Freitag, 14. Juni 2013

Geheimtipp im Dortmunder Kaiserstraßenviertel: Emilio Restaurant

Temperamentvoller Gastgeber: Emilio

Eigentlich, so dachte der Genießer, sei Pecorino ein italienischer Schafskäse. Doch als er gestern im „Emilio“ im Dortmunder Kaisertraßenviertel einkehrte, wurde er eines Besseren belehrt. Pecorino heißt auch eine autochthone mittelitalienische Rebsorte, aus der man auf der adriatischen Seite der Abruzzen rund um die Stadt Pescara einen fruchtigen, mittelschweren Weißwein mit Mandelaromen keltert. Diesen eher seltenen Wein bot Emilio zu seinen Kalbsmedaillons mit Ziegenkäse und Honigsauce an, und die Kombination schmeckte wunderbar.

Auch ein Geheimtipp: Wein aus der Rebsorte Pecorino

Emilio heißt eigentlich Eugen, kommt ursprünglich aus Rumänien, und betreibt das kleine, 40 Plätze umfassende Restaurant seit letztem November. Vorher hatte er eigenhändig alles umgebaut, in dem Lokal Kaiserstraße Ecke Hamburger Straße war vorher der Spanier „El Flamenco“. Jetzt erstrahlt der Laden in unkomplizierter Italo-Eleganz, ist aber immer noch ein Geheimtipp, genauso wie der Pecorino-Wein. Dabei lässt Emilio in seiner Küche eine wunderbare Frischeküche zaubern. „Ich selber bin kein Koch“, erklärt in fließendem Deutsch, aber mit einem sehr individuellem Akzent. „Doch ich weiß, worum es geht.“ Schließlich lägen die Vorstellungen von gutem Essen in Rumänien und Italien nicht weit auseinander. Und dennoch, ein rumänisches Restaurant wollte er nicht aufmachen, da findet er im gediegenen Kaiserstraßenviertel wohl nicht das Publikum. Immerhin, die Anwälte aus den Kanzleien in der Umgebung haben ihn schon entdeckt. Und die Terrasse mit den 30 Plätzen auf der kleinen Grünfläche vor dem Haus hat bei Sonnenuntergang einen ganz besonderen Reiz – und das mitten in der Stadt.

Und das Essen ist einfach tadellos. Handwerklich gekonnt gemachte, italienisch inspirierte Frischeküche – die Speisekarte hält Emilio bewusst eher klein. Wichtig sind ihm die Tagesangebote, die er auf den Tafeln im Restaurant annonciert. Gestern waren das u.a. Spaghetti mit Gambas und Zucchini und Kalbsmedaillons mit Ziegenkäse. Dazu konnten wir noch die Gebratene Ente in Rotweinsauce von der normalen Karte probieren.

Die Oliven zum Brot sind selbst eingelegt.

Zu den Spaghetti mit Gambas und Zucchini,
die mit einem Parmesan-Cracker garniert waren,
gab es einen frischen weißen Grecanico aus Sizilien.

Die Honignoten des entsprechend aromatisierten Ziegenkäses,
mit dem die Kalbsmedaillons gratiniert waren,
harmonierten angenehm mit dem Pecorino-Wein.

Wegen der bislang kühlen Witterung hat sich
die Ente in Rotweinsauce lange auf der Karte gehalten.
Wunderbar die Orangennoten in der Sauce. Dazu gab
es einen Salice Salentino, der bekanntlich zu den
Lieblinsgweinen des Genießers gehört.

Ergänzen sich prächtig: Emilio und sein Koch.

Emilio Restaurant. Kaiserstr. 105, 44135 Dortmund. 0231/95099166. So, Di-Do 17-22 Fr, Sa 17-23 Uhr. Mo Ruhetag. https://restaurant-emilio.de/

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