Der Text erschien erstmals in "Ruhrgebiet geht asu 2016/2017".
Das Hotel-Restaurant firmiert heute (2025) unter dem Namen "Cloud 7".
Seit vor acht Jahren die ehemalige Selbstbedienungsgastronomie auf dem Bundesgartenschaugelände in Gelsenkirchen aufwändig in das Restaurant Heiner’s umgebaut wurde, strahlt die Stadt gleich zwei Lux heller am kulinarischen Himmel über der Ruhr. Später kam noch ein Hotel dazu, und so rundete sich das beeindruckende Bild des Geländes um die ehemalige Zeche Nordstern zu einem Symbol für den Strukturwandel in der Region ab. Im neugebauten gläsernen Wintergarten-Teil des in einem historischen Magazingebäude untergebrachten Restaurants hat man eine beeindruckende Aussicht auf das denkmalgeschützte Fördergerüst, das seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 mit einer kolossalen Herkules-Statue von Markus Lüpertz um die Aufmerksamkeit der Besucher ringt.
Und auch die Speisekarte des Heiner’s spiegelt verspielt den Spagat zwischen (historischer) Kohle und (moderner) Kultur wider. Sicher, bei der Verpflegung der zahlreichen Hotelgäste setzt man auf die sichere Bank von Steak-Spezialitäten mit den üblichen Saucen und Beilagen, aber bei dem für den Feinschmecker interessanten Mahlzeiten geht es um „Gerichte mit Geschichte“, nicht ohne sie witzig aufzupeppen. So wird beim Entree zum obligatorischen Brot neben Butter und einem Tzatziki-Dip mit Aktivkohle schwarz gefärbtes „Grubensalz“ gereicht, dessen Kristalle verblüffend echt kleinen Steinkohlestückchen gleichen. Ein Gläschen davon lässt sich auch gleich als Souvenir käuflich erwerben.
Die Abteilung „Heiner’s Classics“ gibt sich modern folkloristisch. Neben der unvermeidlichen Currywurst (allerdings vom Iberico-Schwein mit hausgemachter Sauce und Potatoe Fries 13,90 Uhr) gibt es dort auch das Traditionsgericht Himmel und Erde (14,50 Euro). Ich erinnere mich noch gern an die Variante, die es im einmal auf der Gourmetmeile auf Zeche Zollverein in Essen gab, und bei der Kartoffeln, Blutwurst und eine gedörrte Apfelscheibe zu einem Zechenförderturm aufgeschichtet waren.
Für den Test greife ich auf zwei Gerichte zurück, die das historisch-kritische Konzept der Küche besonders schön widerspiegeln. Als Vorspeise verleibe ich mir eine Linsensuppe (6,50 Euro) ein, die ganz traditionell mit grünen Linsen und Suppengrün zubereitet ist und früher von Papa liebevoll „Patrönchensuppe“ genannt wurde. Den modernen Kick bekommt sie durch die Chorizo-Chips, die die klassische westfälische Mettwurst ersetzen.
Und auch der Sauerbraten (24,50 Euro) zum Hauptgang weist gelungene kreative Varianten zum rheinischen Klassiker auf. Die Rosinen aus der angenehme süß-sauren Sauce sind in die Stampfkartoffeln gewandert, als weitere Beilagen gibt es mediterranen Sahne-Mangold und Chips von der blauen Vitelotte-Kartoffel, und das butterzarte Fleisch stammt nicht vom Rind, sondern vom Strauß.
Das Hotel-Restaurant firmiert heute (2025) unter dem Namen "Cloud 7".
Seit vor acht Jahren die ehemalige Selbstbedienungsgastronomie auf dem Bundesgartenschaugelände in Gelsenkirchen aufwändig in das Restaurant Heiner’s umgebaut wurde, strahlt die Stadt gleich zwei Lux heller am kulinarischen Himmel über der Ruhr. Später kam noch ein Hotel dazu, und so rundete sich das beeindruckende Bild des Geländes um die ehemalige Zeche Nordstern zu einem Symbol für den Strukturwandel in der Region ab. Im neugebauten gläsernen Wintergarten-Teil des in einem historischen Magazingebäude untergebrachten Restaurants hat man eine beeindruckende Aussicht auf das denkmalgeschützte Fördergerüst, das seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 mit einer kolossalen Herkules-Statue von Markus Lüpertz um die Aufmerksamkeit der Besucher ringt.
Und auch die Speisekarte des Heiner’s spiegelt verspielt den Spagat zwischen (historischer) Kohle und (moderner) Kultur wider. Sicher, bei der Verpflegung der zahlreichen Hotelgäste setzt man auf die sichere Bank von Steak-Spezialitäten mit den üblichen Saucen und Beilagen, aber bei dem für den Feinschmecker interessanten Mahlzeiten geht es um „Gerichte mit Geschichte“, nicht ohne sie witzig aufzupeppen. So wird beim Entree zum obligatorischen Brot neben Butter und einem Tzatziki-Dip mit Aktivkohle schwarz gefärbtes „Grubensalz“ gereicht, dessen Kristalle verblüffend echt kleinen Steinkohlestückchen gleichen. Ein Gläschen davon lässt sich auch gleich als Souvenir käuflich erwerben.
Die Abteilung „Heiner’s Classics“ gibt sich modern folkloristisch. Neben der unvermeidlichen Currywurst (allerdings vom Iberico-Schwein mit hausgemachter Sauce und Potatoe Fries 13,90 Uhr) gibt es dort auch das Traditionsgericht Himmel und Erde (14,50 Euro). Ich erinnere mich noch gern an die Variante, die es im einmal auf der Gourmetmeile auf Zeche Zollverein in Essen gab, und bei der Kartoffeln, Blutwurst und eine gedörrte Apfelscheibe zu einem Zechenförderturm aufgeschichtet waren.
Für den Test greife ich auf zwei Gerichte zurück, die das historisch-kritische Konzept der Küche besonders schön widerspiegeln. Als Vorspeise verleibe ich mir eine Linsensuppe (6,50 Euro) ein, die ganz traditionell mit grünen Linsen und Suppengrün zubereitet ist und früher von Papa liebevoll „Patrönchensuppe“ genannt wurde. Den modernen Kick bekommt sie durch die Chorizo-Chips, die die klassische westfälische Mettwurst ersetzen.
Und auch der Sauerbraten (24,50 Euro) zum Hauptgang weist gelungene kreative Varianten zum rheinischen Klassiker auf. Die Rosinen aus der angenehme süß-sauren Sauce sind in die Stampfkartoffeln gewandert, als weitere Beilagen gibt es mediterranen Sahne-Mangold und Chips von der blauen Vitelotte-Kartoffel, und das butterzarte Fleisch stammt nicht vom Rind, sondern vom Strauß.
-kopf
45899 Gelsenkirchen, Am Bugapark 1d
02 09. 1 77 22 22
Mo-Sa 6.30-24 Uhr, So 8-24 Uhr
https://www.heiners-cloud7.de/
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