Der Plan war ursprünglich ganz anders. Eigentlich wollte ich ja gleich am Mittwoch, dem ersten Tag, „Zu Gast in Recklinghausen“ besuchen. Die deftig-westfälische Gourmetmeile schien sich ja bestens zum Vorglühen auf die elegante Fine-Dining-Meile „Gourmedo“ zu eignen, die tags drauf in Dortmund beginnen sollte. Und obwohl am Mittwoch ideales Gourmetmeilen-Wetter herrschte, verdarb mir der Gedanke, mich auf die Baustellen-verstopfte A43 zu werfen, um in die Kreisstadt am Nordrand des Reviers vorzustoßen, die Lust auf diesen Ausflug. Stattdessen zog ich es vor, den lauen Sommerabend lieber auf dem heimischen Balkon zu verbringen.
Gourmetmeile im Regen
Schließlich musste ich ja schon am nächsten Mittag in Dortmund sein. Doch beglückt von dem Erlebnis, trotz des eher gräulichen Wetters bei der Eröffnung der „Gourmedo zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein (klick hier), kam ich auf den Gedanken, am späteren Nachmittag vor dem einsetzenden Regen nach Recklinghausen zu fliehen und die kulinarischen Glücksmomente dort zu verlängern. Was für eine Fehleinstschätzung! Im Laufe der Fahrt über die A2 geriet ich in eine Art Starkregenfront wie schon lange nicht mehr. Die Expedition in den hohen Norden des Ruhrgebiets wollte ich dennoch nicht abbrechen, und so stürzte ich mich in ein feuchtes kulinarisches Vergnügen der besonderen Art. Ich kannte das ja schon vom letzten Jahr (klick hier).
Unter den eigentlich als Sonnenschutz aufgespannten Schirme auf dem Rathausplatz hatte sich eine in meinen Augen gar nicht einmal so kleine Schar Unentwegter eingefunden., und auch der Genießer zögerte nicht, immerhin zwei der typischen Gerichte von „Zu Gast in Recklinghausen“ zu probieren, bei von „Suberg’s“. Angetan hatten es die drei Fischgericht: Zanderfilet auf Erdbeer-Hummer-Salat, Geflämmet Lachsauf Ackerbohnen und Garnelen auf Rahmwirsinggemüse. Besonders die Ackerbohn, sprich Dicken Bohnen hatten es mir angetan. Doch als ich also den Lachs mit Ackerbohnen bestellte, klärte man mich auf, das das eine Teil des „Fischarrangements“ sei, das aus allen drei Gerichten bestehe. Also nahm ich diesen Fischteller für 16 Euro und wurde nicht enttäuscht. Ackerbohnen, Rahmwirsing und Erdbeer-Hummer-Salat fand ich allesamt großartig. Der Zander war annehmbar, der Lachs war, wie schon vermutet, ziemlich trocken, und Hummer und Garnelen gingen eine undefinierbare Einheit ein (schmeckten aber, wie gesagt, recht gut). Leider war alles auf einen viel zu kleinen Teller gepackt, dass man es kaum auseinanderhalten konnte. Dabei hätte jede Kombination einzeln serviert, ein wunderbares Gericht ergeben, die man auch allein für sich hätte verkaufen können. Vielleicht nicht für 16, aber für 12 Euro.
Tapfer am Herd: Blaubeerpfannkuchen-Bäckerinnen
Zum Nachtisch gönnte ich mit noch einen von „Oma Suberg’s Blaubeerpfannkuchen“ (6 Euro), der von zwei tapferen Damen in einer vom Regen gefluteten Outdoor-Küche zubereitet wurde.
Oma Suberg's Blaubeerpfannkuchen
Viel länger hielt ich es beim dem Unwetter allerdings in Recklinghausen aus und verließ den unwirtlichen Ort mit dem Gedanken, leider zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen zu sein. Wäre ich doch am heutigen Freitag hingefahren. Die lachte wieder die Sonne vom Himmel, und a bei den angenehmsten Temperaturen.
„Zu Gast in Recklinghausn“ geht noch bis Sonntga, den 4. August 2024. Alle Infos hier.
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