Sonntag, 24. September 2023

Dortmunder Saarlandstraßenviertel: Brunch im Tapa



Tanja und Pawel sind "Tapa".


Als Nicht-Dortmunder erinnert mich die Borussenstadt von allen Ruhrgebietsstädten am meisten an Berlin. Das mag daran liegen, dass ich den Eindruck habe, dass hier die Bausubstanz von vor dem Zweiten Weltkrieg mehr als anderswo im Revier erhalten geblieben ist. Jedenfalls haben hier die die Vor- und Nachkriegsbauten eine geradezu hauptstädtische Höhe, mindestens gefühlte fünf Stockwerke, während es z.B. in Bochum gerade einmal drei zu sein scheinen. Das gilt sowohl für das glamouröse Kaiserstraßenviertel wie für die von urbanen Mythen umrankte Nordstadt, aber auch für das Saarlandtraßenviertel.




Chic im Saarlandtraßenviertel


Hier betreiben Tanja Gorodynska und ihr Mann Pawel das „Delikat Essen“, wo Pawel als Küchenchef eine temperamentvolle Küche zelebriert, die von ihrer Heimatstadt, dem legendären ukrainischen kulturellen Schmelztiegel Odessa und einem unverstellten Blick auf die Urlaubsküchen der Welt inspiriert ist. (Zum Bericht über das „Delikat essen“ klick hier). Im November letzten Jahres haben die beiden als weiteres Standbein das „Tapa“ in der Nachbarschaft eröffnet. Der Name des neuen Restaurants ist programmatisch. Er ist die Zusammenziehung der ersten Silben ihre Vornamen Tanja und Pawel und bekennt sich somit zu einer individuellen Autorenschaft des Angebots, bezeichnet aber auch jene international gewordene Häppchen-Küche, die in den südspanischen Ferienregionen ihren Ursprung hat.



Im goldenen Oktober sollte man noch die schöne Terasse nutzen.

In diesem Herbst starten sie mit einem Brunch, der an jedem Sonntag ab 12 Uhr eine auf einer speziellen Karte eine Auswahl von kleineren Speisen bietet, die man als spätes Frühstück oder auch als Mittagessen genießen kann. Der Genießer konnte letzten Sonntag schon vorab mit den Kollegen Silke, Tom und Michael die Kreationen probieren. Pawel bringt da ein ganzes Feuerwerk von Aromen auf die Teller, allesamt Gaumenschmeichler, die beweisen, dass gute Laune über die Zunge geht. Alles ist natürlich hausgemacht. Na gut, manchmal hat man eine andere Erwartung, wenn man die die Bezeichnungen der Gerichte liest, aber dann begreift man, was der Begriff Soul Food wirklich bedeutet. So muss sich der junge Elvis gefühlt haben, als ihm seine Mama nach einem anstrengenden Auftritt ein Bananenbrot gemacht hat. Nur dass hier pochierte Eier, Smörrebröd, Arme Ritter und Blinis viel raffinierter sind.

Eigentlich könnte man ja von zwei verschiedenen Portionen satt sein, doch die die Gerichte sind so verführerisch, das es dabei nicht bleibt.


Soul Food zur Mittagszeit
Brunch im Tapa Dortmund, 17.9.2023




Ei Benedict:
Brioche, selbstgemachte Hollandaise, pochiertes Bio-Ei, Graved Lachs



Ei Florentine:
Brioche, selbstgemachte Hollandaise, pochiertes Bio-Ei, Spinat


Blumenkohlrösti, Steinpilzcreme


Smörrebröd, Meerrettich-Frischkäse, kaltes Roastbeef,
Pfifferlinge, geräucherte Créme fraîche


Schakschuka mit 2 Bio-Eiern und Burrata


Arme Ritter, Bergkäse, Birnen-Mostarda


Quesadilla, Kidney Bohnen-Creme, Guacamole



Syrniki: Käsepfannkuchen, confierte Feigen, Créme fraîche


Spezial:
Ceviche – neu auf der Abendkarte


TAPA. Dortmund, 44139 Chemnitzer Str. 95. 0231/47415169 od. 0172-9705551. Di-Fr 16-23 Uhr, Sa 12-23 Uhr, So 12-21 Uhr. Mo Ruhetag. www.tapa-dortmund.de

Der Genießer bedankt sich für die Einladung.
Dank an Silke Albrecht für die Organisation.

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