Donnerstag, 5. September 2013

Aus dem Archiv: Paréa - Griechischer Chic

Der Text erschien erstmals in "Bochum geht aus 2014".

Was Optik alles ausmacht. Betritt man das Paréa, so ist man von einem eleganten mediterranen Chic umgeben, der begeistert. Schon immer war das Lokal mitten in Stiepel ein beliebter Treffpunkt für die Bewohner des Stadtteils. Paréa bedeutet auf Deutsch so viel wie Freundeskreis, und so findet man hier viel Stammkundschaft aus der Nachbarschaft, aber auch Durchreisende ins schöne Ruhrtal. Früher hatte man durch die großen Panoramascheiben eine beeindruckende Aussicht auf ganz Bochum, doch die wurde im Laufe der Zeit durch Häuser und Bäume verbaut. Aber dafür wird man durch das angenehme Ambiente mehr als entschädigt.

Seit Andrea und Michael Tori das Haus betreiben, hat die mediterrane Küche einen eindeutig griechischen Touch. Und obwohl die Karte viele der Grill- und Ofen-Gerichte des klassischen Griechen-Lokale umfasst, herrscht auf dem Teller eine geradezu italienische Leichtigkeit. Besonders bei den Fischgerichten lohnt es sich, auf die Wochenkarte zu sehen, die einem in Form von kleinen Standtafeln auf den Tisch gestellt wird. Spezialitäten wie gegrilltes Wolfsbarschfilet mit marinierten Tomaten (18,90 Euro) oder eine Fischplatte mit Steinbeißer-, Wolfsbarsch- und Rotbarschfilet findet man da, während auf der Standardkarte die bekannten Kalamaris und Scampi dominieren.

Gyros sucht man beim Fleisch vergeblich, dafür bietet die Karte eine schöne Auswahl an argentinischen Rumpsteaks (z.B. mit Serrano-Schinken und Balsamicosauce 19,90 Euro), Rinderfilet (z.B. mit Blattspinat und Gorgonzolasauce 23,90 Euro) oder Kalbsrücken (z.B. mit Champignons und Gorgonzolasauce 18,90 Euro). Zentraler Punkt sind eindeutig die Lamm-Gerichte aus Backofen (Keule 12,90 Euro), Pfanne und Grill (Krone und Filet mit unterschiedlichen Beilagen 20,20 Euro).

Und so fällt meine Wahl für den BoGA-Test auf die Lammkeule ohne Knochen mit Dicken Bohnen und Schafskäse aus dem Backofen (12,90 Euro). Die erste Überraschung war, dass das Lammfleisch nicht mit fettem, zähem Käse überbacken war, wie man es von anderswo her kennt, sondern mit einigen Brocken Schafskäse bestreut, die von der Oberhitze verführerisch gebräunt waren. Die zweite Überraschung war, dass es sich bei den „Dicken Bohnen“ nicht um jene grünen aus der westfälischen Küche bekannten, im Mittelmeerraum häufig Saubohnen genannt, handelte, sondern um die großen weißen Gigantes, die aber auch gut schmeckten. Alles war mit einer Tomatensauce übergossen, die für ein Backofengericht etwas mehr eingekocht und damit aromatischer hätte sein können. Dazu schmeckte ein Roter (0,2 l-Glas 4 Euro). Als offene Weine gibt es im Paréa nur Italiener, doch es gibt auch eine schöne Flaschenauswahl an griechischen Weinen, und auch deutsche sind im Angebot.

Zuvor gab es eine kalte Vorspeisenplatte, die von jedem etwas bereithielt: Zaziki, Fischrogen mit Kartoffelpüree, Schafskäse, Kalamarisalat, drei Sorten Krabben, pürierten Schafskäse mit Pfefferoni, Oliven, Peperoni und Oktopus (8,90 Euro). Alles war frisch und knackig und angenehm gewürzt. Den Nachtisch bildete ein schön mit Früchten ausdekorierter Joghurt (5,90 Euro).

-kopf

44797 Bochum-Stiepel, Kemnader Str. 337
Fon 02 34. 97 33 33 43
Mi-Sa 17.30-21.30 Uhr, So 12-14 & 17.30-21.30 Uhr, Mi, Di geschlossen
http://www.parea-bochum.de/

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