Das diesjährige lange 1.-Mai-Wochenende mit seiner z.T. hochsommerlicher Hitze ist vorbei, die Temperaturen sind wieder im eisheiligen Bereich, und es wird Zeit, das Essen vom Tag der Arbeit endlich zu dokumentieren. Zugegeben, viel Neues ist mir da nicht eingefallen (kein Wunder, bei aktuell 732 als „Rezepte“ getaggten Posts in diesem Blog klick hier). Aber immerhin ging bei mir die Farbenfreude durch.
Karfreitag freute ich mich darüber gefreut, am Fischstand auf dem Wochenmarkt mit Rote Bete gebeizten Lachs zu entdecken (klick hier). Es ging mir nicht aus dem Sinn, dass ich das auch selbst machen könnte. Also besorgte ich mir nun einige Tranchen Frühstückslachs, der, wie mir die Verkäuferin versicherte, nach Caipirinha-Art mit Limettensaft präpariert war, und legte die über Nacht noch einmal in Rote-Bete-Saft ein. Das Ergebnis war optisch eine Wucht. Der Lachs bekam eine tiefe purpurrote Farbe, als hätte er sich in ein Kardinals-Ornat fürs Konklave geworfen. Auch geschmacklich ging er in Ordnung, doch wäre es besser gewesen, wenn ich zur Synchronisierung von Optik und Geschmack noch ein wenig Zucker dran getan hätte.
Ausgeglichen wurde das jedoch durch den Mini-Spargel, zu dem ich die Lachsröschen servieren wollte. Ich hatte die bleistift-dünnen Stangen auf dem Markt in einer handlichen Portionsgröße entdeckt und fand sie ideal für meinen Zweck. Ich schälte sie ganz vorsichtig, briet sie mit etwas Salz in Rapsöl an und karamellisierte sie schließlich mit einem Schuss ziemlich süßen Orangenlikör, wie ich es neulich bei der Frühlings-Version meinen Brandade Ruhrpott getan hatte (klick hier).
Für den farblichen Kontrast und die saisonale Abrundung erinnerte ich mich an die Erbsen-Crème-Sauce, die ich vor zwei Jahren für die Spargelmousse-Vorspeise eines Pfingstmenüs zubereitet hatte (klick hier). Auf dem Markt fand ich frische Erbsen in der Schote dazu.
Fertg angerichtet
Den bunten Teller, den ich mit diesen Zutaten dann zusammen bastelte, fand ich dann sehr schmackhaft und optisch schön knallig, passend zum Sonnenbrand, den ich mir beim Mai-Spaziergang am Vormittag auf dem Unterarm zugezogen hatte. Im Nachhinein fiel mir auf, dass ich vielleicht ein paar Spargelstangen mehr auf den Teller hätte tun sollen; es wären ja noch genug da gewesen. Doch leider hatte ich mit der Rote-Bete-Beize die noch vorhandene grüne Erbsen-Crème dekontaminiert, so dass ein optisch reizvoller weiterer Teller nicht mehr möglich war.
Ach ja, Hunger hatte ich natürlich auch. Also gab es noch ein Kotelett vom Ruhrtaler Freilandschwein dazu und einige Ofenkartoffeln, die ich nach meinem Rezept für Lorbeerkartoffeln zubereitete, nur ohne Lorbeer (klick hier).
Um die Farborgie abzuschließen, gab’s dazu ein Holunder-Bier, das anscheinend nach dem Deutschen Reinheitsgebot nicht Bier heißen darf, mir als Nicht-Bier-Trinker aber sehr gut schmeckt.
Für Leute, die meinen Farbrausch nachgestalten wollen, hier noch mal die Links zu den ursprünglichen Rezepten
Lachs in Rote-Bete-Beize
Lachstranchen, fertig gekauft oder selbst gebeizt
Rote-Bete-Saft
Lachstranchen ein paar Stunden in Rote-Bete-Saft einlegen.
Zu einem Rezept, wie man Lachs selbst beizen kann klick hier.
Mit Orangenlikör karamellisierter Spargel klick hier
Erbsen-Crème-Sauce klick hier
Kotelett vom Schwein klick hier oder hier
(Lorbeer)kartoffeln klick hier
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