Der Text erschien erstmals in "Dortmund geht aus 2014".
Restaurant, Bar, Lounge – bei dieser metropolitanen Selbstbeschreibung des Vetro muss man glatt schmunzeln, wenn man auf dem Weg zur Toilette erst den Kinderstuhl und dann den Wickeltisch entdeckt. Der ist auch noch im geschlechterneutralen Vorraum aufgestellt, so dass auch männliche Besucher hier ihren väterlichen Pflichten nachkommen können. Bei aller Hipness soll es in dem extravaganten Lokal nach dem Willen der wieder einmal neuen Betreiber familiär zugehen.
Und so bezieht der coole Laden in der Stadtkrone Ost seinen Reiz aus der Widersprüchlichkeit seines Ambientes. Die kommt besonders im Sommer zum Tragen. Gleich an der Zufahrt der autogerecht angelegten Gewerbe-Trabantenstadt an der B1 gelegen, betritt man das Vetro über eine Außengastronomie an der Straße. Durch den chicen Gastraum erreicht man dann die hintere Terrasse, die mit ihrer beweglichen Beschattungsanlage und Korbstühlen an ein Fünf-Sterne-Urlaubshotel erinnert und den idyllischen Blick auf die wogenden Getreidefelder des Dortmunder Ostens freigibt. Hier werden selbstverständlich auch mitgebrachte Hunde wie Gäste behandelt und bekommen sofort eine Schale Wasser.
So vielseitig wie der Ort, so facettenreich ist auch die Speisekarte. Auf den ersten Blick möchte man das Vetro für einen Edel-Italiener halten, aber es ist mehr: Tapas-Bar mit einer kleinen Auswahl an spanischen Häppchen (5,90 Euro pro Portion) und internationalen Schinkenspezialitäten (9,90 bis 18,90 Euro), Grillroom mit dry-aged Steaks vom neu angeschafften 800-Grad-Grill (27,90 Euro u.m.) und Hamburgern (14,90 bis 22,90 Euro), ruhrgebiets-typisches Spezialitäten-Restaurant mit Dortmunder Pfefferpotthast (15,90 Euro), Düsseldorfer Senf-Rostbraten (24,90 Euro) und „Vetro’s Original“ Kalbs-Currywurst (9,90 Euro).
Die sommerlichen Temperaturen beim Testabend schrien jedoch nach italienischer Küche. Die wird im Vetro durchaus kreativ interpretiert, hier und da mit asiatischem Einschlag. So gab es als Vorspeise ein tadelloses Vitello Tonnato Asia Style (12,90 Euro), bei dem die dünnen, saftigen Kalbfleischscheiben des italienischen Klassikers mit einer Thunfischsauce bedeckt waren, die mit japanischem Wasabi eine angenehmen Hauch Schärfe bekam. Auch am Hauptgang, Ragout vom amerikanischen Hummer auf Risotto Milanese (26,90 Euro), war im Grunde nichts auszusetzen. Das rote Hummerfleisch war knackig und bildete auch optisch einen sommerlichen Kontrast zum safran-gelben Risotto, zu dem die süße Deko aus grünen Erbsenschoten prima passte. Allerdings hätte ich auf die zwiebeligen Schnittlauchröllchen verzichtet und mir mehr Parmesan statt Beurre Café de Paris gewünscht und besonders mehr Safran- und etwas Anisette-Würze, die auch das Zartrosa-Babyblau des Sonnenuntergangs im Hafen von Portofino auf die Zunge gebracht hätte.
Als Dessert gab es dann noch eine frisch aufgeschlagene, etwas süße Zabaione mit Vanilleeis (7,90 Euro).
Restaurant, Bar, Lounge – bei dieser metropolitanen Selbstbeschreibung des Vetro muss man glatt schmunzeln, wenn man auf dem Weg zur Toilette erst den Kinderstuhl und dann den Wickeltisch entdeckt. Der ist auch noch im geschlechterneutralen Vorraum aufgestellt, so dass auch männliche Besucher hier ihren väterlichen Pflichten nachkommen können. Bei aller Hipness soll es in dem extravaganten Lokal nach dem Willen der wieder einmal neuen Betreiber familiär zugehen.
Und so bezieht der coole Laden in der Stadtkrone Ost seinen Reiz aus der Widersprüchlichkeit seines Ambientes. Die kommt besonders im Sommer zum Tragen. Gleich an der Zufahrt der autogerecht angelegten Gewerbe-Trabantenstadt an der B1 gelegen, betritt man das Vetro über eine Außengastronomie an der Straße. Durch den chicen Gastraum erreicht man dann die hintere Terrasse, die mit ihrer beweglichen Beschattungsanlage und Korbstühlen an ein Fünf-Sterne-Urlaubshotel erinnert und den idyllischen Blick auf die wogenden Getreidefelder des Dortmunder Ostens freigibt. Hier werden selbstverständlich auch mitgebrachte Hunde wie Gäste behandelt und bekommen sofort eine Schale Wasser.
So vielseitig wie der Ort, so facettenreich ist auch die Speisekarte. Auf den ersten Blick möchte man das Vetro für einen Edel-Italiener halten, aber es ist mehr: Tapas-Bar mit einer kleinen Auswahl an spanischen Häppchen (5,90 Euro pro Portion) und internationalen Schinkenspezialitäten (9,90 bis 18,90 Euro), Grillroom mit dry-aged Steaks vom neu angeschafften 800-Grad-Grill (27,90 Euro u.m.) und Hamburgern (14,90 bis 22,90 Euro), ruhrgebiets-typisches Spezialitäten-Restaurant mit Dortmunder Pfefferpotthast (15,90 Euro), Düsseldorfer Senf-Rostbraten (24,90 Euro) und „Vetro’s Original“ Kalbs-Currywurst (9,90 Euro).
Die sommerlichen Temperaturen beim Testabend schrien jedoch nach italienischer Küche. Die wird im Vetro durchaus kreativ interpretiert, hier und da mit asiatischem Einschlag. So gab es als Vorspeise ein tadelloses Vitello Tonnato Asia Style (12,90 Euro), bei dem die dünnen, saftigen Kalbfleischscheiben des italienischen Klassikers mit einer Thunfischsauce bedeckt waren, die mit japanischem Wasabi eine angenehmen Hauch Schärfe bekam. Auch am Hauptgang, Ragout vom amerikanischen Hummer auf Risotto Milanese (26,90 Euro), war im Grunde nichts auszusetzen. Das rote Hummerfleisch war knackig und bildete auch optisch einen sommerlichen Kontrast zum safran-gelben Risotto, zu dem die süße Deko aus grünen Erbsenschoten prima passte. Allerdings hätte ich auf die zwiebeligen Schnittlauchröllchen verzichtet und mir mehr Parmesan statt Beurre Café de Paris gewünscht und besonders mehr Safran- und etwas Anisette-Würze, die auch das Zartrosa-Babyblau des Sonnenuntergangs im Hafen von Portofino auf die Zunge gebracht hätte.
Als Dessert gab es dann noch eine frisch aufgeschlagene, etwas süße Zabaione mit Vanilleeis (7,90 Euro).
-kopf
44269 Dortmund-Stadtkrone Ost , Stockholmer Allee 55
Fon 02 31. 7 00 99 55
Mo-So 11-24 Uhr
https://www.vetro-dortmund.de/
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