Sonntag, 2. Juni 2013

Orangerie im Stadtpark Bochum: Wein-Menü mit Miles Mossop


Der A-la-Carte-Betrieb in der Gastronomie im Stdtpark ist geschlossen.

Restaurantleiterin Britta Minder gießt ein

Im Rahmen der Menü-Reihe „Gourmet Metropole Ruhr“, die die Bochumer Restaurants „Orangerie im Stadtpark“ und „Herr B. in der Gesellschaft Harmonie“ gemeinsam mit dem Schlosshotel Hugenpoet in Essen Kettwig an diesem Wochenende veranstaltete, kam der südafrikanische Winzer Miles Mossop in die „Orangerie“.

Surfer und Winemaker:
Der südafrikanische Winzer Miles Mossop


Miles Mossop verbindet in seiner Arbeit Individualität und Massentauglichkeit. Hauptberuflich ist er Winemaker beim großen Weingut „Tokara“ mit Sitz in Stellenbosch, nebenbei produziert er auf seinem eigenen kleinen Familienweingut seit 2004 Garagenweine, die dem sportliche Surfer das Image eines „jungen Wilden“ eingebracht haben. Um die Individualität seiner eigenen Produkte zu unterstreichen, hat er seinen Cuvées die Namen seiner Kinder gegeben. Einen großen Teil seiner Weine vermarktet Mossop in Deutschland und Belgien.

 Schimmert im Glas: "Saskia" aus Chenin blanc und Viognier


Bei der Präsentation der Weine in der Bochumer „Orangerie im Stadtpark“ erwiesen sich „Saskia“, „Max“ und „Kika“ als elegante Essensbegleiter, die es mühelos mit ihren französischen Vorbildern und Entsprechungen aufnehmen konnten. Besonders überzeugte „Saskia“ aus dem Jahr 2009, ein Blend aus Chenin blanc und Viognier. Chenin blanc stammt ursprünglich von der Loire, ist aber auch in Südafrika ein der wichtigsten weißen Trauben. Viognier stammt aus dem Rhônetal, wo sie als Condrieu einst einen legendären Ruf erwarb, und wird heute von modernen Winzern in der ganzen Welt angebaut. In Condrieu absolvierte Miles Mossop übrigens einen Teil seiner Ausbildung.
„Max“ 2008 kam wie ein gut komponierter Bordeaux daher, bei dem klassischen bordelaiser Satz von Cabernet Sauvignon, Merlot und Petit Verdot kein Wunder.
„Kika“ 2010 bewies, dass aus Chenin blanc als „Noble Kate Harvest“ auch schöne süße Dessertweine hergestellt werden können.

 Küchenchef Michael Hau (rechts) und seine Crew


Küchenchef Michael Hau hatte mit seiner Crew ein fünfgängiges Menü zu Miles Mossops Weinen kreiert, bei dem er alle Register seiner soliden und dabei so eleganten Gourmetküche zog. Zum Einstieg gab es ergänzend noch einen 2012er Chardonnay vom Weingut Louisvale, der seiner Bezeichnung „Unwooded“ gerecht wurde und leicht und erfrischend daher kam.
Hier die Gänge im Einzelnen.


Amuse Gueule: Ente mit Erdnusssauce und Aprikose, Linsensalat mit Kochbanane, Karottenmus und -chip. Gemeinsam mit dem leichten Chardonnay eine geschmackvolle Einstimmung auf das Menü.


Schottisches Lachsfilet unter der Meerrettich-Senfkruste mit Erbsencrème und warmer Rote-Bete-Lauch-Quiche. Würze, Frucht und ein fettreicher Fisch: die tadellose Kombination nahm gekonnt die üppige Aromenvielfalt des mächtigen, gereiften „Saskia“ 2009 auf, die auch bei den beiden folgenden Gängen schön zur Geltung kam.


Kraftbrühe von der geräucherten Wachtel mit pochiertem Ei. Mächtig im Räucherduft, etwas trocken auf der Zunge, kontrastierte die geräucherte Wachtelbrust mit der weichen Brühe und dem darin versteckten Ei.


Ravioli von Kalbsbäckchen mit gebratener Rotgarnele, Spargel und Brunnenkressepudding. Ein schöner Kontrast zwischen der Weichheit der Nudel samt Füllung und des Brunnenkresspuddings mit der Knackigkeit der Garnele. Hübsch die Garnitur aus einem Spargelstreifen, der mit einem Thymianzweig zu einem Röllchen fixiert war.


Haxe und Rücken vom Maibock, gebratene Laugenknödel, Wirsing und Samthauben. Hier konnte Michael Hau seinen Hang zur kulinarischen Klassik ausleben und bot auf dem Teller eine regelrechte Festtagskombination. Statt der geplanten Pfifferlinge, die aufgrund des schlechten Wetters der Markt in entsprechender Qualität nicht hergab, kamen die in Italien als „Piopino“ bekannten Samthauben als Beilage zum Einsatz. Als perfekter Begleiter zum Maibock erwies sich der „Max“, der rundes Bordeaux-Vergnügen ohne Ecken und Kanten bot.


Mispelterrine mit Waldmeistersorbet und warmem Schokoladenauflauf. Nicht weniger klassisch war die Kombination des Desserts mit der Chenin-blanc-Spätlese „Kika“.

Die südafrikanische Nationalblume Protea
schmückte die Tische.

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