Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2007/2008"
Der Hinweis auf der Internetseite, die Mittagskarte von Kerzan’s Restaurant sei regional, die Abendkarte eher mediterran ausgerichtet, machte die Entscheidung, das Hotelrestaurant zur Mittagszeit zu besuchen, leicht. Dass man von Rudi Kerzans großer Abendküche nicht enttäuscht würde, lag auf der Hand, denn der Küchenchef ist Mitglied der Verbrauchervereinigung Eurotoques, die sich der gesunden Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln verschrieben hat und zu der Starköche wie Johann Lafer und Harald Wohlfahrt gehören. Kerzan´s Fischtrilogie mit Rauke, Kirschtomaten, Alceto und Butterreis (EUR 15,20) oder Poulardenbrust mit Datteln gefüllt, hausgemachten Nudeln, fruchtigem Jus und jungem Gemüse (EUR 14,50) wären auch im Dunkeln die Reise nach Neuasseln wert gewesen, doch wie man bei Kerzan’s alltäglich zu Mittag ist, schien mir wesentlich interessanter. Denn die kleine regionale Küche ist eine viel größere Herausforderung an Koch und Gast als das betörend Mediterrane, das von kundiger Hand zubereitet einfach nur schmecken kann und in Zeiten der Globalisierung schon fast banal und alltäglich geworden ist.
Ich war überrascht, welch eine sympathische Lebensart mittags in der typischen, noch gar nicht so alten Ruhrgebietswohngegend am Dortmunder Stadtrand kurz vor Unna herrschte. Der quirlige Betrieb in dem gut besuchten Laden und vor allem die Weinkisten, die sich malerisch vor dem Tresen stapelten, verbreiteten die Atmosphäre eines Pariser Bistros. Mediterrane Weine und westfälische Spirituosen gaben sich ein genussvolles Stelldichein, einträchtig standen ein Piemonteser Grappa und eine Flasche „August mit dem Schlips“ der Dortmunder Spezialitäten-Brennerei Krämer im Schatten einer Neun-Liter-Flasche Barbera beieinander. Und die zahlreichen Gäste ließen sich das dreigängige Mittagsmenü, pardon, „el menú del dia“ für EUR 8,20 inkl. Wein und Wasser oder die anderen Angebote der Mittagskarte schmecken.
Schweinebraten mit Erbsen und Möhren gab es, doch mir stand mehr der Sinn nach einer Viertel Ente mit Klößen und Rotkohl (EUR 7,80). Das war ein der Jahreszeit entsprechendes Gericht und ließ wehmütige Erinnerungen ans gerade vergangene Weihnachten aufkommen, besonders der Rotkohl, der himmlisch mit Zimt und Äpfeln abgeschmeckt war. Und die Entenkeule samt dranhängendem Stück Rücken hatte eine knusprige Haut und zartes, erstaunlich saftiges Fleisch. Zuvor hatte ich mir als Vorspeise noch die Kaninchenterrine mit Schwarzen Johannisbeeren aus dem Mittagsmenü für EUR 1,80 gegönnt – was sollte ich da noch mit der „Spanischen Zwiebelsuppe“, die ebenfalls im Angebot war, anfangen?
Der Hinweis auf der Internetseite, die Mittagskarte von Kerzan’s Restaurant sei regional, die Abendkarte eher mediterran ausgerichtet, machte die Entscheidung, das Hotelrestaurant zur Mittagszeit zu besuchen, leicht. Dass man von Rudi Kerzans großer Abendküche nicht enttäuscht würde, lag auf der Hand, denn der Küchenchef ist Mitglied der Verbrauchervereinigung Eurotoques, die sich der gesunden Ernährung mit natürlichen Lebensmitteln verschrieben hat und zu der Starköche wie Johann Lafer und Harald Wohlfahrt gehören. Kerzan´s Fischtrilogie mit Rauke, Kirschtomaten, Alceto und Butterreis (EUR 15,20) oder Poulardenbrust mit Datteln gefüllt, hausgemachten Nudeln, fruchtigem Jus und jungem Gemüse (EUR 14,50) wären auch im Dunkeln die Reise nach Neuasseln wert gewesen, doch wie man bei Kerzan’s alltäglich zu Mittag ist, schien mir wesentlich interessanter. Denn die kleine regionale Küche ist eine viel größere Herausforderung an Koch und Gast als das betörend Mediterrane, das von kundiger Hand zubereitet einfach nur schmecken kann und in Zeiten der Globalisierung schon fast banal und alltäglich geworden ist.
Ich war überrascht, welch eine sympathische Lebensart mittags in der typischen, noch gar nicht so alten Ruhrgebietswohngegend am Dortmunder Stadtrand kurz vor Unna herrschte. Der quirlige Betrieb in dem gut besuchten Laden und vor allem die Weinkisten, die sich malerisch vor dem Tresen stapelten, verbreiteten die Atmosphäre eines Pariser Bistros. Mediterrane Weine und westfälische Spirituosen gaben sich ein genussvolles Stelldichein, einträchtig standen ein Piemonteser Grappa und eine Flasche „August mit dem Schlips“ der Dortmunder Spezialitäten-Brennerei Krämer im Schatten einer Neun-Liter-Flasche Barbera beieinander. Und die zahlreichen Gäste ließen sich das dreigängige Mittagsmenü, pardon, „el menú del dia“ für EUR 8,20 inkl. Wein und Wasser oder die anderen Angebote der Mittagskarte schmecken.
Schweinebraten mit Erbsen und Möhren gab es, doch mir stand mehr der Sinn nach einer Viertel Ente mit Klößen und Rotkohl (EUR 7,80). Das war ein der Jahreszeit entsprechendes Gericht und ließ wehmütige Erinnerungen ans gerade vergangene Weihnachten aufkommen, besonders der Rotkohl, der himmlisch mit Zimt und Äpfeln abgeschmeckt war. Und die Entenkeule samt dranhängendem Stück Rücken hatte eine knusprige Haut und zartes, erstaunlich saftiges Fleisch. Zuvor hatte ich mir als Vorspeise noch die Kaninchenterrine mit Schwarzen Johannisbeeren aus dem Mittagsmenü für EUR 1,80 gegönnt – was sollte ich da noch mit der „Spanischen Zwiebelsuppe“, die ebenfalls im Angebot war, anfangen?
-kopf
Dortmund-Neuasseln, Aplerbecker Str. 234
Fon 0231. 25 22 00
Mi-So tägl. 11.30-15 Uhr, 17-23 Uhr. M, Di geschlossen
http://www.hotel-kerzan.de/
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