Samstag, 10. Juni 2017

Back to the roots: „Weine vor Freude“ kehrt in die Bochumer Rotunde zurück


Für die Weinfreunde in Bochum war es tatsächlich eine Revolution, als vor 2013 erstmals die „Vinolucion“ ausgerufen wurde. So ein Weinfestival hatte es in der veranstaltungsverwöhnten Studentenstadt vorher nicht gegeben. Nah des Bermudadreiecks, im Rotunde genannten Behelfsbahnhof für den Katholikentag von 1949, präsentierten Oliver Sopalla und seine Mitorganisatoren zahlreiche junge Winzer dem vorwiegend studentischen Publikum aus dem Bermudadreieck und trafen damit einen Nerv. So, wie vor 25 Jahren der Genießer und seine Freunde auf den legendären Weinproben im alten Weinland Keiler in Dortmund den Weg in die Weinwelt fanden, erlebten von nun an die Nachwuchsweintrinker ihre Initiation auf diesem Festival.

Noch hängen die Kabel aus der Decke

„Vinolucion“ heißt es aus markenrechtlichen Gründen längst nicht mehr, sondern „Weine vor Freude“. Zwischenzeitig wurde der Katholikentagsbahnhof für baufällig befunden und „Weine vor Freude“ musste in das etwas sterile Foyer des neugebauten Jahrhunderthauses an der Essener Straße umziehen. Doch mittlerweile sind die Renovierungsarbeiten an der Rotunde im vollen Gange, und so konnte „Weine vor Freude“ back to the roots zurückkehren. Allerdings, fertig ist der Bau längst noch nicht, und so hat die Veranstaltung durchaus etwas Baustelliges. Und der Besucher weiß nicht so recht, ob nun die unverputzten Wände der Ausdruck des früher so authentisch wirkenden Nachkriegsruinencharmes sind oder schlichtweg BER-Unvollkommenheiten.

Chillen beim Street Food

Trotz alledem: Auf der großen Weinmesse, die am Freitagabend begann, herrscht nach wie vor die genussfreudige, lässige Atmosphäre wie früher. 40 vorwiegend junge Winzer stellen ihre Weine vor, vor dem Gebäude sorgt ein Käsestand, hinter dem Gebäude sorgen einige Street-Food-Stände zwischen den Stapen der noch zu verlegenden Terrassenplatten für die nötige Grundlage. Heute geht der Spaß noch bis in den Abend, am morgigen Sonntag von 11 bis 20 Uhr.

Klasse Rosé vom Bochumer in Frankreich

Der Genießer unternahm eine kurze Visite, vornehmlich, um sich ein paar Flaschen Rosé für den Balkon zu besorgen. Fündig wurde er bei der Domaine de Bosc-Lung in Gaillac, wo der Bochumer Andreas Rips wunderbar ehrliche französische Weine produziert. Aber auch die anderen Weine, die der Genießer produzierte, waren nicht übel.

Die Rieslinge vom Weingut Philipps in Ayl an der Saar waren besonders in den süßeren Varianten so überzeugend, dass der Genießer die Namen der Freundin des Juniorchefs, die sie kredenzte, glatt vergaß.

Beim Demeter-Weingut im Zwölberich aus Langenloisheim an der Nahe war es der Gewürztraminer, der mit seinen würzigen Blumenwisesen-Aromen betörte. Eingeschnkt wurde er von Anna-Katharina, der Tochter des Hauses.

Der Rosé von Bergdolt-Reif & Nett war richtig nett….

…aber letztlich entschied sich der Genießer für den Rosé Côtes du Tarn aus Cabernet Sauvignon von der Domaine de Bosc-Long.

„Weine vor Freude“ läuft noch Sonntag, 11.6.2017. Rotunde des Katholikentagsbahnhofs. Bochum, Konrad-Adenauer-Platz 3 (Bermudadreieck), ab 13 Uhr. Alle Infos hier.


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