Mittwoch, 13. September 2017

Neu in Gelsenkirchen: Pulpo en Tigges

Ute Holmann und José Dacosta 

Seit 1874 war die „Gastlichkeit Tigges“ die gute Stube Gelsenkirchens, wo die Gesellschaft der westfälischen Ruhrgebietsstadt aß und Feste feierte. Während des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg musste das Gasthaus jedoch umziehen. Am ursprünglichen Standort wurde das Musiktheater im Revier erbaut, und das Restaurant erlebte seine Restauration in einem nicht weit entfernten Neubau Ende der 1950er-Jahre. Doch auch da ging der gastronomische Wandel der Zeit über das Traditionshaus hinweg und es stand die letzten vier Jahre leer.


 Die alte Tradtion des Hauses spiegelt sich
in den Namen der Räumlickeiten wider.

Seit Juli 2017 herrscht neues Leben in weitläufigen Räumlichkeiten an der Ebertstraße. José Dacosta und seine Lebensgefährtin Ute Holmann betreiben hier nun das „Pulpo en Tigges“ und verbinden jetzt die westfälisch-proletarische Tradition mit der kulinarischen der Arbeitsimmigranten. José war mit seiner Familie in der „Gastarbeiterzeit“ nach Gelsenkirchen gekommen und hatte Werkzeugmacher gelernt. Doch dann besann er sich auf die kulinarische und landwirtschaftliche Tradition seine Familie und gehörte zu den spanischen Wirten, die Gelsenkirchen in den letzten 25 Jahren zu einem Zentrum für spanische Küche im Ruhrgebiet machten. Sein Restaurant „El Patio“ ist vielen Gästen noch in bester Erinnerung.

José zerteilt das Iberico-Karree

Im „Pulpo en Tigges“ mit seinen 140 auf mehrere Räume verteilten Plätzen pflegt er nach wie vor die traditionelle Gastlichkeit für Gruppen aller Art, Aber vor allem eine spanische Küche, die sich von dem Tapas-Einerlei der Touristenverkostung am Mittelmeer abhebt. José bezieht sich auf die vielfältige Küche seiner nordspanischen Heimat und bietet rustikale Gerichte aus besten Zutaten, mit viel Erfahrung frisch zubereitet an. Auf Bestellung kommen z.B. Milchlamm, Milchferkel oder Zicklein auf den Tisch. Dazu gehört eine wohlsortierte Auswahl an spanischen Weinen mit Vorliebe für das Anbaugebiet Ribeira del Duero, aber selbstverständlich auch aus Rioja. Was bei José und Ute auf den Tisch kommt, ist eine Reise nach Gelsenkirchen wert.

Der namensgebende Pulpo (Krake) wird nicht nur als einfach
 gegrillte Tentakel serviert, sondern auch in zarte Scheiben geschnitten
und auf galizische Art mit geräuchertem Paprika gewürzt.

Nicht nur in Westfalen, auch in Spanien gibt es hervorragende Blutwurst.
Im „Pulpo en Tigges“ gibt es sie als gebratene Vorspeise
mit Wachtelei oder Paprika und Kapern.

 Langostinos nach Bilbao-Art

Salat mit mariniertem rotem Thunfisch
 
Spezialität aus Asturien: Merluza a la Sidra – Seehecht in Apfelwein

Gegrillte Seezunge 

Klassiker zum Duero-Wein: Lamm-Karree

Köstlich mit einer Sauce aus schwarzen Johannisbeeren:
Karree vom Iberico-Schwein

Wochenlang abgehangenes Flank-Steak mit Meersalz

Postres: Crema catalana, flambierte Feigen mit Eis, galizische Mandeltorte mit Früchten 

Ausgesuchte Weine

Und Schluss.

Pulpo en Tigges,  Ebertstraße. 28, 45879 Gelsenkirchen. Tel. 0209/812911. Mo, Di, Do, Fr 8.30-15 und 18-22.30 Uhr, Sa 8.30-12.30 und 18-24 Uhr, So 12.30-22.30 Uhr. Mi Ruhetag.

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