"Vincent & Paul": Sauvignon Blanc in der 1/4-Liter-Karaffe
Museum Folkwang vor der Eröffnung
Wie schwierig dieser konzeptionelle Spagat im Kulturhauptstadtjahr mit seinem Run auf das Museum Folkwang zu bewerkstelligen ist, konnte der Genießer letzte Woche am eigenen Leib erleben. Als er abends nach sechs, also zur Gourmetzeit, bei immer noch gut 30 Grad etwas hemdsärmelig gekleidet, mit bequemem Schuhwerk versehen und großer Fototasche behangen, die Terrasse des „Vincent & Paul“ betreten wollte, wurde er von der Service-Chefin angehalten, doch erst einmal einen Blick in Speisekarte zu werfen, damit er wisse, was ihm da blüht. Doch als ich der Dame die Gewissheit verschaffen konnte, dass mir klar sei, im welch einem Preisbereich das Lokal spiele, konnte ich im klimatisierten Gastraum Platz nehmen. Von dort aus ließ sich ungestört durch die Glasfront die Terrasse beobachten, auf der sich ein kunstbeflissenes Metropolen-Publikum traf, das der Genießer eher in Düsseldorf vermutet hätte.
Den nervösen Kellnern war die Hitze des Tages anzusehen. 80 Personen auf der Terrasse und zwei Gesellschaften mit fast 100 Personen in den Räumen des Museums seien zu bedienen, gab man dem Genießer Auskunft. Der Laden brummte, und da war es kein Wunder, dass so eine angespannte Atmosphäre herrschte.
Frank Heppner
Dem Essen war dieser Stress nicht anzumerken, handwerklich war es tadellos. Schon bei der Lektüre der Speisekarte wurde deutlich, dass Frank Heppner als „Begründer der euro-asiatischen Küche gilt“, wie es auf der Internetseite des Restaurants heißt. Der Genießer bestellte das Abendmenü (4 Gänge, 59 Euro), und bei den Geschmacksnuancen von Zitronengras, Ingwer und Kokosmilch, die ihm bislang eher aus den Besuchen in thailändischen Restaurants vertraut waren, musste er daran denken, dass Berthold Bühler vor über 15 Jahren in der Kettwiger „Résidence“ mit dem Zweitrestaurant „Benedikt“ den asiatischen Aromen huldigte.
Abendmenü
(Zum Vergrößern auf das Bild klicken.)
Als der Genießer das Lokal verließ, war die Anspannung von allen Mitarbeitern spürbar abgefallen und einer entspannten Fröhlichkeit gewichen. Charmant plaudernd verabschiedete sich die Servicechefin vom Genießer und äußerte sogar die Hoffnung, ihn bald wiederzusehen.
Es ist komisch ! Seit Monaten spreche ich bei Gelegenheit Bekannte und Kunden auf Ihre Erfahrungen im „Vincent und Paul „ an. Das Lokal war mir bei der Eröffnung des Museums aufgefallen. Es kommt im günstigsten Fall : „Da gehe ich nicht mehr hin „ Der von Ihnen geschilderte Eindruck ( unfreundliche, überforderte, arrogante Servicekräfte bei dann doch sehr gutem Essen ) zieht sich durch alle Gespräche. Ich gehe weiterhin mittags ins Wallberg und freue mich abends über Restaurants mit Top Service und gutem Essen. z.B. Villa Kunterbunt (www.essensfreude.de)
AntwortenLöschenDas soll vielleicht ein Stückchen München sein... das kennen wir hier ja nicht... gehört bestimmt zum Konzept!
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