Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2006/2007".
Spricht man in Dortmund jemanden auf das Il Golfo an, macht sich häufig so etwas wie Schwellenangst bemerkbar. Das wäre so ein Schickimickiladen, wo nur Promis hingingen und der nicht für jeden da sei. Das ist ziemlich übertrieben. Mein Gott, Kinder, wir sind schließlich in Dortmund!
Was jedoch wahr ist: Ein Blick auf das Speisenangebot zeigt, dass das elegant-rustikale Il Golfo den Namen Gourmet-Italiener wirklich verdient. Das scheint sich für die Betreiberfamilie Gargiulo deshalb zu rechnen, weil sie die mittägliche Basiskost in das Bistro „Cantinetta“ nebenan ausgelagert hat. Die Standardkarte des Il Golfo umfasst alles, was das Herz an gehobener italienischer Küche begehrt, und auf der Tafel mit den Tagesannoncen stehen dann die richtigen Schmankerln, z.B. „Rinderfilet mit Gänseleber und Trüffeln in Madeira“ (EUR 23), „Lachs in Champagner mit Lachskaviar“ (EUR 18), aber auch Zeitaufwändiges wie geschmorte Kalbs- (Ossobuco, EUR 15) oder Lammhaxe (EUR 14).
Zwei Geschäftsfreunde am Nebentisch haben sich zur Feier ihrer Zusammenarbeit „Dorade all’acqua pazza“ (EUR 17) bestellt, eine besondere neapolitanische Zubereitungsart in einem Sud aus Knoblauch und Tomaten. Mit gekonnter Eleganz filetiert der Kellner die Fische am Tisch, und gleich nach dem ersten Bissen entfährt den Essern ein spontanes „Ist das lecker!“ aus den noch vollen Mündern.
Auch ich erfreue mich an den seltenen Annoncen auf der Tagestafel, verschmähe aber die feudale „Fasanenbrust auf Salat“ (EUR 11,50) als Entrée und bestelle den rustikalen „Mangold mit Schafskäse“ (EUR 7), ein Gericht, das mir als Vorspeise noch nicht untergekommen ist. Das spinatähnliche Gemüse kenne ich bislang nur als Beilage. Interessant, aber wenig lieblich schmeckt das bäuerische Gericht, und ein dickes Stück Knoblauch unterstreicht die Herbheit des Ganzen. Ich bewundere den Mut, es auf die Karte zu setzen. Eher von pikanter Süße und damit weitaus weniger herausfordernd sind da schon die „Langustenschwänze mit Pasta“. Allerdings ist die Languste das teuerste Schalentier überhaupt und stellt preislich sogar häufig den Hummer in den Schatten. Ob ihr schmackhaftes, leicht trockenes Fleisch den stolzen Preis von EUR 28 für einen Teller (allerdings selbstgemachter) Nudeln mit (durchaus gelungener) Tomatensauce und (immerhin üppigen) Meeresfrüchten wert ist oder ob es auch ein paar einfache Scampi getan hätten, sei einmal dahingestellt. Aber wenn man schon die Schwellenangst überwunden hat, ist beim Gourmet-Italiener auch Luxus angesagt. Man gönnt sich ja sonst nichts.
Spricht man in Dortmund jemanden auf das Il Golfo an, macht sich häufig so etwas wie Schwellenangst bemerkbar. Das wäre so ein Schickimickiladen, wo nur Promis hingingen und der nicht für jeden da sei. Das ist ziemlich übertrieben. Mein Gott, Kinder, wir sind schließlich in Dortmund!
Was jedoch wahr ist: Ein Blick auf das Speisenangebot zeigt, dass das elegant-rustikale Il Golfo den Namen Gourmet-Italiener wirklich verdient. Das scheint sich für die Betreiberfamilie Gargiulo deshalb zu rechnen, weil sie die mittägliche Basiskost in das Bistro „Cantinetta“ nebenan ausgelagert hat. Die Standardkarte des Il Golfo umfasst alles, was das Herz an gehobener italienischer Küche begehrt, und auf der Tafel mit den Tagesannoncen stehen dann die richtigen Schmankerln, z.B. „Rinderfilet mit Gänseleber und Trüffeln in Madeira“ (EUR 23), „Lachs in Champagner mit Lachskaviar“ (EUR 18), aber auch Zeitaufwändiges wie geschmorte Kalbs- (Ossobuco, EUR 15) oder Lammhaxe (EUR 14).
Zwei Geschäftsfreunde am Nebentisch haben sich zur Feier ihrer Zusammenarbeit „Dorade all’acqua pazza“ (EUR 17) bestellt, eine besondere neapolitanische Zubereitungsart in einem Sud aus Knoblauch und Tomaten. Mit gekonnter Eleganz filetiert der Kellner die Fische am Tisch, und gleich nach dem ersten Bissen entfährt den Essern ein spontanes „Ist das lecker!“ aus den noch vollen Mündern.
Auch ich erfreue mich an den seltenen Annoncen auf der Tagestafel, verschmähe aber die feudale „Fasanenbrust auf Salat“ (EUR 11,50) als Entrée und bestelle den rustikalen „Mangold mit Schafskäse“ (EUR 7), ein Gericht, das mir als Vorspeise noch nicht untergekommen ist. Das spinatähnliche Gemüse kenne ich bislang nur als Beilage. Interessant, aber wenig lieblich schmeckt das bäuerische Gericht, und ein dickes Stück Knoblauch unterstreicht die Herbheit des Ganzen. Ich bewundere den Mut, es auf die Karte zu setzen. Eher von pikanter Süße und damit weitaus weniger herausfordernd sind da schon die „Langustenschwänze mit Pasta“. Allerdings ist die Languste das teuerste Schalentier überhaupt und stellt preislich sogar häufig den Hummer in den Schatten. Ob ihr schmackhaftes, leicht trockenes Fleisch den stolzen Preis von EUR 28 für einen Teller (allerdings selbstgemachter) Nudeln mit (durchaus gelungener) Tomatensauce und (immerhin üppigen) Meeresfrüchten wert ist oder ob es auch ein paar einfache Scampi getan hätten, sei einmal dahingestellt. Aber wenn man schon die Schwellenangst überwunden hat, ist beim Gourmet-Italiener auch Luxus angesagt. Man gönnt sich ja sonst nichts.
-kopf
Dortmund-City, Rosental 12
Fon 0231. 57 12 75
täglich 12-15 & 17.30-1 Uhr
http://www.ilgolfo.de/ristorante.html
Fon 0231. 57 12 75
täglich 12-15 & 17.30-1 Uhr
http://www.ilgolfo.de/ristorante.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen