Eigentlich hätte man aus dem Bund Möhren, das Svenja von der „Bunten Beete“ den Teilnehmern der Pressekonferenz zur Eröffnung ihrer Gastronomie auf der Bonnekamphöhe in Essen (Bericht klick hier) mitgegeben hatte, ein deftiges Ruhrgebietsessen machen können, etwa Möhren durcheinander, so richtig lecker mit gekochtem Schweinebauch (klick hier). Doch das wäre mit dem Grundgedanken der von der Bonnekamp-Stiftung betriebenen Permakultur Ruhr im Herzen von Essen-Katernberg wohl nicht ganz kompatibel gewesen. Und so suchte ich im Internet nach einer vegetarischen Alternative und wurde schließlich mit diesem arabisch-orientalisch inspirierten Rezept fündig, um das in allerbester Bio-Qualität erzeugte Gemüse zu verarbeiten. (Und irgendwie passt die Herkunft des Gerichtes auch ganz gut in den Essener Norden.)
Allerdings wandelte ich es etwas ab. Als Grundlage für die Sauce nahm ich Joghurt von der Ziege, den man mittlerweile in jedem gutsortierten Supermarkt als Milchproduktalternative für Laktoseintoleranz geplagte Menschen bekommt. Wer Lust und Zeit hat, kann sich allerdings auch wunderbaren Ziegenjoghurt in Bioqualität auf den Ziegenhöfen in der Umgebung besorgen (klick hier), etwa in Castrop-Rauxel (klick hier). Auch verzichtete ich darauf, den Joghurt mit Tahini anzudicken. Eigentlich mag ich die Sesamaromatik sehr, aber die meisten dieser im Handel erhältlichen Pasten erinnern mich an muffige Erdnussbutter. Deswegen würzte ich die Sauce nur mit Zitrone, Minze und etwas Knoblauch.
Die Möhren rieb ich, wie im Rezept vorgesehen, vor dem Backen mit Harissa ein. Diese scharfe Chilipaste verpasste ihnen einen gehörigen Wumms, und für meinen Geschmack hätte ich etwas vorsichtiger sein können. Dabei hatte ich das Harissa schon mit ein paar Spritzern von dem Spitzen-Rapsöl der Kornkammer in Witten (klick hier) verdünnt.
Heraus kam jedenfalls ein leckeres, farbenfrohes und schwer gesundes Essen, zu dem ein selbstgemachtes Glas Ayran aus mit Wasser verdünntem Ziegenjoghurt und etwas Salz hervorragend schmeckte.
Rezept: Linsen-Couscous auf Ziegenjoghurt mit gebackenen Harissa-Möhrchen und gerösteten Mandeln (vegetarisch)
2 Portionen
Gebackene Harissa-Möhrchen:
6-8 Möhren, je nach Größe
1 EL Harissa (scharfe Chilipaste)
Rapsöl
Salz
Zucker
Möhren putzen, abschrubben bzw. schälen und das Grünzeug kürzen. In leicht gesalzenem und mit Zucker gesüßtem Wasser 5 Minuten blanchieren. Harissa mit etwas Rapsöl verdünnen und auf die Möhren auftragen. Möhren auf ein mit Backpapiere ausgeschlagenes Blech legen und im 200 Grad heißen Ofen 20 bis 25 Minuten backen.
Linsen-Couscous:
½ Tasse grüne Linsen
1 kleine Knoblauchzehe
1-2 Schalotten
Rapsöl
½ TL gemahlene Koriandersaat
1 Msp gemahlener Kreuzkümmel
½ Tasse Couscous
1 Tasse Gemüsebrühe
Pfeffer und Salz
Linsen in einem Sieb waschen. Knoblauch und Schalotten fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Knoblauch- und Schalottenwürfel dazu geben und anschwitzen. Linsen dazugeben, mit Koriandersaat und Kreuzkümmel würzen und kurz mitschwitzen lassen. Mit eine Tasse heißem Wasser auffüllen und in ca 25 Minuten gar kochen lassen. Ggf. Wasser dazugeben.
Couscous in eine Schüssel geben. Gemüsebrühe zum Kochen bringen, darüber gießen und gar quellen lassen.
Wenn die Linsen fertig sind, gequollenen Couscous dazu geben, vermischen und weiter ziehen lassen. Ggf. heiße Flüssigkeit dazu geben. Mit Pfeffer und Salz würzen.
Joghurtsauce:
250 g Ziegenjoghurt
Abgeriebene Schale von ½ Zitrone
Zitronensaft
1 Knoblauchzehe, gepresst
Gehackte Minzblätter
Pfeffer, Salz, Zucker
Joghurt mit Zitronenschale und -saft vermischen. Gepressten Knoblauchund gehackte Minze unterrühren. Ggf. mit Pfeffer, Salz und Zucker abschmecken.
Anrichten:
2 EL Minzblätter
2 EL Mandelsplitter
Joghurtsauce auf Teller geben. Couscous-Linsen darauf geben und mit den gebackenen Möhren belegen. Mit Minzblättern und gerösteten Mandelsplittern bestreuen.
Hier eine Variante des Gerichts mit türkischem Fladenbrot (klick hier).
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