Entspannte Atmosphäre beim "Coq au Vin blanc"
Genuss unter Aufsicht
In den USA entstanden „supper clubs“ als gesellschaftliche
Treffpunkte in den dünnbesiedelten Staaten des Mittelwestens, in Groß Britannien
sind „supper clubs“ Jazz-Clubs für die Sub-Kultur. In Deutschland stehen „supper
clubs“ für eine Underground-Gastronomie, bei der sich kulinarisch Interessierte
im privaten Rahmen treffen, um unter Umgehung der gängigen Gastronomie-Konventionen
ein ungezwungenes Ess-Erlebnis zu haben. Das Restaurant im Wohnzimmer: die
unbekannten Koch-Fähigkeiten der Gastgeber verbunden mit einem Blick in eine bislang
ungesehen Privatsphäre machen einen „supper club“-Abend zu einem unperfekten
Live-Erlebnis des „perfekten Dinners“. Gutes Essen und lockere Kommunikation
als ursprüngliche Spielart der Gastronomie, nahe an der Person des Gastgebers,
aber durch das Bezahlen eines mehr oder weniger freiwilligen Menüpreises von
angenehmer Unverbindlichkeit.
Professioneller Service: Perik und Patricia
Perfektes Team: Perik und Pia
Arme Ritter gelten als volkstümliches Gericht in der westfälisch-rheinischen Ruhrgebietsküche. In Dortmund hat die Grafikerin Patricia den „armeritta supper club“ gegründet und die in Rührei ausgebackenen Brot- oder Zwiebackscheiben in einen kulinarischen Rap-Rhythmus gebracht. In gewissen Abständen zaubert sie in ausgesuchten privaten Refugien Menüabende, zu denen sie auf einer Internetseite oder auf Facebook einlädt. Freunde und Bekannte tauchen dann auf, aber auch wildfremde Menschen, die einfach das Abenteuer beim Essen suchen. Und da kommen sie im „armeritta supper club“ voll auf ihre Kosten. Denn Patricia bringt kein Hip-Hoppelpoppel auf den Tisch, sondern ausgebuffte Menüs, bei denen sie sich als Koch-Amateurin im ursprünglichen und besten Sinne des Wortes ausweist – als Koch-Liebhaberin.
Letzten Samstag traf sich eine muntere Truppe von 14 Underground-Essern im Hinterhof-Loft des Dortmunder Kultur- und Gastro-Journalisten Perik Hillenbach, und der Genießer war auch dabei. Patricia, Perik und seine Frau Pia zauberten ein Menü auf den Tisch, das glatt drei P’s verdient hat – eine Symphonie der Köstlichkeit mit dem Charme des Unvollkommenen.
Arbeit am Herd
Spaß am Tisch
Hier eine kleine optische Präsentation des langen Abends.
Zum Empfang hausgebackene Grissini
Da kriegt sogar Jack Nicholson Hunger:
Leberpastete
vom Landhuhn mit Portweingelee, hausgebackenes Brot
Farbenspiel wie bei Joseph Beuys:
Spinatsüppchen
mit Wachtelei
Fantastische Rohkost:
Salat von
Roter Bete mit Ziegenkäse
Einfach nur großartig:
Coq au Vin blanc vom Label-Rouge-Hähnchen, hausgemachte Bandnudeln, grüne Böhnchen
Coq au Vin blanc vom Label-Rouge-Hähnchen, hausgemachte Bandnudeln, grüne Böhnchen
Süßer Abschluss:
Schokoladen-Tarte mit Mandeln und Kardamom, Vanilleeis mit Rotweinkorinthen, Espresso
Knabberspaß zum Digestif:
Gefrorene
blaue Trauben, Schokolade, Baiser
Ein roter Dão aus Portugal
Hatte auch Hunger: Mary Poppins
Drei P für die Gastgeber: Patricia, Pia, Perik
Die Weine hatte Perik vomWeingut Sonenbuerg, Erwin Sauerwein, Palzem an der Mosel, besorgt: 2011er Auxerois Trocken, 2011er Blauer Spätburgunder, Blanc de Noir, weiß gekeltert,2007er ALBUS Elbling Winzersekt Extra Brut, traditionelle Flaschengärung, handgerüttelt.
Wer sich über weitere Veranstaltungen des "armeritta supper club" informieren möchte: klick hier
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