Donnerstag, 4. August 2022

Gourmetmeilen 2022: „Zu Gast in Recklinghausen“ eröffnet


Zu Gast in Recklinghausen: Hugo vorm Rathaus

Früher erinnerte mich die Gourmetmeile vor dem opulenten Rathaus von Recklinghausen immer an München, bis mich jetzt endlich Slow-Food-Kolleg Jochen, eine gebürtiger Recklinghäuser, aufklärte, dass der riesige wilhelminische Repräsentations- und Verwaltungsbau dem Vorbild in eher norddeutschen Hannover nachempfunden wurde. Man lernt halt nie aus.




Fassanstich mit extra dickem Hammer:
Bürgermeister Christoph Tesche und
Veranstalter Uwe Suberg eröffnen die Gourmetmeile

So ganz ist meine bisherige Empfindung allerdings nicht von der Hand zu weisen, erinnert „Zu Gast in Recklinghausen“ irgendwie an einen bajuwarischen Biergarten, allein schon durch d das Eröffnungsritual, den Anstich einen Fässchens Freibier durch den Bürgermeister der Stadt. Dafür hatte sich Christoph Tesche in diesem Jahr einen extra dicken Hammer besorgt und durfte am gestrigen Mittwoch gegen 18 Uhr 20, nachdem Mitveranstalter Uwe Suberg sich mit seiner Anmoderation bei allen Sponsoren und Teilnehmern ausgiebig bedankt hatte, endlich zur Tat schreiten.

Man kann sagen, der Neustart nach der zweijährigen Corona-Zwangspause war gelungen. Immerhin acht Gastronomien sind in diesem Jahr wieder dabei, neben den Veteranen Suberg’s, Boente, Ratskeller, Murphy‘, Maritimo Gourmet und Breuing die Newcomer Tapado, ein neues Tapas-Konzept aus Oer-Erkenschwick, und Black Bonsai, der Sushi-Lieferdienst vom Macher der 1780 foodbar Wladimir Paster. Und hochsommerliche 32 Grad sorgten dafür, dass der Rathausplatz innerhalb kürzester Zeit aus allen Nähten platzte.

Lustige Musikanten sorgen für die nötige Beschallung

Für uns waren die Temperaturen eher der Grund, dass wir nicht so recht wussten, was wir eigentlich probieren sollten, richtigen Hunger hatten wir bei der Hitze kaum. Die lärmige Atmosphäre, die so gar nichts vom coolen Understatement auf dem Mülheimer „Kulinarischen Treff an der Ruhr“ oder dem Essener Stadtgartenfest Food, Wine & Music hatte (klick hier) hatte, machte das Auswählen etwas anstrengend, zumal sich das kulinarische Angebote eher an volkstümlicher Kneipen- und Urlaubskost als am Fine Dining wie etwa bei „RÜ Genuss live“ in Essen Rüttenscheid orientierte (klick hier). So blieb für uns der Recklinghäuser Klassiker „1/2 ofenfrische glasierte Honigente in Orangensauce mit Kartoffelkloß und Rotkohl“, einst vom Urgestein Ernst Scherrer als Gouremetmeilengericht eingeführt und in diesem Jahr vom Ratskeller angeboten, in der Vitrine stehen. Und auch Oma Suberg’s Blaubeerpfannkuchen, ebenfalls ein Klassiker und von tapferen Mitarbeiterinnen in der Hitze des Gefechts frisch gebacken, schaffte es nicht zum sättigenden Nachtisch.

Klassiker in der Vitrine: Halbe Ente


Frisch gebacken: Blaubeerpfannkuchen
nach Oma Subergs Rezept


Nichtsdestotrotz nahmen wir ein paar Speisen zu uns, und die gefielen uns ziemlich gut. Hier unsere bescheidene Auswahl.


Erfrischend: Limos wie im Freibad



Black Bonsai
Frittierte Rolle
Tempura-Teig, Sushi-Reis, Avocado, Gurke. Mit Cashew-Topping
Schmackhafte Sushi-Interpretation, pikant und nahrhaft

Murphy’s
Gefüllte Süßkartoffel
mit Spinat, Schafskäse und Pinienkernen
Hübscher „grüner“ Veggie-Schmaus.

Suberg’s im Ruhrfestspielhaus
Fischtrilogie
Wildfang-Garnelen auf Schrimps-Erdbeer-Salat, Meerbarben-Medaillon auf Rahmwirsing und geflämmter Lachs auf Ackerbohnen
Gelungene Fischkombinationen, die sogar ihre Geschmacksprofile bewahrten, als sie bei dem großen Andrang am Stand auf Vorrat produziert werden mussten.


Black Bonsai
Mochi Eis
Reisküchlein mit Eisfüllung und Beeren
Die festen Kugeln sind mit kaltem Eis gefüllt. Ein ziemlich süßer Abschluss.


Zu Gast in Recklinghausen. Rathausplatz Recklinghausen. Geht noch bis zum7.8.2022. Alle Infos und Speisekarten klick hier.

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