Donnerstag, 31. Mai 2012

Berthold Bühler: Jetzt ist der Essener Sternekoch ganz offiziell „Bürger des Ruhrgebiets“



Nochmals herzlichen Glückwunsch zum "Bürger des Ruhrgebiets": Berthold Bühler mit Urkunde

Gestern kam es tatsächlich zum Äußersten: Der Genießer musste auffen Fußballplatz. Eigentlich ist der Blog „Genussbereit“ ja fußballfreie Zone, doch der Einladung des Vereins pro Ruhrgebiet zur feierlichen Verleihung der Ehrenwürde „Bürger des Ruhrgebiets“ an Berthold Bühler, dem Patron des Zwei-Sternerestaurants „Résidence“, konnte der Genießer nicht widerstehen und wagte sich auf das Terrain non grata. Zusammen mit Bühler wurde der Volleyball-Jugendtrainer Klaus Bast ebenfalls entsprechend geehrt („Genussbereit“ berichtete). Beide kommen aus Essen. Warum da der Staatsakt ausgerechnet in der Arena der Dortmunder Borussia stattfand, war dem Genießer allerdings ein bisschen schleierhaft. Ob BVB-Vizepräsident und Stadtparfümeur Gerd Pieper, Bürger des Ruhrgebiets des Jahres 2005, dabei ein Handspiel im Hintergrund durchgezogen hatte?

Bühler und Bast: Einzug der Gladiatoren

Die Kulisse des grünen, vom letzten Spiel noch arg ramponierten Rasens und der schwarzgelben Ränge war jedoch imponierend. Die beiden Würdenträger zogen, begleitet von Pauken und Trompeten eines Essener Schülerspielmannszugs, durch ein Spalier von Meisterköchen aus dem Ruhrgebiet ein, die fast alle in der „Résidence“ ihr Handwerk verfeinern konnten. Vor einer Schar geladener Honoratioren und Freunde der Geehrten wurden ausschweifende Laudationes gehalten, witzige Dankesreden geschwungen und über den Teamgeist in der Küche und auf dem Sportplatz philosophiert. Dann ging es in die VIP-Lounge des Stadions, und da gab es leckere Häppchen, die Berthold Bühlers neue Küchenchefs, die beiden Eri©ks Werner und Arnecke, zubereitet hatten. Ein schöner Abend bei angenehmem Wetter, der auf der Terrasse der „Résidence“ in Kettwig sicherlich auch Spaß gemacht hätte, wie einer der Gäste bemerkte. Die hatte gestern Abend aber zu, weil keiner da war.

Dankesrede vor gigantischer Kulisse

Erst im Spalier...

...dann auf der Tribüne:
Spitzenköche Erika Bergheim, Heinz Furthman,
Peter Nikolay und Heiko Antoniewicz

Saibling - auf dem Rasen

Kabeljau - Brokkoli & Mandel

Kalbsbäckchen - Endivie untereinander

Aprikose-Jogurt-Trifle

Geeister Capuccino

Mango-Eishörnchen

Topfgucker: Entdeckungen im Netz 128

Urbane Landwirtschaft: Almere in Holland wird Agromere
Lebensmittelverschwendung: Aigner fordert Doggie Bag
Prohibition: Verkauf von Foie Gras in Amerika verboten
Umwelt: Thunfisch nach Fukushima radioaktiv belastet
Tierisches I: Schweinekastration verboten
Tierisches II: Spermarekord bei Holsteinbullen
Handwerk: Der Bäcker-Berater
Sternegastronomie: Interview mit Eckart Witzigmann
Hofläden: Eckermanshofladen in Gelsenkirchen-Resse
Saisonartikel: Erdbeeren
Wein: Lagenklassifizierung in Österreich
Ruhrgebietscocktail: "Le Gurk" aus Gurken
Auch das noch: Mann angelt Tiefkühlfisch - und kommt vor Gericht!

Ruhrgebietsgastronomie:
Bochum: Historisches übers "Tierpark's"
Dortmund: Kieztörtchen
Duisburg: Tipps der WAZ-Serie "Essen ist Leben"
Essen: Neues Café im Grillo-Teater eröffnet im Juni
Essen: Neue Veranstaltungsreihe mit Nelson Müller
Essen: Vietnamesisches Restaurant "CoCoLa"
Essen: Die Insel
Essen: Sweet Coffee Pirates
Essen: Zizou
Gladbeck: Probleme der Außengastronomie
Hattingen: Kulinarischer Altstadtmarkt
Wetter: Café am Dorfplatz - ausgezeichnet und gekündigt
Witten: Personalprobleme im "Schleusenwärterhaus"

Termine des Tages - 31. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Französischer Gourmetmarkt
Bochum, Dr.-Ruer-Platz
Infos hier

6. Erlebnis Manufaktur
Manufaktur meets Marché
Frontcooking auf dem Großmarkt
Dortmund Großmarkt, Manufaktur CulinaDo
Infos hier










Eröffnung:
Gourmetmeile
Kulinarischer Altstadtmarkt
Hattingen, St. Georgs-Kirchplatz
Infos hier


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Mittwoch, 30. Mai 2012

Termine des Tages - 30. Mai 2012

Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier













Französischer Gourmetmarkt
Bochum, Dr.-Ruer-Platz

Dienstag, 29. Mai 2012

Pfingsthäppchen: Carpaccio vom glasierten Mairübchen mit zartem Lammkarree

Ein leckeres Häppchen auf dem Balkon ergaben die zarten, weißen Mairübchen, die der Genießer Pfingstsamstag auf dem Markt entdeckt hatte. In Frankreich werden die zarten Wurzeln Navet genannt. Roh hätten die Mairübchen mit ihrem leichten  Meerettichgeschmack sicherlich auch ein prima Carpaccio abgegeben, doch der Genießer mochte es nun mal umständlich. Also glasierte er sie. Dazu gab‘s in der Folie geschmortes Lammkarree und junge, in der Schale gekochte und gebratene Drillinge.

Rezept: Carpaccio vom glasierten Mairübchen

3 Mairübchen
2 Möhren
3 EL Butter
1 gestrichener EL Zucker
Pfeffer, Salz, Himbeeressig

Möhren putzen und in große Stifte schneiden. Wenn die Schale der Mairübchen unansehnlich ist, ebenfalls schalen. Mairübchen in dünne Scheiben schneiden.
Butter in einem Topf zum Schmelzen bringen und den Zucker darin auflösen. Mairübchenscheiben und Möhrenstifte dazugeben und karamellisieren. Pfeffern, salzen, etwas Wasser dazugeben und garen, bis das Gemüse weich ist. Mit Himbeeressig abschmecken.
Die Mairübchenscheiben wie ein Carpaccio auf einem Teller anrichten, mit den Möhrenstiften garnieren.

Dazu hätte ein schöner Rosé gepasst, es war aber keiner da. Also wurde der Keller geplündert und eine Flasche 1999er Remelluri geöffnet. Ging auch.

Termine des Tages - 29. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

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Montag, 28. Mai 2012

Vorgestern bei Mama: Polenta-Burger mit Paprika-Bolognese

Vorgestern habe ich für Mama Polenta-Burger mit Paprika-Bolognese gemacht. Das war etwas experimentell. Mama isst Paprika sehr gern, kommt aber im zunehmenden Alter mit der harten Schale nicht zurecht. Also schälte ich die Paprika, indem ich sie im Ofen röstete und dann die verbrannte Haut abzog. Dazu wollte ich zur Abwechslung mal Polenta machen. Doch als ich mir das fertige Gericht auf dem Teller vorstellte, kam mir die Kombination aus roter Bolognese und gelber Polenta zwar recht farbenfroh, von der Konsistenz aber ziemlich „ugly“ vor. Also kam ich auf die Idee, vom Hackfleisch für die Sauce etwas abzuzweigen, um Frikadellen zu machen und daraus dann mit in der Pfanne ausgebackenen Polenta-Plätzchen einen Hamburger zu bauen.

Die Bolognese sei lecker, auch die Polenta, meinte Mama. Aber mit skeptischem Blick auf den Burger sagte sie nur: „Wie soll man das denn essen?“

Eins nach dem anderem, sagte ich nur.

Rezept: Paprika-Bolognese

1 gelbe und 2 rote Paprika
4 oder 5 Frühlingszwiebeln
2 Möhren
1 Zucchini
200 g Gehacktes halb und halb
Zitronenabrieb
Majoran oder Oregano
2 EL Tomatenmark
Rotwein
Pfeffer, Salz
Gekörnte Gemüsebrühe
Feta
Rucola zum Garnieren

Auf einem mit Alufolie belegten Backblech die Paprika im auf 220 Grad vorgeheizten Ofen rösten, bis sie schwarz sind und Blasen werfen. Paprika herausholen. Etas abkühlen lassen und die verbrannte Haut abziehen. Kerne und Stengel entfernen. Den dabei austretenden Saft auffangen und durch ein Sieb gießen. Paprika in Würfel schneiden.
Frühlingszwiebeln in schmale Ringe schneiden, Möhren und Zucchini klein würfeln und alles in etwas Öl andünsten. Gehacktes gut mit Pfeffer, Salz und Zitronenabrieb würzen. Dazu geben und krümelig braten. Nach einiger Zeit Tomatenmark und Oregano dazugeben und mitbraten lassen. Mit einem guten Schuss Rotwein und etwas Wasser auffüllen, aufkochen lassen. Die gewürfelten Paprika dazugeben, mit Instant-Gemüsebrühe würzen und alles so lange einkochen lassen, bis es die gewünschte Konsistenz hat.

Rezept: Polenta-Burger
Ergibt 2 Stück

100 g Instant-Polenta
Wasser
Salz
120 g Gehacktes halb und halb
3 Frühlingszwiebeln
Majoran,
Abrieb eine halben Zitrone
Die Hälfte von einem verklepperten Ei
2 bis 3 EL Haferflocken
Pfeffer und Salz

Polenta nach Vorschrift in kochendem Wasser quellen lassen und auf ein mit Backpapier belegtes großes Brett gießen und auf 1 cm Dicke ausstreichen. Erkalten lassen. Mit einem großen Glas vier Plätzchen ausstechen.
Für die Frikadellen Frühlingszwiebeln in etwas Öl weich dünsten. Zusammen mit dem Majoran, dem Zitronenabrieb, Pfeffer, Salz, verkleppertem Ei zum Hackfleisch geben und vermischen. Die Haferflocken nach und nach unterkneten, bis die Masse nicht mehr zu feucht ist. Zwei flache Frikadellen in der Größe der Polentaplätzchen formen und in Öl braten.
Polentaplätzchen ebenfalls in Öl knusprig brate und zusammen mit den Frikadellen zu zwei Burgern schichten.

Polenta-Burger und Paprika-Bolognese auf einem Teller anrichten und mit zerkrümeltem Feta und mit Walnussöl, Balsamico, Pfeffer und Salz marinierten Rucola-Blättern dekorieren.

Termine des Tages - 28. Mai 2012

Essen genießen
Spargel-Gourmetfestival
Bottrop, Hof Umberg
Infos hier

Sonntag, 27. Mai 2012

Frohe Pfingsten: Spargel-Gourmet-Festival 2012 in Bottrop-Kirchhellen

Idylle für alle: Spargel-Gourmet-Festival

Was für ein Kaiserwetter für das königliche Gemüse. Der Genießer staunte nicht schlecht, als er gestern für eine kurze Stippvisite beim Spargel-Gourmet-Festival auf Hof Umberg vorbei schaute. Mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß strömten die Besucher herbei, um dem Spargelgenuss zu frönen. Selbst mit einem Trecker-Shuttle wurden sie herbei gekarrt. Mit der dritten Auflage hat das Spargel-Gourmet-Festival in Kirchhellen wohl endgültig Kultstatus erreicht. Was im Kulturhauptstadtjahr 2010 erstmalig als vorsichtiger Ausflug von einigen Gastronomien des Essener Vereins „Essen genießen“ in die kühle Nachbarstadt im Norden begann, hat sich spätestens 2012 zu einem heißen Ruhrgebietsspektakel entwickelt.

Dreh- und Angelpunkt: der Spargel

Trotz des immensen Besucherandrangs konnte der Genießer noch jene Eleganz entdecken, mit der das „Landhaus im Grugapark“, das „Gasthaus Zum Brenner“, der „Kiepenkerl“, die „Trattoria Trüffel“ und erstmals die „Biometzgerei Scharun“ als Partner aus Bottrop ihre Gäste verwöhnen wollen. 

Kunsthandwerk und gutes Essen: Vogelskulptur von Metasa

Der überwältigende Erfolg des Spargel-Gourmetfestivals war wohl absehbar. So verzichtet Bauer Umberg dieses Jahr auf seine Sommer-Veranstaltung „Rosenduft und Himbeerzauber“. Der Gartenbau-Spezialisten Blanik, die Floristin Petra Jünger, die Kunstschmiede Metasa, die Goldschmiedin Christina Klimek und die Malerin Pia Frala stellen jetzt ebenfalls zum Spargel aus.

Hier zapft der Chef persönlich:
 Der "Essen genießen"-Vorsitzende Rainer Bierwirth 
macht seinem Namen alle Ehre und sorgt
am eigenen Stand unermüdlich für Getränke..

Aus physiologischen Gründen, die hier nicht weiter erörtert werden sollen, konnte sich der Genießer diesmal nicht dem ungehemmten Spargelgenuss ergeben und nur ein paar Kleinigkeiten naschen. Subjektiv hatte er den Eindruck, dass die wohlfeile Sitte der Gourmetmeilen im nördlichen Ruhregebiet, ordentlich was auf Teller und Gabel zu bringen, jetzt auch das Spargel-Gourmet-Festival erreicht hat.

Spargelberg im Sonnenschein:
Bärlauchgarnelen mit Salat 
von zweierlei Spargel (6,50 €)
vom "Kiepenkerl"

Dicke Kugel:
Arancini, Spezialität aus Sizilien,
Reiskugel, gefüllt mit Fleischsauce,
Käse „gebacken“, auf Salat (3,50 €)
von der Trattoria Trüffel

Fruchtiges vom Neuling:
Erdbeer-Rhabarber-Kompott an Pistazien-Panna-Cotta 
mit gebrochener weißer Schokolade (5,00 €)
von der Biometzgerei Scharun



Kubanisches in Kirchhellen:
"La Cubana" sorgten für Stimmung



Ruhrgebietsspektakel: Essen auf Hof Umberg


Das Spargel-Gourmet-Festival läuft noch bis Pfingstmontag, den 28. Mai 2012. Hof Umberg, Bottrop-Kirchhellen, Overhagener Feld. Ausführliche Infos über Speisen und Programm hier.

Termine des Tages - 27. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Essen genießen  e. V.
Spargel-Gourmetfestival
Bottrop, Hof Umberg
Infos hier

Sonntagsführung
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Mitmachangebot in der Kaffeerösterei
Kornkaffee rösten
Hagen, LWL Freilichtmuseum
Infos hier

Samstag, 26. Mai 2012

Termine des Tages - 26. Mai 2012

Heute startet das Spargel-Gourmetfestival
auf Hof Umberg in Bottrop-Kirchhellen.

Essen genießen e.V.
Spargel-Gourmetfestival
Bottrop, Hof Umberg
Infos hier

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Freitag, 25. Mai 2012

Helge Schneiders Beiträge zur Ruhrgebietsküche - Es gibt Reis, Baby



Termine des Tages - 25. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Kaffeekränzchen in der Kaffeerösterei
Hagen, LWL Freilichtmuseum
Infos hier

Weinseminar mit Christine Dördelmann
Übersee
Essen, TresoRath
Infos hier

Donnerstag, 24. Mai 2012

Topfgucker: Entdeckungen im Netz 127

Artensterben: Sushi gefährdet Thunfischbestände
Marketing I: Werbelüge des Jahres
Marketing II: Fußballer für Nutella
Marketing II: Perfetto mit Ernährungscoaches
Ernährung: Reishochhaus gegen Welthunger
Preispolitik: Die große Milchschwemme
Gesundheit I: Kaffee, die gesunde Sünde
Gesundheit II: Kaffee gesund für Schwangere
Wirtschaft: 10 Jahre Starbucks in Deutschland
Rechtsprechung: Im Namen der Sauce
Weltuntergang: Erdbeben vernichtet tonnenweise Parmesan
Outdoor: Deutscher Grill-Meister kommt aus Mülheim
Brot: Eiweißbrot umstrittener Diättrend
Trüffel: Produktionsland Kroatien
Wein I: Zukunftsland Indien
Wein II: Türkischen Wein ins Glas!
Bier: Brauereiboom in Italien
Apfelsaft: Sortenreines von Van Nahmen
Internet: Neunjährige bloggt über englisches Schulessen
Brauchtum I: Hochzeit auf dem Land
Brauchtum II: Kommunionstorten in Bayern
Auch das noch: Mädchen essen Currywurst!


Ruhrgebietsgastronomie
Duisburg: Rezept vom San Chuan
Essen: Currysaucen-Test bei "Mampf-Fred"
Essen: Kinder interviewen Nelson Müller
Gelsenkirchen: Bauerncafé Holz
Gelsenkirchen: Fast-Food-Kette MrChicken
Herne: Julius hat eröffnet
Herne: Brauerei wird Café Hülsmann
Oberhausen: McDonald's-Franchisenehmer Thilo Auf'm Kamp
Münster: 4 x Kulinarisches

Termine des Tages - 24. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Brauerei-Erlebnis Dortmund
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Kulturkochtopf
Sascha Korf und Chefkoch Sascha Matic, BLISS
Essen, Stadtgarten Steele
Infos hier

Mittwoch, 23. Mai 2012

Frühlingslust: Susurluk Ayrani


Gestern, 18.29 Uhr. Istanbulische Hitze in Gelsenkirchen. Der Genießer braucht eine Erfrischung. Da ist ein Ayran genau das Richtige. Im türkischen Restaurant „Bizim Corbaci“ wird das Yoghurt-Getränk als „Susurluk Ayrani“ serviert, mit einem Häubchen aus Joghurt-Schaum. Es ist nach der türkischen Stadt Susurluk benannt, die für ihre Milchprodukte bekannt ist, und ein bombastisches Vergnügen für einsfuffzich.

Bügeleisenhaus in Gelsenkirchen

Das großartige „Bizim Corbaci“ residiert in einem Bügeleisenhaus Bismarck-/Ecke Hauptstraße. Der imposante Bau im schönsten Baustil der Neuen Sachlichkeit ist ein Zeugnis der besseren Tage Gelsenkirchens und stünde einer Metropole wie New York zu Gesicht.

Rezept: Susurluk Ayrani

1 Teil türkischer Joghurt 10 %
1 Teil Wasser
Salz
eventuell Nane (getrocknete türkische Minze) oder gehackte frische Minze

Joghurt und Wasser mit dem Schneebesen verrühren, bis es keine Klumpen mehr gibt. Mit Salz und Minze nach Geschmack würzen. Kühl stellen.
Vor dem Servieren eine extra Portion Joghurt in einen Sahnesiphon geben und ein Häubchen auf jedes Glas sprühen.
Geht auch mit Buttermilch.

Termine des Tages - 23. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Beratungstag
Dortmund, Deutsches Kochbuchmuseum
Infos hier

Dienstag, 22. Mai 2012

Frühlingslust: Grubensalz im „Heiner’s“

Förderturm-Variation I: Grubensalz mit Butter

Gestern, 16.07 Uhr, Nordsternpark Gelsenkirchen. Der Frühling trübte sich ein. Statt die warmen Temperaturen im windigen Biergarten zu Füßen des Förderturms von Zeche Nordstern zu genießen, zog es den Genießer in den gläsernen Wintergarten des Restaurant „Heiner’s“. Hier serviert Küchenchef Nils Rieger nicht nur für den Vorstand der Immobiliengesellschaft „Vivawest", die auf der eleganteren kleinen Schwester von Zollverein in Essen ihren Sitz hat, gehobene Küche wie Salat mit Supreme vom  Label Rouge Schwarzfederhuhn (12,50 Euro) oder Currywurst vom Iberico-Schwein (9 Euro, mit Krustentier-Currysauce und und Safran Aioli), sondern für vorbeiradelnde Freunde der Industriekultur. Zuvor gibt es – passend zur Location - Brot mit Grubensalz. Die mit Aktivkohle schwarz gefärbten Körner sehen aus wie das Schüttgut auf der großen Modellbahnanlage in der Halle nebenan.

Förderturm-Variation II: Salat mit Schwarzfederhuhn


Termine des Tages - 22. Mai 2012



Ausstellung
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100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
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Montag, 21. Mai 2012

Ernährung in der Stadt: Stadtentwicklung mit dem Gartenspaten

Philipp Stierand in einer
Kleingartenanlage am Dortmunder Hafen.

(Das Foto hat der Genießer vor zwei Jahren gemacht. Warum die Fahne auf Halbmast weht, weiß er nicht mehr.)

Seit über zwei Jahren und in 100 Artikeln berichtet der Raumpalner Philipp Stierand im Blog „Speiseräume“ über Diskussionen und Aktionen aus dem Themenfeld Stadt und Ernährung. Jetzt hat er einen lesenswerten eigenen Diskussionsbeitrag veröffentlicht: “Stadtentwicklung mit dem Gartenspaten: Umrisse einer Stadternährungsplanung“, verfügbar als eBook zum online lesen und als PDF für den Offline-Gebrauch.

Mit der Industrialisierung verschwand die „Ernährung” aus der Stadt. Doch: Durch Gesundheits- und soziale Probleme, kritische Verbraucher und eine wachsende soziale Bewegung werden Städte heute wieder mit dem Thema Ernährung konfrontiert. Was fangen Städte damit an? „Stadtentwicklung mit dem Gartenspaten” versteht sich als Plädoyer für eine aktive Auseinandersetzung der Stadtplanung mit der Ernährung der Bürger, so Stierand. Der Aufsatz beschäftigt sich mit dem Verschwinden sowie der aktuellen Rückkehr lokaler Ernährungspolitik. Er stellt die internationale Diskussion um Sustainable Food Planning dar und zeigt Chancen und Probleme der Ernährung in der Stadt auf. Als Schlussfolgerung daraus wird die Notwendigkeit eines urbanen Ernährungssystems definiert und die Umrisse einer Stadternährungsplanung entworfen.

Stadtentwicklung mit dem Gartenspaten: Umrisse einer Stadternährungsplanung

Kompletter Aufsatz: eBook / PDF-Download
Kurzfassung: HTML / PDF-Download
English Abstract: HTML / PDF-Download

Sonntag, 20. Mai 2012

Gestern bei Mama: Weißkohleintopf

Gestern habe ich für Mama Weißkohleintopf gemacht. Laut Rezept soll Paprikawurst hinein, aber weil Metzger Gläser bei meinem Einkauf kaum noch was Passendes da hatte, gab es dreierlei Einlagen. Eine Art Mettwurst, die ein wenig mit Paprika gewürzt war, und das Brät einer normalen groben Schweine-Bratwurst, schön mit Majoran und Zitronenschale gewürzt, und das einer Merguez aus Rind- und Lammfleisch.

Mama schmeckte es gut, meinte aber, es wäre richtiger gewesen, wenn ich einfach Gehacktes halb und halb genommen hätte. Obwohl ich gut mit Paprika, Cayennpfeffer und Curry gewürzt hatte, war es ihr der Eintopf nicht zu scharf.

Rezept: Weißkohleintopf

500 g Weißkohl
500 g Kartoffeln
Kümmel
2 Zwiebeln
Butterschmalz
750 ml Fleischbrühe
1 Lorbeerblatt
3 – 4 Wacholderbeeren
½ TL Pfefferkörner
1 Zweigs Majoran oder Oregano
1 Zweig Thymian
Salz, Pffer
Muskat
Cayennepffer
Paprikapulver
400 g gut gewürzte Brat- oder Mettwurst
1 Bund Petersilie

Kartoffeln schälen. Eine in Würfel schneiden, den Rest in Salzwasser mit Kümmel gar kochen und zu Püree zerstampfen.
Weißkohl in dünne Streifen schneiden. Zwiebeln würfeln.
Lorbeerblatt und Kräuterzweige zusammen binden. Zerquetschte Wacholderbeeren und Pfefferkörner in einen Teefilter-Beutel geben und mit Küchengarn verschließen.
In einem großen Topf Butterschmalz auslassen. Zwiebeln und Kartoffelwürfel darin anschwitzen, Weißkohlstreifen dazugeben und ebenfalls anschwitzen. Mit Fleischbrühe auffüllen und aufkochen. Mit Paprika, Cayennepfeffer, Curry, Pfeffer und Salz nach Geschmack würzen, Kartoffelpüree zur Bindung dazu geben und alles langsam 20 bis 30 Minuten köcheln lassen, bis der Kohl weich ist. 10 Minuten vor dem Garende die Wursteinlage dazu geben und mitziehen lassen.
Fertigen Eintopf mit Petersilie bestreuen.

Termine des Tages - 20. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
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Festival n.a.t.u.r.
Natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum
Programm hier
Bochum

Gourmetmeile
Kulinarische Symphonie Herne
Herne, Robert-Brauner-Platz
Infos hier

Sonntagsführung
Dortmund, Brauerei-Museum
Infos hier

Samstag, 19. Mai 2012

Helge Schneiders Beiträge zur Ruhrgebietsküche - Wurstfachverkäuferin


Termine des Tages - 19. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Festival n.a.t.u.r.
Natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum
Programm hier
Bochum

Gourmetmeile
Kulinarische Symphonie Herne
Herne, Robert-Brauner-Platz
Infos hier

Food Revolution Day
Infos hier

Freitag, 18. Mai 2012

Herne: 5. Kulinarische Symphonie 2012

Gaumen-Folklore in Herne: Erdebeertörtchen von Wiacker

Zur Eröffnung am Mittwoch hatte es der Genießer nicht geschafft, aber gestern, am Vatertag, machte er sich bei nach Herne auf, um die „Kulinarische Symphonie“ zu testen. Zum fünften Mal findet 2012 die Gourmetmeile der Interessengemeinschaft Herne City statt. Die Stände von sechs Restaurants gruppieren sich wieder auf dem Robert-Brauner-Platz rund um ein großes luftiges Zelt mit den Sitzplätzen für die Besucher: Haus Bergedick, Meistertrunk, Ömmes Hof, Ratsstuben, Wildrose und Café Wiacker.

Attraktion: Hebebühne für Gäste

Wie immer ist eine Hebebühne, die die Gäste auf eine Höhe von 28 Metern über den Ort des Geschehens hebt, die Attraktion. Von oben haben sie einen prächtigen Überblick über die „Heimat der Erdbeertörtchen“, wie das Café Wiacker dank des Kultcharakters seines populären Gebäcks Herne gern nennt. Die meisten Gerichte kannte der Genießer bereist vom letzten Jahr, ließ sich jedoch bei strahlendem Sonnenschein von Bouillabaisse und Lamhaxe zu einem südfranzösischen Nachmittag inspirieren, der beim Preis-Leistungsverhältnis nichts zu wünschen übrig ließ.

Fischsuppe Bouillabaise vom Meisterunk (4,90 Euro): Eine durchaus schmackhafte Suppe mit üppiger Fischeinlage. Im Glas funkelt ein Grauburgunder aus Rheinhessen (2,50 Euro), der anders als im Programmheft extra bezahlt werden muss..

Zarte Lammhaxe von der Wildrose (9,50 Euro): Das Fleisch war wirklich butterzart geschmort und fiel vom Knochen. Die Rosmarinkartoffeln waren weich, Créme fraîche und eine würzige Tomaten-Paprika-Sauce sorgten für den nötigen Pep. Der tiefrote Merlot von Robert Skalli aus dem Languedoc (4,50 Euro) war eine prima Ergänzung.

Erdbeertörtchen von Wiacker (4,50 Euro): Fast schon ein Zwangsdessert in Herne, das bei fünf der sechs teilnehmenden Läden im Angebot ist. (Beim Meistertrunk gibt es stattdessen eine Erdbeer-Mascarpone-Créme-Schnitte – was für eine Variation!)

Die 5. Kulinarische Symphonie läuft noch bis Sonntag, den 20. Mai 2012. Was es sonst noch zu essen gibt, erfahren Sie hier.

Termine des Tages - 18. Mai 2012

Ausstellung
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100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
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Festival n.a.t.u.r.
Natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum
Programm hier
Bochum

Gourmetmeile
Kulinarische Symphonie Herne
Herne, Robert-Brauner-Platz
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Donnerstag, 17. Mai 2012

Topfgucker: Entdeckungen im Netz 126



Alles dreht sich um die Gesundheit: Der "Stern" gibt ein Sonderheft heraus, die alte Mär von der giftigen Cola wird strapaziert, da wird darauf hingewiesen, wie giftig der Zuckerzusatzstoff Aspartam ist. Da ist der Bio-Gin aus Bayern wohl noch die gesündetse Art, sich eine Alki-Leber zuzulegen. Immerhin gibt es jetzt ethisch erzeugten Wein aus Südafrika, und die Schwelmebräu GmbH tritt die Nachfolge der alentn Schwelmer Brauerei in der Museumsbrauerei in Hagen an.

Termin: Am 19. Mai ist Food Revolution Day
Gesundheit I: Kann Cola tödlich sein?
Gesundheit II: Ist Aspartam giftig?
Gesundheit III: Stern-Sonderheft "Gesund"
Marketing: Tricks der Wellness-Industrie
Marketing: Neues Lebensmittel-Label bei Rewe
Politik: EU gegen Patente bei Tier- und Pflanzenzucht
Soziales: Krikik an Lebensmitteltafeln
Landwirtschaft: Imagestudie ein Eigentor
Verschwendung; Indien vernichtet Lebensmittel
Jubiläum: Slow Food Deutschland wird 20
Wein I: "Slow Wine" glaubwürdigster Weinführer
Wein II: Siegel für ethische Weinerzeugung
Wein III: Kein Eiswein in Rheinland-Pfalz
Schnaps: Bio-Gin aus Bayern
Bier: Schwelmebräu braut Bier im Hagener Freilicht-Museum
Limonade: Afri Cola
Sternegastronomie I: Besuch im Aqua in Wolfsburg
Sternegastronomie II: Nelson Müller Schirmherr bei Initiative für gutes Essen

Ruhrgebietsgastronomie
Bochum. Vapiano-Eröffnung rückt näher
Dortmund: Hohoff's 800 Grad
Düsseldorf: Weinblütenfest
Duisburg: Nochmal San Chuan
Hattingen: Café Mexx
Herne: Wird "Nils" doch geschlossen?
Kamen: Gate to Asia
Oberhausen: Eiscafé Colosseo in ehemaligem Fischgeschäft geplant

Termine des Tages - 17. Mai 2012

Ausstellung
Übernehmen und übernommen werden
100 Jahre Strukturwandel in der Dortmunder Brauwirtschaft
Dortmund, Brauereimuseum
Infos hier

Festival n.a.t.u.r.
Natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum
Programm hier
Bochum

Gourmetmeile
Kulinarische Symphonie Herne
Herne, Robert-Brauner-Platz
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Mittwoch, 16. Mai 2012

Duisburg: Fisch im Walsumer Hof

Die Traditionsgaststätte "Walsumer Hof" (rechts im Bild)

Es gibt nur noch wenige Gaststätten, die das Wesen des Ruhrgebiets so auf den Punkt bringen wie der Walsumer Hof, vielleicht noch Haus Wenzel in Herne-Sodingen oder der Kanonier in Essen-Altenessen. Früher war es ja gang und gebe, das vor den Toren der großen Zechenanlagen die Kneipen waren, doch die Bilder von einst werden durch die Lage des Walsumer Hofes geschlagen. Mehr oder weniger direkt vor den Toren der biedermeierlich wirkenden Gartenwirtschaft erhebt sich der gigantische Kühlturm des 2008 in Betrieb genommenen Steinkohlekraftwerkes Walsum. 

Hof-Wirt Matthias Langhoff (links im Bild), der mit seinen drei Brüdern eine Art Gastronomen-Dynastie am Niederrhein bildet und den Laden in der siebten Generation betreibt, wurde damals als „Asterix vom Niederrhein“ bekannt, als er seine Bürger-Wut gegen das Monstrum freien Lauf ließ.

Sein Laden jedenfalls ist Tradition pur. Vatter Franz hatte ihn in ein Fischlokal verwandelt, und so sieht er nun aus wie eine Fischerkaschemme aus einer Zeit, als Hilde Sicks und Edgar Bessen in der TV-Show „Haifischbar“ noch als Gipfel der Verruchtheit im Fernsehen galten. In den Fischernetzen unter der niedrigen Decke scheint sich der Zigarettenrauch von Generationen gefangen zu haben, und allerlei maritime Versatzstücke wie ein riesiges Schiffsteuerrad verbreiten eine heimelige Gänsehaut beim Betrachter. 

Eigenwillige Deko im Walsumer Hof

Duisburg, die Stadt mit dem größten Binnenhafen Europas, gibt sich schließlich gern bootsmännisch. Und der Fischfang hat im nahen Rhein eine lange Tradition, aller industriellen Verwerfungen zum Trotz. Wenn man die Weinstube des Ladens mit ihrer antiken „Asbach Uralt“-Werbelampe betritt, kommt einem der feuchte Duft des großen Stroms quasi entgegen. Doch das stört niemanden. Ein Rentner-Trüppchen steht am Tresen und tut sich an Alt und Korn gütlich, die weibliche Belegschaft eines wie auch immer gearteteten Betriebes freut sich an einer langen Tafel mit krachender Fröhlichkeit darüber, immer noch nicht entlassen worden zu sein – und ein Kränzchen rüstiger Omis taucht plötzlich aus einer der drei Kegelbahnen auf. Schade, dass es zu kalt für den verwunschenen Biergarten ist. Die große Wiese wird von einer Vogel-Voliere und Freigehegen für Esel, Ziegen und zwei Hausschweine gesäumt, die sich artgerecht und wonnevoll im Matsch suhlen. Einmal im Jahr gibt es ein Schachtfest im Walsumer Hof.

Von Deutschlands Gourmetführern diplomiert

Restaurantführer wie Gault-Millau und Feinschmecker versäumen es nicht, den Walsumer Hof alljährlich als herausragendes Fischrestaurant zu diplomieren – nicht zuletzt, weil er über eine hauseigene Räucherei verfügt. So fasste sich der Genießer ein Herz und begab sich zu einem Fischmahl an den Niederrhein. Zu den beiden Gängen, die er bestellt hatte, gab es eine ganze Reihe von Vor-Vorspeisen, und während des Essens hatte er eine ganze Batterie von Saucen und Meerettichsahne um sich stehen. Gekosotet hat der ganze Spaß inklusive Wasser, Wein und Kaffee knappe 45 Euro.

Amuse gueule I: Gekochte Garnelen zum selber Puhlen
Das hatte der Genießer das letzte Mal vor dreißig Jahren in Paris getan.

Amuse gueule II: Hausgeräucherte Sprotten
Nach dem Abtrennen von Kopf und Schwanz im Ganzen zu verschlingen. Köstlich.

Amuse gueule II: Vongole in Chilisauce
Ein scharfer Gruß vom Mittelmeer.

Amuse gueule IV: Salat mit Wels im Weinblatt und gebeiztem Lachs
Fast schon eine eigene Mahlzeit. Spruch auf dem Platzdeckchen: "Wer meine Muscheln kennt, geht nie fremd."

Vorspeise: Hausgemachtes Matjestatar, stilecht auf Schwarzbrot serviert
 Schön mild. Dazu gab es schon einmal eine Portion Bratkartoffeln.

Hauptgang: Hausgeräucherter Aal und gebratene Rochenflügel mit Bratkartoffeln
Eigentlich sollte man Aal zur Arterhaltung ja gar nicht mehr essen, aber bei diesem rheinischen Traditionsgericht konnte der Genießer nicht widerstehen. Kohlschwarz war die Haut geräuchert, aber trotzdem ein hocharomatischer Genuss. Für die Rochenflügel bekam der Genießer gleich eine Einweisung, wie man das butterzarte Fleisch von den Knorpeln schaben muss. Die Bratkartoffeln waren ein Gedicht.
Irgendwie war etwas viel auf dem Teller. Auch im volkstümlichen Walsumer Hof hätte der Fisch optisch durch weniger rustikales Anrichten gewonnen.
Dazu gab es ein Glas Mosel-Riesling.

Nachtisch: Einfach Eis – ohne Sahne…

Die Brüder Langhoff sind eine Gastronomen-Dynastie am Niederrhein.

Der Walsumer Hof ist ihr Stammhaus


Walsumer Hof
47179 Duisburg-Alt-Walsum
Rheinstr. 16
02 03. 49 14 54
Di-So 16.30-20 Uhr, 20 Uhr bis open end
April bis August So 12-19.30 Uhr
Montag Ruhetag