Mittwoch, 5. Oktober 2016

Westfälischer Gastronomiepreis 2016: Festliche Gala in der Rohrmeisterei in Schwerte


Eigentlich gehört Westfalen, dieser ausgedehnte östliche Vorgarten des Ruhrgebiets, nur zu einem kleinen Teil zum Beritt des Genießers, und so hat er sich bislang um den Westfälischen Gastronomiepreis nie so recht gekümmert. Dabei ist dieser Küchen-Oscar, den das Dortmunder Westfaleninstitut gestern bereits zum 9. Mal verliehen hat, eine ganz entzückende Huldigung an die kulinarische Vielschichtigkeit dieser Region. Initiiert wurde er von Gerhard und Marcus Besler, die auch für solch schillernde Events wie das Westfalen Gourmetfestival und die Gourmetmeile Gourmedo verantwortlich sind. So freute sich der Genießer umso mehr, dass er an der Gala teilnehmen konnte.

Großes Finale mit allen Preisträgern auf
der Bühne in der Rohrmeisterei.

Je zehn Landgasthäuser und Restaurants aus Westfalen werden durch die Gäste, die Bewertungspostkarten einsenden können, ausgezeichnet; überprüft werden diese Empfehlungen dann noch einmal durch eine Jury aus Leuten vom Fach. Unter den diesjährigen Preisträgern befindet sich nur ein Lokal aus dem westfälischen Teil des Ruhrgebiets, der Ölckenthurm in Unna auf Platz 5 unter den Restaurants. Die anderen Lokale liegen in Münster-, Sauer- und Lipperland. Auf Platz 1 der Restaurants steht die Almer Schlossmühle (Brilon), auf Platz 2 der Detmolder Hof (Detmold) und auf Platz 3 das Restaurant Il Campo (Fröndenberg). Auf Platz 1 der Landgasthäuser steht Sicking‘s Wirtshaus (Südlohn), auf Platz 2 der Alte Krug Distelbruch (Detmold) und auf Platz 3 das Gasthaus Lennemühle (Schmallenberg).

Und dennoch kam der Genießer bei der gestrigen Gala auf sein Kosten. Die Köche des Menüs, das das Rückgrat der Veranstaltung bildete, kamen alle aus dem westfälischen Ruhrgebiet. Was Stefan Manier vom Gasthaus Stromberg in Waltrop, der Dortmunder Koch, Ausbilder und Produktentwickler Heiko Antoniewicz, Dirk Bangert und Marc Kampmann von der gastgebenden Rohrmeisterei in Schwerte und Günther Overkamp-Klein von der Gastronomie Overkamp in Dortmund lieferten Gänge, Amuses Bouches und Desserts, die auf der Höhe der aktuellen Kochkunst waren. Durchaus experimentell, bauten sie dennoch auf den Geschmackserwartungen der Generation Nutella auf. Während Dirk Bangert und Marc Kampmann ganz direkt eine Haselnusscrème als Sauce zum kurzgebratenen Rind servierten, setzte Heiko Antoniewicz seine Grüne Forelle auf Süßkartoffelpüree, und auch die Wildgarnelen von Stefan Manier überzeugten durch ihre pikante Süße. Der Genießer war zwar etwas irritiert, ließ sich aber nur allzu gern die geschmacklichen Schmeicheleinheiten um den Bart schmieren.

Auch die begleitenden Weine waren ausgezeichnet. Besonders gern denkt der Genießer an die wunderbare Nase des Château Guibot La Fourvieille aus St. Emilion zurück.

Eines der Häppchen vorweg:
Steinpilz | Sellerie | Rote Bete | Buchweizen
von Heiko Antoniewizc

Vorspeise:
Wildfanggarnelen | Roter Curry | Tomate | Papaya | Wasabi-Eis
von Stefan Manier

Zwischengericht:
Forelle Grün | Kastanienblütenfond | Holzkohlesenf | Süßkartoffel
von Heiko Antoniewicz

Hauptgericht:
Tafelspitz Vom Iberico-Rind | Kürbis | Haselnuss
von Dirk Bangert & Marc Kampmann

Eines der Desserts:
Mini-Eishörnchen von Günther Overkamp-Klein

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