Montag, 21. März 2016

Aus dem Archiv: Pegasos - „So essen die Griechen“

Der Text erschien erstmals in "Ruhrgebiet geht aus 2016/2017"

Da haben Georgios Drakos und seine Verwandtschaft aber kräftig in die Hände gespuckt. Anfang März 2016 starteten sie die Aktion Pegasos 2.0 und renovierten eine Woche lang das gleichnamige griechische Restaurant in der Oberhausener City nach langen Jahren von Grund auf. Mythologen mögen schmunzeln, aber dieser Pegasos entstieg der Baustellen-Hektik wie Phoenix aus der Asche. Schon früher hatte der Laden im Zeichen des geflügelten Pferdes nur wenig mit der Flokati-Folklore griechischer Restaurants zu tun, sondern mit klassischer Ruhrgebiets-Gemütlichkeit. Jetzt aber ist er mit Schiffsplanken-Laminat, dunkler halbhoher Holzvertäfelung, modernen Stühle, Polsterbänken und Weinregalen im Chic des internationalen Bistro-Designs angekommen. Und typische Bilder an der Wand, darunter der traditionelle, etwas modifizierte Pegasos, geben den Hinweis, um welche Länderküche es hier geht. Die blauen Design-Flaschen der Mineralwassermarke Morelli passen da gut ins neue Bild, aber auch das edle Bio-Olivenöl, das auf den Tischen steht.

Die Speisekarte hat sich jedoch kaum verändert, warum auch. Nach wie vor gibt es hier die Klassiker der griechischen Küche: Juwezi Spezial (Lammkoteletts und Kritharaki überbacken, 15,50 Euro) oder Souvlaki (Schweinefleisch-Spieße, 12,50 Euro) und natürlich Gyros, sogar in vier Variationen, u.a als Pfännchen-Gyros „Spezial“ mit Käse überbacken, Metaxasauce, Reis und Pommes und Salat oder mit Sahnesauce und Champignons (je 14,50 Euro). Aber auch dem neueren Trend in der griechischen Gastronomie, die griechischen Vorspeisen nach dem spanischen Tapas-Vorbild in kleinen Portionen zu servieren, die sich der Gast selbst zusammenstellen kann, wird gefolgt.

Das Testessen verursacht das gleiche Wohlgefühl wie beim letzten Besuch, allerdings greife ich diesmal auf die Angebote der Tageskarte zurück. Als Vorspeise nehme ich die gebratenen Sardeles (Sardellen) in Tomatensauce (6,50 Euro), die nachgesalzen und mit Zitronensaft beträufelt zum Gratis-Empfangs-Ouzo prächtig munden. Der Hauptgang: lecker. Die geschmorte Lammhaxe (16,50 Euro) würde zart und löffelweich vom Knochen fallen, wenn sie nicht vorher schon entbeint worden wäre. Dazu die großen weißen Bohnen in Tomatensauce, die es mit Käse überbacken auch als Vorspeise gibt (4,50 Euro), ein Schlag Tzaziki und ein Bauernsalat machen gemeinsam mit einem Glas Syrah aus Kreta (4,50 Euro) dem Namen des Gerichts „So essen die Griechen“ alle Ehre. Da bleibt kaum noch Platz für den Nachtisch, eine Kugel Eis mit Karamell-Sauce (4,50 Euro).
-kopf

46045 Oberhausen, Paul-Reusch-Str. 22
Fon 02 08. 6 20 05 88
Di-Sa 17-23, So 12-14.30 & 17-22 Uhr. Mo geschlossen
https://pegasos-oberhausen.de/

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