Margit Kunzke, Katharina Seiser, (Hg):
Spanien vegetarisch
Ein kulinarischer Sommerurlaub - das ganze Jahr über.
272 Seiten. ISBN978-3-7106-0164-4.
Christian Brandstätter Verlag.
34,90 Euro
Einer meiner Lieblings-Kochblogs ist Margit Kunzkes „Kochbuch für Max und Moritz“. Seit ich ihn lese, hat er sich optisch so gut wie gar nicht verändert. Er kommt herrlich old fashioned mit dem Schwerpunkt auf das Wesentliche daher, immer noch in einem Uralt-Blogger-Design und nicht im modischen WordPress-Schickmick.
Leider werden die Posts in letzter Zeit immer seltener. Denn das, was Margit schreibt, hat alles Hand und Fuß, und so manches ihrer Rezepte habe ich schon nachgekocht – und ich bin dankbar, dass sie mich manchmal auf den Unsinn hinweist, den ich in meinem eigenen Blog verzapfe. Die Schwäbin, die seit 35 Jahren in Spanien wohnt, hat sich hauptsächlich der spanischen Küche verschrieben. Dabei verfügt sie über ein profundes Wissen über Zutaten und Produkte, das ihre Posts so informativ macht, und die wunderbaren Anekdoten und kulturhistorischen Einordnungen machen sie so unterhaltsam.
Vor wenigen Wochen ist ihr drittes Kochbuch „Spanien vegetarisch“ erschienen. Es gehört in eine Kochbuchreihe, in der der Wiener Brandstätter Verlag die Küchen der Welt von ihrer fleischlosen Seite darstellt. Das sieht auf den ersten Blick so aus, als wolle das Buch dem aktuellen Trend zum Vegetarischen seinen Tribut zollen, doch die Auswahl der Rezepte, die Margit für die Herausgeberin Katharina Seiser getroffen hat, ist alles andere als modisch. Mit stimmungsvollen Fotos von Günter Beer präsentiert, sind es viel mehr traditionell fundierte Gerichte, die auch ohne Fleisch komplett sind und höchsten Genuss versprechen. Nach Jahreszeiten geordnet, zeigen die Rezepte auf, wann die jeweiligen Zutaten in bester Qualität verfügbar sind. „Salat aus dicken Bohnen, Minze und Blüten“, „Ausgebackene Auberginen für den Kalifen“, „Gemüsetopf der maurischen Prinzessin“ (mit Kürbis, Quitte und Birne), „Salat aus Blutorangen und San-Simón-Käse“ oder „Katalanische Kartoffel-Wirsingkohl-Kuchen“ oder „Safran-Olivenöl-Eis mit Kiwimark“ stehen schon auf der Nachkochliste.
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