Dienstag, 4. Juni 2013

Bochum: In knapp zwei Wochen bricht die „Vinolución“ aus!




Bochum, am Rande des Bermudadreiecks: Die Rotunde auf dem Gelände des ehemaligen Katholikentagsbahnhofs hat sich schon seit Längerem den Ruf als ein place to be zwischen Party-Location und Nachhaltigkeits-Tempel erworben. Ein schönes Beispiel dafür ist das n.a.t.u.r-Festival, bei dem die Szene der Metropole Ruhr bereits dreimal den Schulterschluss von Guerilla Gardening und Disco-Abzappelei vollzogen hat. Am 21. Juni bricht nun in dem 50er-Jahre-Rundbau für drei Tage die „Vinoluciòn“ aus.

Obwohl Bochum mit der Bodega Rioja, dem Franzosen, Udo’s Weinwelt, Meyerhof, Jacques‘ Weindepot u.a. eine Reihe profilierter Weinhandlungen aufweisen kann, die ihren Ursprung z.T. sogar im 68er-seligen Fahrwasser der Studenten-Revolte an der Ruhr-Uni haben, kommt das Weinleben in der Stadt recht betulich daher. Das Bermudadreieck ist hauptsächlich Fiege-Pils- und Cocktail-Land, lediglich im „Tapas“ lässt sich bei einem Tempranillo der gepflegten Urlaubserinnerung nachhängen. Weinveranstaltungen wie die „Weinmesse Rheinland-Pfalz“ in der Jahrhunderthalle oder das Winzerfest im Rahmen des „Musik-Sommers“ auf dem Boulevard haben zwar gewaltigen Zulauf, sind an traditioneller gutbürgerlicher Weinseligkeit jedoch kaum zu überbieten. So stilvolle Hausmessen wie „Vino Grande“ und „Rolf Kaspar“ in Essen oder auch „Meimberg“ in Herne gibt es in Bochum nicht. „Meyerhofs“ entsprechende Veranstaltung auf Zeche Holland in Wattenscheid ist einem Fachpublikum vorbehalten.

Öno-Che Guevaras Oliver Sopalla und Peter Bothmann
Foto: Go Between

So ist es kein Wunder, dass die „Vinolución“ in Bochum von auswärtigen Wein-Revolutionären bewerkstelligt werden muss. Als Öno-Che Guevaras betätigen sich Oliver Sopalla von der Herner Agentur „Go Between“ und Peter Bothmann vom „boda weinhaus“ in Wuppertal. Für drei Tage haben sie eher unbekanntere, aber umso profiliertere deutsche und internationale Winzer eingeladen, darunter das rheinhessische Weingut Eva Vollmer oder die französische Domaine Bosc Long. (Alle Winzer hier.) Und Musik gibt es natürlich auch. Zu den Party-Acts gehören DJ Sello, Klangbausteine, Heiko Fänger und Choo Choo Panini.

Der Genießer ist gespannt, ob es der „Vinolución“ gelingt, das Image des Weingenusses vom Kopf auf die Füße zu stellen und von der „Erotik des Alters“ zur „Partydroge“ zu verwandeln. Um ehrlich zu sein: In letzter zeigt neigte er ja mehr zum Ersteren…

Vinolución – das urbane Weinfestival. 21. – 23. Juni 2013. Rotunde, Konrad-Adenauer-Platz 3, 44787 Bochum. www.vinolucion.de, www.facebook.com/Vinolucion 

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