Montag, 20. Dezember 2021

Stimmungsvolles zum 4. Advent: Mit Arak flambierte Garnelen auf Orangenspaghetti


Zugegeben, neu ist dieses Rezept nicht. Ich hatte es schon einmal vor sechs Jahren in einem Kochkurs an der VHS Herne zum Thema Flambieren mit dem schönen Titel „Advent, Advent, das Essen brennt“ von den teilnehmenden Herren realisieren lassen (klick hier). Doch als dieser Post in den letzten Tagen überraschend viele Zugriffe hatte, kam ich auf die Idee, das Gericht noch einmal zu machen, aber diesmal zu Hause.

Die große Herausforderung lag dabei allerdings nicht in der Zubereitung, sondern im Fotografieren. Im Kochkurs hatte ich viele helfende Hände, so dass die Fotos damals recht hübsch geworden waren. Doch diesmal stand ich allein im dämmrigen Nieselregen auf dem Balkon, in der einen Hand die Kelle mit dem brennenden Alkohol, in der anderen die Kamera, und versuchte, die meist farblose Flamme abzulichten – aber irgendwie gelang es doch ganz stimmungsvoll.

Wenige Zutaten für ein einfaches, aber elegantes Gericht.

Das Rezept entstand, indem ich die einfachen, aber äußerst eleganten Spaghetti mit schwarzen Oliven und Orangenzesten aus dem Kochbuch „Die Renaissance der italienischen Küche“ von Lorenza de‘ Medici (klick hier) mit in Orangensaft marinierten und dann flambierten Garnelen, die ich irgendwo im Netz gefunden hatte, miteinander kombinierte. Damals benutzten wir Pernod zum Flambieren, den wir über einer Kerze erhitzten, anzündeten und dann über die gebratenen Garnelen in der Pfanne gossen. Die so mit einer Anisnote aromatisierten Garnelen wurden zu den Spaghetti gegeben.


Arak ist ein dem türkischen Raki oder griechischen Ouzo
ähnlicher arabischer Anisschnaps

Diesmal kam jedoch eine Rest Arak zum Einsatz, den ich von Kassim El-Hadi bei einem Besuch in seinem libanesischen Restaurant „Arabesque auf der Rü“ in Essen (klick hier) geschenkt bekommen hatte. Arak ist ein dem türkischen Raki oder griechischen Ouzo ähnlicher arabischer Anisschnaps, nicht zu verwechseln mit der Punsch-Zutat Arrak. Er gab dem Gericht aber eine etwas schärfere Anisnote als damals der sanftere Pernod, nicht zuletzt wohl auch deshalb, weil ich die brennende Spirituose diesmal auch über die Nudeln goss und nicht nur über die Garnelen. Hier also noch einmal des Rezept zum Nachmachen.




Rezept: Flambierte Riesengarnelen auf Orangenspaghetti

2 Portionen

8 Riesengarnelen
1 Zitrone
Pfeffer, Salz
1 El Öl
20 g Butter
2 Likörgläser Arak oder Pernod
1 Orange
300 g Spaghetti
3 Schalotten oder 1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
8 EL Olivenöl
100 g entsteinte schwarze Oliven
Salz, Pfeffer

Garnelen schälen, letztes Stück vom Schwanz nicht schälen. Entdarmen.
Mit einem Zestenreißer die Schale der Orange in dünnen Streifen abschälen und aufbewahren.
Zitronen und Orangen auspressen. Säfte mischen, pfeffern und die Garnelen eine Stunde darin marinieren. Mit Öl einpinseln.
Orangenzesten in etwas kochendem Wasser 2 Minuten blanchieren.
Wasser aufsetzen, salzen und Spaghetti nach Packungsvorschrift al dente kochen.
Währenddessen Zwiebel fein hacken und einer Pfanne in Olivenöl weich dünsten. Aufpassen, dass sie nicht dunkel werden. Knoblauchzehe schälen, halbieren und mitdünsten, dann entfernen. Marinadenflüssigkeit der Garnelen dazugeben und einkochen lassen.
Oliven und Orangenschalen dazugeben, die Pfanne vom Herd nehmen. Gekochte Spaghetti dazugeben, mit dem restlichen Olivenöl beträufeln und alles vermischen.
In der Zwischenzeit eine zweite Pfanne erhitzen und Garnelen darin anbraten. Dann Butter dazugeben.
Arak oder Pernod erhitzen, anzünden und über die Garnelen gießen, wenn die Flamme erlischt, etwas salzen und pfeffern.
Spaghetti auf erwärmte Teller verteilen, mit den Garnelen belegen und servieren.

Tipp: Intensiver wird der Geschmack, wenn man die gebratenen, aber unflambierten Garnelen auf die Spaghetti legt und alles zusammen mit dem brennenden Schnaps begießt. 


 

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