Mittwoch, 31. Juli 2013

Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende 2013: „Schönebeck is(s)t gut“ am 4. August

Nur einen Tag dauert die Gourmetmeile „Schönebeck is(s)t gut“ auf der Dorfwiese im gleichnamigene Essener Stadtteil. Während sich in Rüttenscheid bei „Rü genuss pur“ und in Dortmund auf der „GourmeDo“ die Schickimickis der Metropole Ruhr treffen, ist in Schönebeck das wahre Leben zu finden: charmant wie ein französischer Feuerwehrball, lecker wie im Lokal an der Ecke. Acht Restaurants aus dem Essener Nordwesten und Mülheim nehmen teil, allen voran die Spitzenhäuser „Am Kamin“, „Schönebecker Schweiz“ und „Bocholder Hof“. Der Genießer weiß jedenfalls, wo er den Sonntag verbringt. Zum Bericht vom letzten Jahr geht’s hier.
Schönebeck is(s)t gut. 4.7.2013, ab 11 Uhr. Essen-Schönebeck, Dorfwiese Schönebecker Straße 30. Infos klick hier.

Dienstag, 30. Juli 2013

Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende 2013: „Hamm kulinarisch“ startet am 2. August


Während in Essen-Rüttenscheid beim „Rü Genuss pur“, bei "Zu Gast in Recklinghausen" (klick hier) und in Dortmund auf der „GourmeDo“ schon geschlemmt wird, verfällt auch das östliche Ende  des Ruhrgebiets dem Gourmetmeilenfieber. Bereits zum zwölften Mal verwöhnen sechs Restaurants ihre Gäste bei „Hamm kulinarisch“ auf dem Marktplatz vor der Pauluskirche, darunter der mit dem Westfälischen Gastronomiepreis Platz 2“ ausgezeichnete Landgasthof Mausefalle. Vor Ort zubereitet werden u.a. sous-vide gegarte Jakobsmuscheln oder der Currywurst-Scampi-Spieß „Ruhrpott meets Sylt“. Die stimmungsvolle Palmenallee des Restaurantdorfes versetzt die Besucher in mediterrane Stimmung. Das musikalische Rahmenprogramm, präsentiert vom Jazzclub Hamm, bietet den passenden Rahmen für entspannten Genuss.

Hamm kulinarisch. 2.-4. August. Hamm, Marktplatz vor der Pauluskirche. Infos hier.

Weiter get’s mit „Schönebeck is(s)t gut“ im gleichnamigen Essener Stadtteil. Fortsetzung folgt.

Montag, 29. Juli 2013

Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende 2013: „GourmeDo“ startet am 1. August

Hier geht es zum Bericht über die Eröffnung mit zahlreichen Tests der Gerichte: klick hier 

Und weiter geht es mit dem Gourmetmeilen-Reigen in dieser Woche. Nach „Rü Genuss pur“ in Essen-Rüttenscheid und „Zu Gast in Recklinghausen“ (klick hier) startet am Donnerstag, den 1. August 2013, auf dem Friedensplatz in Dortmund die dritte Auflage der „GourmeDo“. In kurzer Zeit hat sie sich neben der Essener „Königin“ der Gourmetmeilen „Essen verwöhnt“ zur „Prinzessin“ dieser Veranstaltungen im Ruhrgebiet entwickelt. Einerseits besticht „GourmeDo“ durch ihre elegante Erscheinung, zu der nicht unwesentlich durch den „Magic Sky“ beiträgt, der vor Sonne und Regen schützt. Andrerseits schafft sie es auch, die jungen, zukunftsweisenden Dortmunder Köche wie Michael Dyllong vom „Palmgarden“ oder Dennis Rother vom „Vivre“ an die Stände zu holen und besternte Gastköche einzuladen. Insgesamt sind 17 Gastronomien aus Dortmund und Umgebung am Start.
GourmeDo. 1. – 4. August 2013. Dortmund, Friedensplatz. Infos hier.

Weiter geht's dann mit "Hamm kulinarisch" und "Schönebeck is(s)t gut". Fortsetzung folgt.

Aus dem Archiv: Kerzan’s Restaurant - Essen, was auf den Tisch kommt

Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2014"

Es ist gar nicht so einfach herauszubekommen, was bei Rudi und Andrea Kerzan auf den Tisch kommt. Im Internet steht nichts, mit dem zusenden der Karte per E-Mail hat man es auch nicht so, zu oft ändert sich das Angebot. Und so bleibt einem nichts anderes übrig, als nach Neu-Asseln zu fahren, wo im kleinstädtisch wirkenden Weichbild des östlichen Dortmunds Kerzan’s Restaurant ein gastronomischer Treffpunkt ist. Eine lockere Dortmunder Kneipenatmosphäre trifft hier auf das kulinarische Selbstbewusstsein eines französischen Landgasthofs. Auf dem Tresen stehen u.a. die Dortmunder Traditionsspirituosen von Krämer, davor stapeln sich gourmetmäßig drapierte Kisten mit exklusiven Weinen aus Frankreich, Spanien und Italien. Mittags wird einem eine papierne Mittagskarte auf den Tisch gelegt, abends eine Tafel mit den Abendangeboten hingestellt. Die Standardkarte mit zahlreichen Fleisch- und Fischgerichten braucht es da eigentlich kaum, bei Kerzan’s kann und sollte man getrost essen, was auf den Tisch kommt.

Rudi Kerzan fühlt sich als Koch der Eurotoques-Philosophie verbunden, bei der die Qualität der Zutaten und ihre sachgemäße Behandlung in der Küche im Mittelpunkt steht. Im Gastraum hängt z.B. ein Plakat, das die Vorzüge des Iberico-Schweins preist, dass Kerzan mit Vorliebe verarbeitet, und man wundert sich, dass seine Gerichte bei dieser Qualität recht preiswert sind. Mittags bietet er meist bodenständige Küche mit deutschem Einschlag. Mein Testmenü kostete 14,80 Euro, und dafür bekam ich zum Einstieg ein schmackhaftes Pfifferlingssüppchen und ein Crèmespeise zum Dessert. Der Hauptgang war optisch und geschmacklich eine Wucht. Ein tadellos gebratenes Stück Fisch thronte auf einer Basis aus Flageolet-Böhnchen, Bouillonkartoffeln und geschmolzenen Tomaten und wurde von einem Spieß mit drei großen, ebenfalls tadellos gebratenen Scampi gekrönt.

Bei einem abendlichen Besuch, bei dem ich mediterrane Küchenrichtung probierte, die zu dieser Tageszeit serviert wird, bezahlte ich kaum mehr. Überrascht war ich allerdings, dass man mit den Zutaten durcheinander kam. So wurde mir mündlich ein Rucolasalat mit Entenleber für 5,80 Euro versprochen, was ich kaum glauben konnte. Es stellte sich heraus, dass es Schweineleber war, aber was soll’s. Rudi Kerzan hatte daraus mit einigen Röstitalern eine Art Burger gebaut und mit etwas Salat drapiert – eigentlich eine leckere, vollständige Mahlzeit und keine Vorspeise. Dennoch bestellte ich noch als Hauptgang Bandnudeln mit Bratwurst und Salsiccia vom Ibericoschwein (14,90 Euro), was ich sehr extravagant fand, denn Salsisccia ist eine italienische Wurstspezialität und wird kaum aus Iberico-Fleisch hergestellt. Tatsächlich handelte es sich dann auch um spanische Chorizo, nur die Nudeln waren nach Salsiccia-Art mit Fenchel gewürzt und mit zahlreichen anderen Gemüsen angerichtet. Dem Geschmack tat das natürlich keinen Abbruch. Der Nudelteller war eine mächtig-deftige Angelegenheit und forderte nach dem Leber-Burger mein Fassungsvermögen extrem heraus. Doch da tat der spanische Chardonnay von Enate (0,2l 5,70 Euro) richtig gut, um das prächtige Gericht herunter zu spülen.
-kopf
 
Dortmund-Neuasseln, Aplerbecker Str. 234
Fon 0231. 25 22 00
Mi-So tägl. 11.30-15 Uhr, 17-23 Uhr. M, Di geschlossen
http://www.hotel-kerzan.de/

 

Sonntag, 28. Juli 2013

Das Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende 2013 startet am 31. Juli mit „Rü Genuss pur“ und „Zu Gast in Recklinghausen“

Wer noch nicht in den großen Ferien ist, braucht das Ruhrgebiet gar nicht mehr zu verlassen – jedenfalls kulinarisch gesehen. Fünf Gourmetmeilen warten ab Mittwoch auf die hungrigen Mäuler von Essen bis Hamm. Den Anfang machen am 31. Juli 2013 „Rü Genuss pur“ in Essen-Rüttenscheid und das sog. „Gourmet-Vestival Zu Gast in Recklinghausen“. 


Zum dritten Mal heißt es auf dem Messe-Parkplatz am Girardetzentrum in Essen-Rüttenscheid „Rü Genuss pur“. Im Jahr 2011 wurde die Gourmetmeile ins Leben gerufen, um zu zeigen, dass die Essener Gastronomie und besonders die im Stadtteil Rüttenscheid mit der Königin der Gourmetmeilen „Essen verwöhnt“ längst noch nicht alles zeigt, was sie kann. 22 Gastronomien nehmen teil, darunter 17 Restaurants mit Speisenangebot, u.a. der „Bistecca Grillroom“ und die Neulinge „Sailor’s Pub“ und „Tatort Essen“.

Hier geht es zum aktuellen Bericht von der Eröffnung: (klick hier).

Rü Genuss pur. 31.7. – 4.8.2013. Messeplatz unterhalb des Girardet Hauses, Essen Rüttenscheid. Infos hier.



Zum 26. Mal findet das „Genuss-Vestival“ „Zu Gast in Recklinghausen“ statt. „Vestival“ ist ein Wortspiel mit dem historischen Namen „Vest“ für die Gegend um Recklinghausen. Wie jedes Jahr verwandeln acht Gastronomen aus dem Vest den Platz vor dem prächtigen Recklinghäuser Rathaus in eine Art großen Biergarten mit deftigen Speisen.
Zu Gast in Recklinghausen. 31.7. – 4.8.2013. Rathausplatz Recklinghausen. Infos hier.

Weiter geht der Gourmetmeilenreigen dann am 1. August 2013 in mit „GourmeDo“ in Dortmund, am 2. August mit „Hamm kulinarisch“ und am 4. August mit „Schönebeck is(s)t gut“ im gleichnamigen Essener Stadtteil. Fortsetzung folgt.

Gestern bei Mama: Käferbohnensalat

Gestern habe ich für Mama Käferbohnensalat gemacht. Ich dachte, bei der der derzeitigen Hitze wäre ein eher kalter, aber nahrhafter Imbiss genau das Richtige. Mama beäugte die großen Bohnen skeptisch, fand sie mehlig, aß ihre Portion aber auf.

Käferbohnen sind eine steirische Spezialität und ich hatte sie bei einem Tag der offenen Tür im Bochumer Feinkostladen „Feines bei Feuerstein“ kennen gelernt. Sie müssen mindestens 12 Stunden eingeweicht werden und dann mit Bohnenkraut und einem Lorbeerblatt bis zu 1 ½ Stunden gekocht werden (Infos hier). Bei mir begannen sie nach einer Stunde aufzuplatzen und waren fertig. Ich fand sie herrlich nussig und cremig.

Bei Mama gab's noch Zitronenkartoffeln und panierten Feta dazu. Hier die Rezepte.

Rezept: Käferbohnensalat

250 g Käferbohnen
Bohnenkraut, Lorbeerblatt, Salz
1 große rote Zwiebel
1 rote Paprika
8 Radieschen
100 g gekochter Schinken
1 El Kastanienhonig
3 EL Himbeeressig
2 EL Balsamico
4 EL Rapsöl
1 El Kürbiskernöl
Pfeffer, Salz

Käferbohnen über Nacht einweichen, im Einweichwasser mit Bohnenkraut und Lorbeerblatt ca. 1 ½ Stunden weich kochen. Am Ende der Kochzeit salzen.
Zwiebel in dünne Scheiben schneiden, in etwas Olivenöl glasig braten, etwas Wasser dazu geben und weich dünsten.
Radieschen achteln. Paprika würfeln. Gekochten Schinken in Streifen schneiden.
Für die Marinade Honig, Essige und Öle vermischen, mit Pffer und Salz würzen.
Gekochte Bohnen, Zwiebeln, Radieschen, Paprika und Schinkenstreifen miteinander vermischen. Marinade dazugeben, vermischen und ziehen lassen. Eventuell nachwürzen.

Rezept: Zitronenkartoffen

Fest kochende Kartoffeln
Salz, Olivenöl, Zitronensaft
1 Zweig Rosmarin

1 Zehe Knoblauch

Kartoffeln mit viel Salz in der Schale gar kochen. Abkühlen lassen, pellen. In Achtel schneiden und ihn eine Auflaufform geben. Knoblauch fein würfeln und darüber streuen. Mit Zitronensaft und Olivenöl beträufeln. Rosmarinzweig dazu geben. Bie starker Hitze im Backofen backen, bis die Kartoffeln bräunen.

Rezept: Panierter Feta

Feta-Käse
1 Ei
Mehl
Paniermehl

Feta-Käse in fünf Zentimeter große Stücke schneiden. Wie Schnitzel panieren: erst in Mehl, dann in verkleppertem Ei und dann in Paniermehl wälzen. In Öl ausbacken.


Donnerstag, 25. Juli 2013

„Vincent & Paul“ (Essen) vs. „Vetro“ (Dortmund): Der Hummer bringt es an den Tag


Linkes Bild: Ragout vom Bretonischen Hummer mit hausgemachten Taglierini. Estragon, Tomate, grüner Spargel, Kräutersaitlinge im „Vincent & Paul“, Museum Folkwang, Essen-Südviertel, 34,50 Euro

Rechtes Bild: Ragout vom amerikanischen Hummer gratiniert mit Café de Paris Butter, dazu Risotto Milanese im „Vetro“, Stadtkrone-Ost, Dortmund, 26,90 €

Der bretonische Hummer war zart, seidig, aromatisch, der amerikanische Hummer bissfest, aber knackig. Die Estragon-Sauce schmeckte nach den sapori der Riviera, die Café de Paris Butter beliebig nach Salz. Die hausgemachten Taglierini waren ein entzückende Portion, das Risotto Milanese ein überdimensionierter Sattmacher. Obwohl 8 Euro teurer und etwas unliebevoll angerichtet, ist der bretonische Hummer der Favorit des Genießers.

Im Glas war übrigens ein wunderbar nach Pfirsich und Aprikose duftender südafrikanischer Rosé von Danie de Wet. Beim amerikanischen Hummer gab’s einen Lugana.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Topfgucker spezial: Die Gourmetmeile "Schermbeck genießen" im Zeitraffer


Kaum zu glauben, aber das kommende Wochenende ist im Ruhrgbiet gourmetmeilenfrei. Wer die Wartezeit auf das Große Fressen am übernächsten Wochenende mit sage und schreibe fünf Gourmeetmeilen nicht abwarten kann (ab 31. Juli 2013 starten nach und nach "Rü Genuss pur" in Essen Rüttenscheid, "Zu Gast in Recklinghausen", "GourmeDo" in Dortmund, "Hamm kulinarisch" und last not least "Schönebeck is(s)t" gut" in Essen-Schönebeck), kann sich hier im Video den Schnelldurchlauf von "Schermbeck genießen" von vor vier Wochen reinziehen.

Dienstag, 23. Juli 2013

Restaurantführer „Ruhrgebiet geht aus 2013/14“ erschienen

Gestern Abend fand im „Heiner’s“ in Gelsenkirchen die Präsentation der ersten Ausgabe von „Ruhrgebiet geht aus“ statt. Damit keine Verwirrung besteht: Der Restaurantführer aus dem Überblick-Verlag hat nichts mit dem Heft „Ruhr Metropole geht aus“ zu tun, das im Essener Forma Verlag erscheint. Die Namensgleichheit resultiert aus der gemeinsamen Vorgeschichte beider Titel in dem vor einigen Jahren insolvent gegangenen Druck- und Verlagshauses VVA und ist auf dem Zeitschriftenmarkt wohl eher kurios als hilfreich.

Chefredakteur Marc Nabereit, Geschäftsführer Sven Merten und  Eva-Maria Hubbert von der Ruhr Tourismus stellen das Heft vor.

„Ruhrgebiet geht aus“ ist eine Art Best of der Hefte „Duisburg“, „Essen“, Bochum“ und „Dortmund geht aus“, die 2012 und im Frühjahr 2013 erschienen sind. Ergänzt wurden sie um Restaurantkritiken aus aus größeren und kleineren Ruhrgebietsstädten wie Gelsenkirchen, Recklinghausen, Castrop-Rauxel und vom Niederrhein, die bislang noch in keinem Heft vertreten waren. Etwas irritierend ist dabei, das mit den gleichen Texten wie in den Städte-Heften ganz neue Rankings zusammengestellt wurden, die nur schwerlich mit den Basis Top-Tens in Einklang gebracht werden können. Aber dennoch: Mit über 200 unabhängig erstellten Restaurantkritiken bietet „Das Ruhrgebiet geht aus“ den umfangreichsten Überblick über die Gastro-Szene im Ruhrgebiet, den es gibt.

Neun Spitzenköche aus dem Ruhrgebiet versorgten die Gäste der Präsentation mit lecker Häppchen und gaben so ein getreuliches Abbild der Küchenleistung im Revier. Um ehrlich zu sein, das meiste war Mittelmaß, viele der Köche kamen nicht an ihre Möglichkeiten heran, die sie in ihren Restaurants bieten. Nur drei Gänge ragten heraus: Knut Hannappels Dominostein von der Gänseleber, die Roulade vom Dry Aged Beef von Gastgeber „Heiner’s“ und das Dessert vom „Gasthaus Stromberg“. Gut soll auch das Pfifferlings-Schaumsüppchen von Marius Müller vom Goldschmieding in Castrop-Rauxel gewesen sein. Doch leider waren die Espressotässchen, in den das Süppchen serviert worden, von der Gästeschar schon abgegriffen, bevor die Kellner beim Genießer ankamen.

Hier die Gänge im Einzelnen:


 Karamellisierter Honigkuchen mit Ziegenkäsemousse, Wildkräutern und Blaubeer-Vinaigrette
von Maria Huhman, Vesttafel-Restaurant in der Engelsburg, Recklinghausen

Dominostein von der Entenleber mit Schalottenconfit und Hefeeis
von Knut Hannappel, Hannapel Restaurant, Essen

Gressingham Entenbrust mit Aprikosen-Cashew-Ragout mit Wildkräuter-Wasabi-Püree
von Dennis Schwind, Strätlingshof, Bochum

Schwertfisch im Parmesanblatt, geräucherte Pimientos, Hndrich's Gurken-Slush, grüner Meerettich, Shiso
von Günter Rönner, Akazienhof, Duisburg

Heiner's Rinderroulade, neu interpretiert:
Filet vom Dry Aged Beef, Cornichons, Pancetta, Schwerter Senf
von Nils Rieger, Heiner's, Gelsenkirchen

Spanferkelrücken auf Spitzkohl-Pfifferlingsgemüse mit Aprikosenchutney und Kartoffel-Crepes-Roulade
von Manfred Kobinger, Rohrmeisterei, Schwerte

Variationen von Limetten und Erdbeeren
von Dennis Rothe, Vivre im l'Arrivée Hotel & SPA, Dortmund

Duo vom Waltroper Ricotta mit Aprikosen
von Stefan Manier, Gasthaus Stromberg, Waltrop

Ruhrgebiet geht aus 2013/2014. Überblick Medien GmbH & Co. KG. 216 Seiten. Erhältlich im Zeitschriftenhandel und hier im Internet.


Montag, 22. Juli 2013

Mintrops Kochschule auf der Essener Margarethenhöhe eröffnet

Geschäftsführer Moritz Mintrop, Küchenchef Sven Heinroth, Maria Mintrop, Küchenchef Karsten Schöneich und Harald Mintrop vor ihrer idyllischen Kochschule.
Moritz Mintrop, Kochchef Sven Heinroth, Maria Mintrop, Kochchef Karsten Schöneich und Harald Mintrop (

Hotel-Familie Mintrop öffnet eigene Kochschule - Süd | WR.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/wr/staedte/essen/sued/hotel-familie-mintrop-oeffnet-eigene-kochschule-id8202253.html#1013118667
Moritz Mintrop, Kochchef Sven Heinroth, Maria Mintrop, Kochchef Karsten Schöneich und Harald Mintrop (

Hotel-Familie Mintrop öffnet eigene Kochschule - Süd | WR.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/wr/staedte/essen/sued/hotel-familie-mintrop-oeffnet-eigene-kochschule-id8202253.html#1013118667


Die Margarethenhöhe in Essen ist ein architekturgeschichtliches Juwel nicht nur im Ruhrgebiet und sicherlich eine der schönsten Arbeitersiedlungen weit und breit. Wie eine Kleinstadt ließ die Firma Krupp vor dem ersten Weltkrieg den Stadtteil anlegen. Nach außen wirken die Häuschen überaus idyllisch, innen waren sie damals überaus modern. Noch heute sind die Wohnungen heiß begehrt.

Im sog. „Gasthaus“ am Marktplatz der Siedlung betreibt seit über zehn Jahren die Hoteliers-Familie Mintrop ein hochdekoriertes Tagungshotel. „Wir hatten schon immer Kochkurse im Angebot, doch nie eigene Räumlichkeiten dafür“, erklärt Harald Mintrop. So kam es gelegen, dass neben dem Hotel ein Ladenlokal frei wurde. Das wurde zur Kochschule umgebaut und letzten Donnerstag bei einem Presseempfang eingeweiht.

Küchenchef Sven Heinroth
Küchenchef  Karsten Schöneich

 In der hübschen Location bieten die Küchenchefs der Mintrop-Hotels Karsten Schöneich und Sven Heinroth Kochkurse an, aber auch gastköche wie die von Guide Michelin und Gault-Millau hochdekorieten Hermann Pflaum oder Jörg Hoffmann. Die Räumlichkeiten lassen sich aber auch für eigene Koch-Veranstaltungen mieten, ob mit oder ohne Koch.

 Leckere Häppchen:
Energy Drink aus Produkten aus dem eigenen Garten.


Zanderfilet auf Pommerysenf-Champagnerlinsen


Rinderfilet auf Chinakohl

 Holunder-Sorbet

Für weitere Infos klick hier.

Aus dem Archiv: Ristorante Bar De Luca - James Bond im Kreuzviertel

Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2014"
Das Restaurant gibt es nicht mehr. Ciro de Luca betreibt heute (2024) mit Michael Dyllong die Restaurants THE STAGE, Vida und Daichi.


Als Gastro-M seinem Tester-007 den geheimen Auftrag gab, das Ristorante Bar De Luca kulinarisch auszuspionieren, hätte dieser nicht gedacht, so eine Überraschung zu erleben. Um ein Familienunternehmen im Kreuzviertel sollte es sich dabei handeln, und so stellte ich mir eine renovierte ehemalige Eckneipe in einem der schönen Altbauten des Dortmunder Szeneviertels vor. Die Überraschung war perfekt. Stattdessen stand ich vor einem hocheleganten Laden in einem nicht minder hocheleganten Bürohauskomplex an der B1 mit einer Terrasse im Hof, die es mit ähnlichen Locations in allen Wirtschaftszentren dieser Welt aufnehmen kann. Auch die Inneneinrichtung blitzt nur so vor urbanem Lebensgefühl. Eine große Cocktailbar, an der auch der echte James Bond seinen Vodka Martini einnehmen würde, hält eine große Champagnerauswahl bereit. Die langen Bänke an den Natursteinmauern sind mit crèmefarbenem Leder bezogen und die zu schlanken Röhren gedrehten weißen Servietten recken sich auf den akkurat ausgerichteten Reihen der dunklen Holztische wie die Beine der Tillergirls in die Höhe. In den drei Jahren seines Bestehens, so hatte Gastro-M bei der Auftragsvergabe mitgeteilt, sei De Luca zu einem der beliebtesten Italiener Dortmund avanciert.

Business never sleeps. Auch nachmittags um vier ist die Terrasse besetzt, eine Gruppe von Geschäftsfrauen feiert einen Abschluss und verwandelt sich unter dem Einfluss von Hugo und Aperol Sprizz in ein Trüppchen charmant kichernder Teenager. Mit typisch italienischer Grandezza bekommen sie die feine leichte italienische Küche serviert, die die Karte bereithält: gebratene Kalbsleberscheiben auf Rucolasalat mit Parmesan (17 Euro) oder gegrilltes Wolfsbarschfilet mit Limonen-Vinaigrette auf schwarzen Linsen (24,50 Euro), die sie mit dem typischen Appetit schlanker Frauen schnell und konzentriert verzehren. Der einsame Tester-007 wird hingegen mit einer behäbigen Lässigkeit bedient, die seines Auftrages würdig ist. Wortlos werden Brot, Mascarponecrème und die obligatorische Flasche San Pellegrino (0,75l 5,80 Euro) hingestellt und die Bestellung aufgenommen. Als Vorspeisen-Schmankerl gibt es ein Thunfisch-Tatar auf Rote-Bete-Carpaccio (12,50 Euro), eine leichte, erfrischende Angelegenheit beim sommerlichen Terrassen-Wetter. Zum Sättigen bestelle ich wohlweislich eine halbe Portion hausgemachte Strozzapreti mit Rinderfilet und Pfifferlingen, die mir aber wie ein große vorkommt, dafür mit 14 Euro jedoch um 2,50 Euro preiswerter ist als die normale Portion. Strozzapreti ist eine mittelitalienische Nudelspezialität und bedeutet auf Deutsch so viel wie „Pfaffenwürger“, aber selbst James Bond hätte damit keinen Widersacher außer Gefecht setzen können. Buttrig weich ist die Pasta, die Pfifferlinge frisch, allein das Fleisch hätte etwas zarter und überhaupt das Salz etwas weniger sein können. Ein wunderbare Erfrischung bot zum Abschluss das Sorbetto al Limone (4 Euro).

-kopf


4139 Dortmund-Kreuzviertel, Rheinlanddamm 199

Sonntag, 21. Juli 2013

Aus dem Archiv: Vivre im l’Arrivée - Tatsächlich: Angekommen!

Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2014".
Heute (2024) leitet Konstantinos Lappas die Küche.


So stellt man sich das Leben im Hotel vor. Bei prächtigem Sommerwetter füllt sich die elegante Terrasse des Vivre im Hotel & SPA l’Arrivée zur Dinnerzeit rasch mit Gäste des Hotels, Kongressteilnehmern und Feinschmeckern aus der Nachbarschaft, und während man plaudernd darauf wartet, dass die charmanten Bedienungen die Bestellungen ausführen, kann man beobachten, wie Limousinen, SUVs und Taxis vorfahren, um neue Gäste ins Hotel zu bringen.

Als Mitte letzten Jahres die Verpflichtung des jungen Dortmunder Spitzenkochs Dennis Rother als „Gastgeber“ im Vivre bekannt gegeben wurde, war es durchaus notwendig, dass das Hotel-Projekt des Dortmunder Unternehmers und ehemaligen Radrenn-Profis Ernst Claußmeyer nach einem holprigen Start in ruhiges Fahrwasser kommen musste. Und auch Rothers Werdegang war damals etwas sprunghaft verlaufen, vom Gourmetrestaurant im Fernmeldeturm Florian über die Manufaktur CulinaDo und das VIEW im U schließlich ins l’Arrivée. Angesichts des wunderbaren Menüs, das ich jetzt genießen durfte, scheint mir die Anspielung auf den Hotel-Namen in der damaligen Pressemitteilung, Dennis Rother sei angekommen, Wirklichkeit geworden zu sein.

Zwei Menü-Angebote weist die Karte des Vivre aus, ein viergängiges zu 49 Euro inkl. Weinbegleitung, und ein fünfgängiges zu 59 Euro zuzüglich Weinbegleitung. Es ist Ehrensache, dass ich dieses größere Menü „Olympia“ bestellte, zumal die Sommervariante ausschließlich aus Gängen bestand, die ich ausgesprochen gern esse. Und um es vorweg zu nehmen, jeder Gang war ausgezeichnet, es gab keinerlei Ausreißer. Alles machte deutlich, was Dennis Rother unter Kochen versteht. Die verwendeten Produkte waren zu erkennen, die Zubereitung eher klassisch, auch gewagte Geschmackskombinationen waren harmonisch. Einziger Kritikpunkt war vielleicht, dass die Weine der „Kleinen Weinreise“ (19 Euro), die ich dazu bestellte, nicht immer an die Qualität der Speisen heran kam.

Den Starter machte ein mit gebratenem Lachs gefüllter winziger Windbeutel aus Blätterteig, der nur einen Fehler hatte, dass er zu klein war. Aber was will man von einem Amuse Bouche auch anderes erwarten?

Der erste Gang war der Gänseleber gewidmet und hätte als süße Verführung auch als Dessert durchgehen können. In dreierlei Aggregatzustand kam die Delikatesse daher. Einmal gebraten, d.h. außen knusprig und ihnen wunderbar weich, ohne gleich flüssig zu sein. Dann als Terrine, die als Nougatriegel hätte durchgehen können, und dann als Schäumchen, das gleich in einer Espressotasse serviert wurde. Terrine und gebratene Leber traten dann noch in „Dialog“ mit Holundergelee und Limetten-Chutney, was einen schönen säuerlichen Kontrast gab. Und ein klassisches Butterbrioche durfte natürlich auch nicht fehlen. Dazu gab es den besten Wein des Abends, einen süßen Moscato d’Asti mit betörenden Pfirsich und Aprikosenaromen.

Auf die Dekadenz der Gänseleber folgte ein rustikales Gazpacho „Andaluse“. Das kalte spanische Süppchen aus pürierten Paprika, Gurken und Tomaten war vorbildlich mit Knoblauch abgeschmeckt und ein wunderbare Erfrischung an diesem warmen Sommerabend. Die Einlage gab es als Beilage auf einem extra Probierlöffel und bestand aus einer gegrillten Jakobsmuschel, die ein Mundfüller par excellence war: außen knusprig - und nach dem Zubeißen ein Quell an zartem Muschelfleisch.

Nach dem Süden kam der Norden: Der Titel des Ganges, „Zart gegarte Forelle mit Büsumer Krabben, Kopfsalat und eingeweckter Gurke“, sagte schon alles. Süßwasserfisch, Meeresgetier und die zarte Säure der Gürkchen – eine gelungene Zubereitung nach Hausfrauenart, aber vom Meisterkoch ausgeführt. Schade, dass es zu dieser „deutschen“ Zubereitung keinen Riesling, sondern einen italienischen Lugana als Begleitung gab, zumal der unfruchtige Wein selbst im Kontrast zur eingelegten Gurke keine Aroma-Dimension gewann.

Und dann der Fleischgang, ein Parforceritt durch die südlichen Küchen auf deutscher Grundlage: Müritzlamm mit Olivenkruste und Tachinsud an rotem Cicorino, geräucherter Paprika und Cous-Cous. Die Müritz ist ein See in Mecklenburg, Tachin eine persische Spezialität, roter Cicorino ein andere Name für den italienischen Radicchio-Salat und Cous-Cous ein wunderbares nordafrikanisches Getreidegericht. Alles war natürlich handwerklich tadellos zubereitet und schmeckte einfach großartig, nur entpuppte sich der rote Cicorino auf dem Teller als grüner Chicoree, was dem Genuss aber keinen Abbruch tat. Als Wein gab es zum Lamm ganz klassisch einen kleinen Bordeaux, der in hanseatischer Tradition als „Dortmunder Rotspon“ im Handel ist. In der Nase hatte er einen schönen, zum Essen passenden Vanilleton, im Mund wirkte er jedoch etwas müde und brandig.

Den Abschluss bildete ein Nachtisch, das ganz dem Sommer geschuldet war: Rhabarber „2013“. Wie schon die Gänseleber zu Anfang, gab es das fruchtige Sommergemüse in verschiedenen Aggregatzuständen bizarr auf dem Dessertteller arrangiert: als Kompott, als Schaum, als Crème. Eine wunderbare, erfrischend Angelegenheit.

Dass es zum finale Kaffee eine Auswahl an Petit Fours aus der hauseigenen Confiserie gab, muss eigentlich nicht sonderlich erwähnt werden. Und so ging ein genussreicher und kurzweiliger Abend auf der Hotel-Terrasse zu Ende, der mehr als Spaß gemacht hatte.
-kopf

44267 Dortmund-Höchsten, Schirrmannweg 10
Fon 02 31. 88 05 01 70
Do-Sa 16-22 Uhr, Mo, Di, Mi geschlossen.
https://www.larrivee.de/restaurants/vivre

Aus dem Archiv: Castello Rodenberg - Italienisch-westfälische Herzlichkeit

Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2014".
Das Restaurant gibt es nicht mehr.


Eigentlich gibt man einem Restaurant ein paar Wochen Anlaufzeit, bevor man es für einen Restaurantführer testet, aber der Druck des Redaktionsschluss wollte es, dass die Familie Giampaolo gerade drei Tage Zeit hatte, um die Hinterlassenschaften der rauschenden Eröffnungsparty Ende Juli abzuräumen, als der Tester von DoGA erschien. Mittags-, Tages- und Weinkarte waren noch nicht fertig, selbst Verhandlungen mit neuen Kandidaten für die Stelle des Kochs standen noch an.

Gaby und Romolo Giampaolo sind noch als Gastgeber aus dem VETRO in der Stadtkrone Ost in Erinnerung, und größer kann der Unterschied dieses futuristischen Neubaus zu ihrem neuen gastronomischen Domizil kaum sein. Das barocke Wasserschlösschen in Aplerbeck, in dem heute die Volkshochschule residiert, hat seine Ursprünge im Mittelalter. Ein grüner Park mit Wiesen, Obstbäumen, Teichen und Gräften gehört dazu, in dem torpedogroße Goldfische schwimmen und der seltene Eisvogel nach Futter taucht. Und vor allem gibt es hier einen der schönsten Biergärten des Ruhrgebiets, mit wohlgestutzten Lindenbäumen, die wunderbaren Schatten spenden. Im Schloss gab es lange Zeit ein gutbürgerliches Restaurant, doch das stand jetzt längere Zeit leer, bis die Giampaolos das Lokal übernahmen und wieder auf Vordermann brachten. Die Räumlichkeiten erstrahlen jetzt in historisierender Eleganz, ein niedlicher Gewölbekeller ist eine stimmungsvolle Location für kleinere Gesellschaften.

Die Standardkarte, die bereits fertig war, brachte alle jene italienischen Köstlichkeiten, die man erwartet, eine hübsche Auswahl an Pasta-Gerichten (5,90 – 14,90 Euro) und Pizza (6,50 – 12,90 Euro), Salate, Fleisch- und Fischgerichte. Ich stellte mir ein kleines Menü zusammen. Die Tortelloni Tartuffati, hausgemachte mit Trüffeln gefüllte Pasta (14,90 Euro) waren ein ordentlicher Teller und eigentlich eine Hauptmahlzeit, fast schon zu verschwenderisch für die edle Hauptzutat. Das Paillard die Vitello, ein dünn geschnittenes Kalbsschnitzel natur, war tadellos gegrillt und innen sogar noch rosa. Es wurde traditionsgemäß mit Rucola und Parmesanspänen serviert (16,90 Euro). Beim Nachtisch folgte ich der Empfehlung der Bedienung. Das hausgemachte Tiramisu (6,50 Euro) war tatsächlich das süße Gedicht, das mir versprochen wurde.

Zu Pasta und Fleisch trank ich einen offenen Chianti Riserva (0,2l 4,90 Euro). Wenn die Weinkarte fertig ist und die Küche Tritt gefasst haben, wird die Castello Rodenberg sicherlich eine der guten Adressen Dortmund. Die zauberhafte Location und die Herzlichkeit von Gaby und Romolo Giampaolo bieten dafür die besten Voraussetzungen.
-kopf

44287 Dortmund-Aplerbeck ,Rodenbergstr. 36

Dortmund-Aplerbeck: „Castello Rodenberg“ endlich eröffnet

Das Restaurant ist geschlossen.

Castello Rodenberg hat einen der schönsten Biergärten im Ruhrgebiet.

Mann, war das eine Eröffnungsparty: Gaby, Romolo und ihre Kinder Francesco und Finetta kamen aus dem Aufräumen gar nicht mehr heraus, nachdem letzten Montag die Wiedereröffnung von Haus Rodenberg in Dortmund-Aplerbeck als „Castello Rodenberg“ ausgiebigst gefeiert worden war. Jedenfalls musste der Genießer zweimal vorsprechen, bis am Donnerstag Küche und Restaurant endlich einigermaßen rund liefen und er à la carte speisen konnte. Obwohl immer noch nicht alles so war, wie es eigentlich sein sollte, verriet Gaby Giampaolo. Noch gab es keine Mittags– und  keine Tageskarte, und auch die Weinkarte musste zusammengestellt werden. Eine spannende Reise durch den Stiefel soll es werden, durch alle italienischen Weinanbaugebiete. 

Francesco, Gaby und Romolo Giampaolo
sind noch aus dem VETRO in guter Erinnerung.

Von der futuristischen Architektur des VETRO in der Stadtkrone Ost ins barocke Wasserschlösschen in Aplerbeck, Gaby Giampaolo ist ganz begeistert über ihr neues gastronomisches Domizil: „Immer wenn ich herkomme, freue ich mich darüber, wie schön es hier ist“, ruft sie begeistert aus. Schon immer gehört der Biergarten zu den schönsten des Ruhrgebiets, unter wohlgestutzten Lindenbäumen sitzt man im Hof des historischen Adelssitzes, der im Mittelalter erstmals erwähnt wurde und Ende des 17. Jahrhunderts seine heutige Gestalt erhielt. Lange Jahre gab es hier ein gutbürgerliches Restaurant, dann wollte die ebenfalls im Gebäude ansässige VHS die Räumlichkeiten selbst nutzen, bis man sich entschloss, das Lokal wieder zu verpachten. Da griffen die Giampaolos zu und machten Haus Rodenberg zum „Castello Rodenberg“ als Ausdruck italienisch-westfälischer Gastlichkeit.

 Hausgemachte Tortellini mit Trüffeln: Da freut sich der Pastafreund. Im Hintergrund der Eingang zur VHS.

Paillard - dünne Kalbsschnitzel mit Rucola und Parmesan. Das hätte auch dem Dortmunder Landadel geschmeckt.
Es muss ja nicht immer Krüstchen sein.

Und zum Nachtisch Tiramisu - natürlich hausgemacht.

Super Stimmung bei der Eröffnungsparty.

Gaby Giampaolo freut sich über das schöne Domizil.

Castello Rodenberg. Rodenbergstr. 36, Dortmund-Äplerbeck. Tel. 0231/79945475. Immer geöffnet. Infos auf Facebbook klick hier.

Donnerstag, 18. Juli 2013

Gourmetmeile Mülheim: Heiterer Sonnenstart beim „Kulinarischen Treff an der Ruhr“ 2013

Musiker sorgten dezent für Stimmung 

Wer strahlte am heutigen Eröffnungstag des „Kulinarischen Treffs an der Ruhr“ eigentlich mehr, die teilnehmenden Köche oder Sonne? Der Sommer zeigte sich auf der idyllischen Ruhrwiese in der Innenstadt von seiner schönsten Seite, und das Schattenspiel, dass die hohen Bäume auf die weißen Pagodenstände und die die großen überdachten Sitzflächen warfen, sorgten für eine ganz bezaubernde Atmosphäre. Zwölf Gastronomen aus Mülheim und Umgebung nehmen der diesjährigen Gourmetmeile teil, darunter drei neue, die der Genießer natürlich sofort testen musste. Neben dem spanischen Pinchos und dem türkischen Türkis war das vor allem das Restaurant Gummersbach, das die ausgeschiedenen Mülheimer Spitzenhäuser Mölleckens Altes Zollhaus und Landhaus Höppeler adäquat ersetzte. Und ein Abstecher beim portugiesischen Pereira war ebenfalls unumgänglich. Nur auf wenigen Premium-Gourmetmeilen im Ruhrgebiet sind die Länderküchen so prominent vertreten wie in Mülheim.

Zum zweiten Mal dabei: José António Pereira

Neu dabei: Helene und Klaus Gummersbach
mit ihrem neuen Küchenchef Florian Hüttel

Hier das Ergebnis des entspanntesten Gourmetmeilen-Besuchs, den der Genießer in letzter Zeit absolvierte.

Pereira: Portugiesische Tapasvariation (8,50 Euro). Eigentlich heißen die kleinen Häppchen in Portugal „Petiscos“, aber José António Pereira meint, die Leute würden Tapas besser verstehen. Jedenffals ließ sich der Geniieße die Zusammenstellung aus gebratener Sardine, knackigen Scampi, Datteln im Speckmantel, Oliven, Reisbäälchen und Salat gut schmecken.

Pinchos: Paella Original Spanisch (7,50 Euro). Erstaunlich preiswert erschien dem Genießer der Teller, der üppig mit Safranreis, Scampi, Hühnchen und Rindfleisch belegt war. Geschmacklich fand er ihn eher fad. Etwas mehr an entschiedener Würze hätten die Paella originaler gemacht.

Gummersbach: Wachtelkeulchen, Salat von Castelluccio Linsen, Balsamico Vinaigrette, Schalottenspuren steirisches Kernöl (7 Euro). Ein wenig blitzte in diesem Gericht die Eleganz der Königin der Gourmetmeilen „Essen verwöhnt“ auf, auf der sich sonst das Restaurant Gummersbach seine Open-Air-Sporen verdient. Den Genießer überzeugten die zarten Wachtelkeulchen und die kräftig süßsauer abgeschmeckten Linsen mit dem nussigen Kernöl-Touch.

Türkis: TURKIS(H) DELIGHT Raffaello-Eis auf Milchcrème-Mousse von der Tahiti-Vanille mit Sultans Teigplätzchen (4,50 Euro). Die türkische Lust am Süßen trifft eine internationale Süßigkeit. Das Eis machte Spaß, die Milchcrème-Mousse kam etwas massiv daher.


Der Kulinarischer Treff an der Ruhr geht noch bis zum 21. Juli 2013.  Mülheim, Ruhranlage. Alle Infos und Programmheft hier.

Schloss Hugenpoet in Essen-Kettwig schließt das Sternerestaurant NERO

Die Stadt Essen verliert eines ihrer höchstdekorierten Restaurants. Heute teilten Petra und Michael Lübbert vom Schlosshotel Hugenpoet mit, dass das mit einem Michelin-Stern ausgzeichnete Restaurant NERO Ende Juli geschlossen wird. Sterneköchin und Küchenchefin Erika Bergheim wird aber auch in Zukunft mit ihrer bewährten Crew weiter arbeiten kann. Auch Sous-Chef Thorben Schröder, HUGENpöttchen Sous-Chef Dominik Schab und Hugenpoets stellvertretender Küchenchef zuständig für Bankette, Abraham Rouw, bleiben an Bord.

Sterneköchin Erika Bergheim kocht mit neuem Konzept weiter.

Vom 13. August 2013 an wird das bisherige Zweitrestaurant HUGENpöttchen, ausgezeichnet mit dem Bib Gourmand des Guide Michelin, von der Remise ins Schloss umziehen. Das neue Gastronomiekonzept orientiert sich vollständig an den Bedürfnissen der unterschiedlichsten Gästen, den internationalen Hotelgästen ebenso, wie den Nachbarn aus Kettwig, Hösel oder Düsseldorf. Das Restaurant hat weder Sonntag noch Montag zu, es gibt auch nachmittags Küche. Niemand muss sich an einen Gourmet-Verhaltenskodex halten, damit er mit Freude und Respekt bedient wird. Die Gäste stehen im Mittelpunkt. Es ist egal ob jemand mit dem Nachtisch beginnt und dann eine Vorspeise isst, oder lieber ein Stück Kuchen. Es stört niemanden, wenn jemand Cola oder Bier statt Wein bestellt, egal zu welcher Tageszeit und zu welchem Essen.

Nach wie vor kann der Gast kann beste und frischeste Zutaten erwarten und eine konstant hohe Qualität der Speisen, egal wann er sie bestellt. Die Speisen werden handwerklich exzellent hergestellt, alle Zutaten wie Fonds und Brühen kommen natürlich aus der hauseigenen Küche.

Mittwoch, 17. Juli 2013

Dortmund à la carte 2013: Wagyu mit Rotkäppchen Camembert

Burger vom Wagyu mit Rotkäppchen-Camembert

Heute Mittag war es endlich so weit. Pünktlich um 13 Uhr stach Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau ein Fass Kronen an und eröffnete damit die 28. Gourmetmeile „Dortmund à la carte“. Vorher hatte Heinz Overamp, der Senior-Chef der Overkamp Gastronomie in Dortmund-Höchsten und Mitbegründer der Gourmetmeile, die Entwicklungen und Veränderungen beschworen, die die Traditionsveranstaltung im Lauf der Jahre durchlaufen hat. In der Tat hat „Dortmund à la carte“ in diesem Jahr einige grundlegende Veränderungen erfahren. Einige Altvordere schieden aus verschiedenen Gründen aus, neu hinzugekommen sind die jungen Gastronomien VIEW aus dem „U“ und „Schürmanns im Park“.

Gewinnspiel mit Rotkäppchen

Dennoch unterscheidet sich die „Mutter aller Gourmetmeilen“, wie „Dortmund à la carte“ nicht nur vom Genießer wegen ihres Alters gern genannt wird, von den anderen Gourmetmeilen des Ruhrgebiets. Während das Erscheinungsbild fast aller dieser Veranstaltungen  mittlerweile von den eleganten weißen Pagodenzelten nach dem Vorbild der Essener Gourmetmeile „Essen verwöhnt“ geprägt wird, gibt es bei „Dortmund à la carte“ nach wie vor große, Bierzelt-artige Anlagen mit ebenso so großen Küchenabteilungen. Während in den kleinen weißen Pavillons in anderen Städten kleinere Probierportionen bis hin zur Sterneküche angeboten werden, setzt man in Dortmund auf große Portionen mit deftiger Kost, wie der Genießer sie nur aus dem nördlichen Ruhrgebiet kennt. Sie sind zum Teil durchaus so teuer wie die Gourmet-Gericht in Essen. 13,50 Euro kostet z.B. der Wagyu-Burger mit Rotkäppchen-Camembert, mit dem das VIEW den Spagat zwischen Moderne und Tradition versucht und den illegitimen Abkömmling des edlen japanischen Kobe-Rindes mit dem Produkt der in Dortmund ansässigen Käsemarke und „á la carte“-Sponsors verbindet, 12,50 Euro das Gericht „Lammchops trifft auf Scampi mit Rosmarinkartoffeln und Rotkäppchen-Landrahm-Natur-dip“ von Schürmann’s.

Der Genießer kapitulierte vor dieser Üppigket. Statt wie auf anderen Gourmetmeilen bis zu sechs Portionen von verschiedenen Ständen zu probieren und damit seine kulinarische Abenteuerlust zu befriedigen, gab er bei „Dortmund à lacarte“ nach zwei Portionen auf. Das nette Angebot eines extra kleines Probierhäppchen des Traditionsgerichts „Overkammps Stielmuseintopf mit Tafelspitz“ konnte er dann doch nicht ablehnen. Das kompakte Dessert war dann aber wirklich zu viel.

Schürmanns im Park: Lammchops trifft auf Scampi mit Rosmarinkartoffel und Rotkäppchen Landrahm Natur-Dip. Viel Fleisch, gut gbraten. Den Dip findet man unter den Scampi.

VIEW: Burger vom Wagyu-Rind mit Rotkäppchen-Camembert und Gurken-Brnen-Relish. Saftiges und anspruchsvolles Fast Food.

Overkamp: Stielmuseintopf mit Tafelspitz. Der Kalssiker von "Dortmund à la carte" als kleine Probierportion.

Overkamp: "Westfälische Sommerfrische" Beerngrütze mit Stippmilch (Vanillecrème). Massiver Nachtisch.

Die Entwicklung von "Dortmund à la carte" in Bildern:

Fassanstich mit OB Sierau 2010

Fassanstich mit OB Sierau 2011

Fassanstich mit OB Sierau 2012

Fassanstich mit OB Sierau 2013

Dortmund à la carte geht noch bis zum 21. Juli 2013. Hansaplatz Dortmund. Alle Infos und Angebote (leider ohne Preisangaben) hier.