Sonntag, 28. Januar 2007

Aus dem Archiv: Landgasthof Wellenbad - Neuer Schwung in altem Haus

Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2007/2008"
Das Restaurant gibt es nicht mehr.


Im letzten Jahr gab es große Veränderungen in dem malerisch direkt an Ruhr in Schwerte-Geisecke gelegenen Hotel, Ausflugs- und Gourmetrestaurant. Frithjof Voll, dessen Sohn Michael mit seiner ambitionierten Küche dem traditionsreichen Haus einen ausgezeichneten Ruf erkocht hatte, verkaufte nach 37 Jahren den Betrieb an die Familie Weinhold. Damit war „Friet“ der zweitlängste Herr auf dem Anwesen, das Mitte des 19. Jahrhunderts als eine Badeanstalt an der Ruhr eröffnet worden war. Und noch heute freuen sich die Radler auf dem Ruhrtalradweg und der Kaiserroute, dass man hier so schön einkehren und sich entspannen kann. Eine besonderes Angebot unter dem Motto „Eat, sleep & bike“ (EUR 59) lädt sie zum Essen und Übernachten ein. Lars Weinhold hält zwar an der anspruchsvollen Küchenlinie seines Vorgängers fest, krempelt zur Zeit aber einiges im Hause um. So wurde im Winter die Terrasse vor dem Haus umgebaut und vergrößert, und auch die Inneneinrichtung, eine putzige Mischung aus Landhausstil und wirtschaftswunderlicher Ruhrgebietsästhetik, soll neuen Glanz bekommen.

Als eine Mischung aus volkstümlicher Esskultur und kreativ-mediterranen Einschüben präsentierte sich die häufig wechselnde Karte beim mittäglichen Testbesuch. Schnitzel vom Schwäbisch-Hällischen Jungschwein mit Bratkartoffeln und glasierten Fingermöhrchen (EUR 14,50) oder Kalbstafelspitz mit frischem Meerrettich mit Serviettenknödeln und Wurzelgemüsen (EUR 15,50) sind herzhafte Gerichte, die jedermann schmecken. Ein gratinierter Ziegenkäse mit Thymian und Honig auf kleinem Wintersalat mit Apfel-Honig-Vinaigrette (EUR 9) als Vorspeise verband schmackhaft winterlich Saisonales mit mediterraner Würze. Ähnliches gelang auch bei der mit EUR 18,50 leider etwas teuren Roulade mit mediterraner Füllung aus getrockneten Tomaten, Ricotta und Parmaschinken, die von Klößen, Birnenkompott und etwas grob geschnittenem Rotkohl umrandet wurde. Zum Nachtisch gab es eine gerade frisch gemachte Crème brulée, die noch schnuckelig warm einen leckeren Kontrast zum Pfirsich-Ricotta-Eis (EUR 7) bildete.
-kopf

Schwerte-Geisecke, Zum Wellenbad 7

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen