Sonntag, 17. März 2024

Insektenmenü auf der Weinmesse Rheinland-Pfalz

Grille zum Rotwein

Schon seit einiger Zeit versucht die Lebensmittelindustrie, Insekten als billige und massenhaft vorhandene Proteinquelle zu etablieren – ein Unterfangen, das bei den Essgewohnheiten in unserem mitteleuropäischen Kulturkreis aber schwierig erscheint. Hier gilt schließlich, „was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht“, und die frohe Werbebotschaft „vegan“ kann man auch nicht draufschreiben.

Auf der Weinmesse Rheinland-Pfalz in der Bochumer Jahrhunderthalle bot man gestern und vorgestern eine sog. „Insektenmenü“ an. Vier verschiedene Krabbeltiere – Mehlwürmer, Mittelmeergrillen, Heuschrecken (ohne Beine) und noch ein Gewürm, das ich aber vergessen habe- wurden knusprig geröstet und mit allerlei Aromaten wie Rosmarin, Ingwer, Pfeffer, Salz und so mediterran oder auch asiatisch gewürzt und als Knabbereien zu insgesamt acht verschiedenen Weinen von Riesling über Weiß-, Grau- und Spätburgunder, Cabernet Sauvignon und Rosé serviert.

Die ausgeschenkten Weine

Interessant war, dass die Insekten noch als solche erkennbar waren und nicht bis zur Unkenntlichkeit zu Mehl o.ä. verarbeitet waren, so dass unbedarfte Genießer ihre Ekelschwelle überwinden mussten. War das geschehen, konnte man durchaus einen gewissen nussigen Geschmack entdecken. Aber mehr als das Trägermaterial für die zugesetzten Gewürze, die dann mit den Aromen der Weine korrespondierten, gaben die Insekten auch nicht ab.

Wenn man schon auf Krabbeltiere steht, wäre es kulinarisch sinnvoller gewesen, das gleichzeitig stattfindende Krustentierfestival im FrischeParadies auf dem Essener Großmarkt zu besuchen. Aber das wäre mit seinen diversen Meeresfrüchten bestimmt auch um einiges teurer gewesen.

Mehlwürmer
 

Mittelmeergrillen
 

Heuschrecken (ohne Beine)

Und noch ein Gewürm
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen