Genuss trifft Fußball: Michael Lübbert (Schloss Hugenpoet), Herwig
Niggemann (Niggemann Food Frischemarkt), Sven merten (Überblick-Verlag),
Michael Köster (Schefredakteur "Essen geht aus") und Axel Stauder
(Privatbrauerei Stauder) beim Kickern.
(Foto: Michael Alisch)
(Foto: Michael Alisch)
Der Genießer hätte nie gedacht, dass er in der Eigenschaft
als kulinarischer Berichterstatter auf seine alten Tage noch zum Stammgast in
den VIP-Bereichen der Fußballstadien im Revier würde. Gestern verschlug es ihn
in die Räumlichkeiten des neuen Stadions von Rot-Weiß Essen an der Hafenstraße
in Altenessen. In der mit modernem Mensa-Chic eingerichteten Lounge mit bester
Aussicht auf das Spielfeld fand die Präsentation der elften Ausgabe des
Restaurantführers Essen geht aus“. Zu verdanken war diese Unterstellung der
schönhaarigen nordischen Genuss-Göttin Siwa unter den Primat des Fußballgottes
sicherlich dem neuen „Essen geht aus“-Chefredakteur Michael Köster, der wie
auch Sven Merten, der Geschäftsführer des neuen Überblick-Verlages, ein
begeisterter Fußballfan ist.
Chefredakteur Michael Köster (Foto: Michael Alisch)
Michael Köster hat die Chefredaktion des Heftes von Peter
Erik Hillenbach übernommen, der sich weiterhin um die Schwesterblätter „Bochum“
und „Dortmund geht aus“ kümmert. Während Hillenbach seine journalistische
Sozialisation in der in der eher schrägen Stadtmagazin-Szene des Ruhrgebiets erlebte,
konnte Köster seine Erfahrungen in der Essener Gastronomie als langjähriger Lokalredakteur
von Mütterchen WAZ sammeln. So macht die 2013er Ausgabe von „Essen geht aus“ beim
Durchblättern einen grundsoliden, vielleicht sogar braven Eindruck. Die wertenden
Ranking-Tabellen bieten nur wenige Überraschungen. Auf den ersten drei Plätzen der
Top Ten „Gourmetrestaurants“ stehen, wen wundert‘s, die drei Sternerestaurants der
Stadt: auf Platz 1 Berthold Bühlers „Résidence“ (2 Sterne) mit beiden Eri©ks Arnecke
und Werner am Herd, auf Platz 2 das „Nero“ im Schloss Hugenpoet mit Erika Bergheim
und auf Platz 3 die „Schote“ des singenden Fernsehkochs Nelson Müller (je 1
Stern). Das ist völlig korrekt, aber vielleicht schwimmt man sich bei „Essen
geht aus“ doch noch einmal von den Klassifizierungen des großen Vorbilds
Michelin frei. Aber was will man machen, wenn’s stimmt.
Die Lektüre der fast 300 professionell und amüsant
geschriebenen Restaurantkritiken ist jedoch richtig spannend und macht klar,
dass Essen nicht nur eine kulinarische Metropole im Ruhrgebiet, sondern in der
ganzen Bundesrepublik ist. Doch mit Kritik wird nicht gespart. So wird z.B. bei
der „Villa Vue“, dem neuen Restaurant des TV-Komödiantin Mirja Boes, die wunderschöne
Renovierungsarbeit gelobt, das Essen bekommt jedoch ohne jeden Promi-Bonus sein
Fett ab. Neu ist die Top Ten „Mülheims Beste“, die die Restaurants in der Nachbarstadt
Essens beleuchtet.
Acht Essener Köche präsentierten das Heft und ihre Kochkunst.
(Foto: Michael Alisch)
Bei der Präsentation im Essener Stadion hatten acht Gastronomen Gelegenheit, die Gäste mit Beispielen ihrer Kunstfertigkeit zu verwöhnen. Zu guter Letzt spendierte die RGE, die die Gastronomie im Stadion betreibt, mit dem „Stadion-Lolli“ jenes Gericht, mit dem der kulinarische Genuss beim Fußball untrennbar verbunden ist: `ne Currywurst.
Exotischer Ritt durch die Aromen
So elegant kann ein Jagdhaus sein
Lässig arrangierte Säuerlichkeit
Mal wieder auf Nummer Sicher gegangen
Erik Arnecke und Eric Werner (Résidence):Gedämpfte
Fjordforelle – Soja, grüne Spergelcrème, Pak Choi
Filigranes aus dem Aromenbaukasten
Helene Gummersbach (Gummersbach):Französische Wachtelbrust,
Salat von Castlluccio-Linsen,
Balsamico & Schalotten-Himbeer-Spuren
Balsamico & Schalotten-Himbeer-Spuren
Ganz schön deftig
Der Favorit des Genießers
Lustiger Nachtisch
Tribut ans Stadion
Essen geht aus 2013. 236 Seiten. Zeitschriftenformat. 6,90
Euro. Erhältlich in Essen an guten Kiosken, in Buchhandlungen und hier im Internet.
Ein Stadion-Lolli als Currywurst, nach dem Dessert? *schüttel*
AntwortenLöschenDie Gnocchi fallen ja irgendwie aus der Deko-Show erheblich raus. :D