Pansen vom Lamm
Dabei gehören Innereien durchaus zu den Fleischspezialitäten, aus denen feine und wohlschmeckende Gerichte hergestellt werden können. Gestern Abend wurden Schweinenieren, Kalbsleber, Pansen von Lamm und Rind (auch Kutteln, Kaldauen oder Fleck genannt, in Italien trippe und in Polen flacki), Geflügelleber samt Herzen von Hähnchen und Gans sowie Kalbsbries verarbeitet. Die Innereien waren vom Biometzger, der auch den Pansen mehrere Stunden vorgekocht hatte (anders lässt er sich nicht verarbeiten) und die Nieren gewässert hatte. Ein Teilnehmer hatte das bereits vorgekochte Kalbsbries mitgebracht. Zu den Innereien werden auch noch Lunge, Herz Milz und die Zunge gezählt, die gestern aber nicht zum Einsatz kamen.
Versierte Köche bei der Arbeit
Vorweg wurden für die toskanische Spezialität Crostini di fegatini (nach einem Rezept von Lorenza de Medici, hier klicken) die Geflügellebern zu einer Art Leberpastete verarbeitet, die mit Sardellen, Kapern, Weißwein und Brandy verfeinert und auf geröstetes Brot geschmiert wurde.
Aus den Schweinenieren wurden die Sauren Nierchen hergestellt, die schon „Gestern bei Mama“ für Furore sorgten (Rezept hier).
Kalbsleber wird in der italienischen Küche gern mit Feigen kombiniert, der italienische Name für Leber, fegato, leitet sich sogar vom lateinischen Wort für Feige ab. Leider waren keine frischen Feigen zu bekommen, und so wurden als Ersatz Weintrauben eingesetzt und aus zwei Leber-Feigen-Rezepten (hier und hier) ein schnelles neues Gericht improvisiert. Die Leber wurde einfach mit Zwiebeln, Weintrauben und bunten Tomaten in der Pfanne ganz kurz gebraten.
Zum schon vorbereiteten, in der Pfanne nur noch einmal aufgebratenen Kalbsbries wurde im Ofen Spitzkohl geschmort. Das ergab eine köstliche Kombination (Rezept hier).
Ließen sich auf ein kulinarisches Abenteuer ein:
Teilnehmer des Kochkurses
Super! Bin begeistert. Abgesehen davon, dass ich das Zeug wirklich gerne mag und eigentlich immer bestelle, wenn es irgendwo auf einer Karte steht (nur Milz schmeckt mir nicht so gut), kann bzw. sollte man den Verzehr von Innereien stärker inhaltlich unterfüttern. Das ist nämlich sowas von ganzheitlich, nachhaltig und respektvoll dem Tier gegenüber, es mit Haut & Haar und Stumpf & Stiel zu essen, dass man es den Nur-Filet-Essern gar nicht oft genug unter die Nase reiben kann. Und natürlich sind Innereien auch noch preiswert und gesund. Tolle Sache, schade, dass ich nicht dabei war.
AntwortenLöschenGlückwünsche! Einmal für Deinen Mut, dieses Vorhaben durchgezogen zu haben. Und an alle Teilnehmer -ob mit Mut oder da Innereien schon bekannt waren-, weil es offensichtlich so gut geklappt hat.
AntwortenLöschenIch glaub ja, der Perik wartet eh nur auf die Innereien vom Eichhörnchen. Da kennt der nix!
AntwortenLöschenIch kann zu allem anderen nicht so viel sagen, da ich die einzige Innereienesserin der Familie bin und sie somit fast nur ausserhäusig zu mir nehme.
Aber als Entschuldigung sozusagen habe ich das wirklich perfekte Kartoffelpürre zu bieten! Ehrlich! ;)
Von der Perfektion
Schade, daß keine Zunge dabei war. Meine definitive Lieblingsinnerei. :)
AntwortenLöschen@ Perik: Innereien preiswert ist so'ne Sache. Beim konventionellen Rewe-Metzger habe ich neulich für 650 g Schweinenieren 88 Cents bezahlt. Jetzt war alles Bioware, da kosteten 1,2 kg Nieren 5,80 Euro. Der Pansen war vorgekocht und kostete deshalb 12,59 Euro (1 kg). Am teuersten war die Kalbsleber mit 29 Euro für 1,2 kg. Für alles zusammen musste ich 53,88 Euro bezahlen, aber davon wurden auch zehn Teilnehmer und ein Kursleiter prima satt und der Überschuss ging in die Tupperware zum Mitnehmen.
AntwortenLöschen@ mvo: Ja, es klappte wunderbar.
@ Arthurs Tochter: Ein Rezept, das wir nicht realisert hatten, war Kaninchenleber mit Schalotten, Äpfeln und Kastanienhonig. Das wäre bestimmt auch mit Eichhörnchenleber gegangen.
@ Hesting: Ja, Zunge ist prima. Aber warum sie zu den Innereien gehört, verstehe ich nicht ganz. (Wo sie doch immer raushängt...)
Bei solch einem Kochkurs würden wir beide definitiv sofort mitmachen! Langsam tasten wir uns an die Innereien heran, erstmal Omas-Rezepte bzw. Klassiker und dann die Recherche quer durchs Internet.
AntwortenLöschenAber so ein Kurs an sich: Super Idee!
XoXo Kinky von Carpe Culina