Gelungen, es ist gelungen: Mme. Mardermann
und die Freundin des guten Geschmacks
Fröhliches Muschelschrubben
Die beiden hatten sich seit dem Nachmittag beim Einkaufen und in der Küche bewegt, wie es sich für Heldinnen am Herd gebührt: sicher, kompetent & hingebungsvoll. Für die Vorspeise wurden ein ganzer Haufen spanischer Pfahlmuscheln geputzt und von den franseligen Byssusbärten befreit, damit sie sich schließlich in einem Sud aus Gemüse, Kräutern, Speck und ebenfalls spanischem Weißwein dem aromatischen Genuss öffnen konnten. Getrunken wurde dazu eine Riesling-Scheurebe-Cuvé vom Weingut Hiestand in Rheinhessen, die Mme. Mardermann als Köchinnenwein schon tapfer vorverkostet hatte.
Herr Geschmacksache schneidet auf
Und dann der Hauptgang: Die noch leicht blutig gegarte Rehkeule war herrlich mürbe und hatte die krümelige Saftigekeit von frischem Marzipan, genauso wie der wunderbar rosa-farbene Rehrücken, der wie von selbst auf der Zunge zerging. Der altersmilde Remelluri vom höchsten Weingut in der Rioja ergänzte mit sanften Vanilletönen. Nicht zu vergessen die Beilagen - mit altem Balsamico verfeinerte Linsen und Ravioli, die mit einer köstlichen Kartoffel-Kräuter-Paste gefüllt waren. Schließlich sollten die Kohlehydrate nicht zu kurz kommen. Zum Nachtisch gab es Blauschimmelkäse mit Madeira-Weinen in verschiedenen Süße-Graden und die legendären Knusperwaffeln, die Herr Geschmacksache eigenhändig auf einem antiken Waffeleisen gebacken hatte. Das feine Abendmahl endete schließlich in einer Gedenkminute für den kränkelnden Monsieur Mardermann, der ihn leider nicht miterleben durfte, und fürsorgliche Frauenhände packten noch einige Doggybags, damit er sich später an den Resten laben könne.
Fachkundiges Begießen
Rehkeule und -rücken an schwerem Silber
Rehrücken rosa
Rehkeule mit Balsamico-Linsen und
Ravioli mit Kartoffelfüllung
Spanische Pfahlmuschel
Edle Weinauswahl
Dass der Abend auch noch ein richtiges Abenteuer wurde, dafür sorgte schließlich der Bochumer Personennahverkehr. Wie Mme. Mardermann und der Genießer Opfer einer nachmitternächtlichen Verschwörung von Bus-Fahrplan und Taxizentrale wurden, der sie nur mit höchstem Durchhaltevermögen im nächtlichen Hordel trotzen konnten, erzählen wir aber lieber ein anderes Mal.
Ob's schmeckt?
Siehe auch hier bei der Freundin des guten Geschmacks
Siehe auch hier beim Kochplattenteller
*heul
AntwortenLöschenwas soll ich dazu schon sagen? ICH war ja nicht eingeladen und konnte so NICHT dabei sein!
Aber ich mag ja auch gar keine Muscheln. Insofern...
:))
Kurze Frage zum Fabelhaft: Welchen Jahrgang hattet Ihr? Ich liebe diesen Wein, finde aber vor 2005 kannste nix trinken, es sei denn, Du fängst einen Tag vorher mit dem Dekantieren an.
Der Fabelhaft ist nicht geöffnet worden, war nur Ersatz, falls der Remelluri Kork gehabt hätte...
AntwortenLöschenMich würde interessieren wie lange die Keule und bei welcher Temperarur im Backofen war? Der Anschnitt sieht wirklich appetitlich aus, leider wird Wild i.d.R. zu stark durchgegart und wird dann zwangsläufig trocken.
AntwortenLöschenHört sich wirklich nach einem gelungenen Abend an.
AntwortenLöschendas kann nur klasse werden, wenn die beiden gemeinsam am herd stehen !
AntwortenLöschenich mag übrigens muscheln und böcke habe ich schon reichlich geschossen und jetzt wein ich ein wenig, weil ich nicht dabei war.......
die wunderbaren bilder zeugen von einem sehr gelungen abend !