Inbrünstiges Lob: Margarethe Krupp alias Beate Hettmer
vor dem Stadthotel Margarethenhöhe
Maria und Harald Mintrop haben ein glückliches Händchen mit ihren Hotels in Essen. Das
Landhotel im Stadtteil Burgaltendorf ist eines der höchstdekorierten Tagungshotels in Deutschland, und seitdem sie vor sechs oder sieben Jahren dem Gasthaus auf der Margarethenhöhe neues Leben eingehaucht haben, ist die einmalige und geschichtsträchtige Gartenstadt-Siedlung um eine kulinarische Attraktion reicher. Das modern ausgestattete
Stadthotel mit Restaurant lockt die Feinschmecker, und durch die Gassen der Kruppschen Vorzeige-Arbeitersiedlung cruisen heute die Cabrios.
Wie einst mit dem Kaiser:
Spaziergang über die Margarethenhöhe
Aus Anlass der Kulturhauptstadt RUHR.2010 hatten sich die Mintrops für den gestrigen Tag ein besonderes Stück kulinarischer Heimatkunde ausgedacht. Erst führte Margarethe Krupp, die Stifterin der Siedlung, in Gestalt der Stadtführerin
Beate Hettmer ca. 60 Interessierte durch den Stadtteil, und anschließend gab es ein Ruhrgebietsbüffet im Hotel Margarethenhöhe. Voller Inbrunst pries Margarethe ihre guten Taten. In launigen Anekdoten schilderte Beate Hettmer während des einstündigen Rundgangs die Geschichte des Stadtteils, so dass die Teilnehmer darüber glatt den Regen vergaßen.
Am Denkmal für den Architekten Georg Metzendorf
1906 hatte die Witwe von Friedrich Alfred Krupp zur Hochzeit ihrer Tochter Bertha den Bau der Siedlung im Stil einer Gartenstadt gestiftet. Mit der Ausführung wurde der Architekt Georg Metzendorf betraut. Nach außen hin ein biedermeierliches Idyll, waren die Wohneinheiten innen modernster sozialer Wohnungsbau. Von 1910 bis in die 1930er Jahre wurde an dem historischen Kern gearbeitet, vollendet wurde die Margarethenhöhe erst in den 1950er Jahren, als auch die großen kriegsbedingten Schäden beseitigt wurden. Seit den 1980er Jahren steht sie unter Denkmalschutz.
Gemälde von Margarethe Krupp
Leider war der historisch getäfelte Margarethensaal im Hotel zu klein für das Büffet, und so nahmen die Teilnehmer das Essen in einem benachbarten Raum ein – konnten aber vorher einen Blick auf das Gemälde der historischen Margarethe Krupp werfen.
Ruhrgebietsküche vom Büffet
Zum Vergrößern auf das Bild klicken.
Deftige und unkomplizierte Gerichte waren im Angebot. Eine Suppe aus Gartengemüsen spiegelte den Garten als wichtigste Lebensmittelquelle für den Arbeiter im Ruhrgebeit wider, und Kartoffelpuffer gab’s natürlich auch. Der westfälischen und rheinischen Küche, die das Ruhrgebiet geprägt hat, wurde mit Schnibbelbohnensalat, Pfefferpotthast und Panhas gehuldigt. Und natürlich gab es Linsen, als Beilage zum Zander (die Ruhr war ein wichtiger Fischlieferant) und Matjes (was wäre die Arbeiterernährung ohne den Hering gewesen?). Was der Genießer allerdings vermisste, war ein deftiger Eintopf, doch tat das dem Genuss keinen Abbruch. Zum Nachtisch gab es schließlich einen lauwarmen Pflaumenröster und eine westfälische Quarkspeise mit Kirschen.
Margarethenhöhe in Essen: Idyllische Gartenstadt
Führung im Regen
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