Freitag, 23. September 2011

Meine Ernte: Ab auf den Acker

Kohlrabi und Chinakohl

Selbstversorgung hat im Ruhrgebiet eine lange Tradition. Die prägendste urbane Ikone in dieser industriell geprägten Stadtlandschaft ist das Backsteinhäuschen mit Gemüsegarten in der Bergmannssiedlung. In den Gründerzeiten stellten die Bergwerksunternehmen ungenutztes Land vor den Toren der Zechen zur Verfügung, um Nahrungsmittel anzubauen. Daraus entwickelte sich schließlich eine weitläufige Schrebergarten-Landschaft in und zwischen den Revierstädten. Es scheint, als seien im Ruhrgebiet jene avantgardistischen Visionen vorweg genommen worden, mit denen heute gehört die urbane Landwirtschaft versucht, soziale und Ernährungsprobleme zu lösen.

Mitglieder des Vereins Slow Food informieren sich auf einer Gemüseparzelle bei Bauer Blome in Bochum-Hiltrop.


Ganz praktisch geht das die Agentur „Meine Ernte“ an. In Kooperation mit örtlichen Bauern bietet „Meine Ernte“ in deutschen Städten, u.a. ind Bochum und Dortmund, Gemüsegartenparzellen für Privatleute an. Der Bauer stellt einen Acker zur Verfügung und macht die Erstaussaat bzw. Bepflanzung von ca. 20 Gemüsesorten. Danach ist es von Mai bis zum Frost Aufgabe des Pächters, sich um seine Parzelle zu kümmern. Per „Fernwartung“ via email bekommt der Gemüse-Anfänger Pflege- und Ernte-Tipps und auch Rezepte zur Verwertung. Eine große, für den Bedarf einer vierköpfigen Familie gedachte Parzelle kostet 329 Euro im Jahr, eine kleine, 45 qm große für zwei Personen 179 Euro. Bei der üppigen Ausbeute ist das ein eine mehr als lohnenswerte Investition.
Weitere Infos unter http://www.meine-ernte.de/

Hokkaido-Kürbisse

Weißkohl und Mangold

Rote Bete

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