Zugegeben: Der Genießer ist ein Quartalsfresser von Weingummi aller Art. Alle paar Wochen packt ihn der infantile Heißhunger und er macht sich über eine Tüte abartiger Süßigkeiten her, die man eigentlich nur deshalb genießen kann, weil man in einer frühkindlichen Phase damit angefixt wurde. Meist greift er dabei auf Produkte eines bekannten westdeutschen Kariesförderers zurück, die Dank eines überragenden Fernsehunterhalters als Werbefigur für das Kind im Manne sanktioniert sind. Vor ein paar Tagen ging er jedoch fremd und kaufte in einer „Plus“-Filiale eine Tüte „Softi“ von Hitschler, 250 g 1,49 Euro. Dem Untertitel „Kaubonbon flüssig gefüllt“ konnte er einfach nicht wiederstehen.
Selten hatte der Genießer ein handwerklich so schlecht gemachtes Produkt in der Hand. Nicht, dass die Bonbons schlechter schmeckten als andere Zuckerbömbchen. Im Mund merkte man aber von der flüssigen Füllung nichts; sattdessen war sie bei den meisten Bonbons schon in der Einzel-Verpackung ausgetreten und verklebte die ganze Sache so, dass man die Dinger gar nicht herausbekam. Überhaupt die Einzel-Verpackung: Jedes einzelnes Bonbon war in extra in Alufolie verpackt, die man kaum aufreißen konnte. Und nach dem Verzehr blieb ein Riesenhaufen Müll aus hochwertigstem Material über, der in keinerlei Relation zum Inhalt stand. Praktisch gesehen sind diese „Softis“ eine ökologische Katastrophe, und diuretisch gesehen – ach, darüber schweigt des Genießers Höflichkeit…
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen