Dienstag, 12. Februar 2019

Urbane Landhausküche: Cappellini mit Mönchsbart, Pinienkernen und Sardines au citron auf mariniertem Radicchio Variegato di Castelfranco

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Der späte Winter bringt wunderbare italienische Salate und Gemüse auf den Markt wie etwa den kuriosen Barba di frate (Mönchsbart) oder den dekorativen Radicchio Variegato di Castelfranco mit den pinkfarbenen Sprengseln auf den gelbgrünen Blättern. Beide habe ich im letzten Jahr schon mal verarbeitet (klick hier und hier).

Mönchsbart

Auch diesmal konnte ich bei einem Besuch im FrischeParadies nicht widerstehen und deckte mich entsprechend ein. Heraus kam dieses dekadent-elegante Pastagericht, das im kalten Winterlicht auf dem Balkon wie ein morbider Gruß aus dem Barock wirkte. Fische und Zitronen sind in den Stillleben dieser Kunstepoche feststehende Symbole für Armut und oberflächliche Schönheit. Was aber nichts mit dem Geschmack dieses Gerichtes zu tun hat. Die blassgelbe Optik spiegelte wunderbar das bitter-süß-saure Aromenspiel wider – der weiße Vinho Verde meio-seco von Aveleda war dazu die perfekte halbtrockene Ergänzung.

Rezept: Cappellini mit Mönchsbart, Pinienkernen und Sardines au citron auf mariniertem Radicchio Variegato di Castelfranco

Cappelini (ganz feine Spaghetti, Engelshaar)

Mehrere große Blätter Radicchio Variegato di Castelfranco
Pfeffer, Salz, Zucker
Rapsöl
Senföl
Apfelessig
Schlagrahm

1 Bund Barba di frate (Mönchsbart)
1 Dose kleine Sardinen mit Zitronenzesten in Olivenöl
1 EL Zedratzitronenmarmelade oder Zesten einer Zitrone und Zucker
Saft einer Zitrone
1 kleine Knoblauchzehe
Pfeffer, Salz, Zucker

geriebener Pecorino oder Parmesan
geröstete Pinienkerne


Eine Marinade aus Essig, Ölen, Gewürzen und Schlagrahm herstellen und die Radicchioblätter darin marinieren, bis sie etwas lappig sind.
Barba di frate waschen und die roten Wurzelenden abschneiden und wegwerfen
Salzwasser für die Cappelini zum Kochen bringen.
Pinienkerne anrösten, aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen. Öl von den Sardinen mitsamt den darin befindlichen Zesten und die Knoblauchzehe in die Pfanne geben und anschwitzen. Zedratzitronenmarmelde (oder frische Zitronenzesten und etwas Zucker) und Zitronensaft dazugeben, kurz aufkochen lassen. Barba di frate dazugeben und bei geschlossenem Deckel kurz dünsten.
Cappellini ins kochende Wasser geben und zwei Minuten aufkochen, abgießen und zum Mönchsbart geben. Vermischen und kurz mitschmoren lassen. Mit Pfeffer, Salz und Zucker abschmecken. Knoblauchzehe entfernen.
Radicchioblätter auf Teller verteilen. Pasta darauf geben. Mit Ölsardinen und Pinienkernen garnieren. Geriebenen Pecorino oder Parmesan darüber streuen.


Für Vegetarier: Auch ohne Ölsardinen ein Genuss,
nur nicht so symbolträchtig

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