Sonntag, 25. September 2011

Gestern bei Mama: Tafelspitz-Suppe vom Jersey-Rind

Gestern habe ich für Mama Rindfleischsuppe gemacht. Dafür habe ich ein Stück Tafelspitz in Brühe gar simmern lassen, in Würfel geschnitten und zusammen mit gar gekochten gewürfelten Salzkartoffeln und Wurzelgemüse zurück in die Brühe getan. Zu guten Schluss kam noch ein Klecks Sahnemeerettich dazu. Mama hat es sehr gut geschmeckt. Nur dass die Suppe nicht gebunden war, sei nicht richtig, sagte sie. „Wenn eine Suppe nicht gebunden ist, ist es nur eine Vorsuppe. Soll sie ein Hauptgericht sein, muss sie gebunden sein. Du hättest die Kartoffeln zerdrücken sollen oder eine paar Haferflocken mitkochen müssen.“

Ich sagte weiter nichts dazu. Ich hätte ja erklären können, dass ich die Suppe nicht gebunden hätte, weil ich den Geschmack der kostbaren Brühe erhalten wollte. Aber wenn ich gesagt hätte, dass es sich bei dem Fleisch nicht um x-beliebiges Suppenfleisch handelte, sondern um Tafelspitz vom Bio-Jersey-Rind, bei dem 850 Gramm 25 Euro kosteten, hätte sie mich garantiert für plemplem erklärt. Auch wollte ich den Geschmack der Wurzelgemüse nicht verschandeln. Schließlich war Gelbe Bete, die feine Schwester der Roten Bete dabei, die man nicht so häufig bekommt.

Das Jersey-Rind eine Milchvieh-Rasse, die von der gleichnamigen Kanalinsel stammt. Die kleinen Tiere liefern auch fantastisches Fleisch. Metzger Gläser hatte neulich Gelegenheit, ein Exemplar zu schlachten.

Rezept: Tafelspitz-Suppe vom Jersey-Rind

ca. 850 g Tafelspitz
1 ½ l Rinderbrühe (am besten selbst gemacht, ich hatte ein Glas Bio-Rinderfond und die dazu die fehlende Menge Bio-Gemüsebrühe)
10 Pfefferkörner, 5 Pimentkörner, 2 Nelken in einem Teefilterbeutel
1 Lorbeerblat
1 Stück Lauch
1 Möhre

Brühe zum Kochen bringen. Tafelspitz und die anderen Zutaten hineingeben und 1 ½ Stunden leicht simmernd gar ziehen lassen. Ab und zur die Brühe probieren. Wenn sie pfeffrig genug ist, den Pfefferbeutel herausnehmen. Zum Schluss auch die Suppengemüse entfernen.

Wurzelgemüse

1 Gelbe Bete
4 Kartoffeln
1 Stück Sellerie
3 Karotten
1 Lauchstange
1 Kohlrabi
4 Kartoffeln
1/8 l Gemüsebrühe

Kartoffeln schälen, in 1 cm große Würfel schneiden und in Salzwasser gar kochen.
Gelbe Bete in Wasser gar kochen (ca. 30 Minuten), schälen und in 1 cm große Würfel schneiden.
Restliches Gemüse putzen und in 1 cm große Würfel schneiden, Lauch in Streifen schneiden. Das Gemüse ein paar Minuten in Gemüsebrühe blanchieren, bis noch etwas bissfest ist.

Wenn der Tafelspitz gar ist, das Fleisch aus der Brühe nehmen, etwas ruhen lassen und in 1 cm große Würfel schneiden. Gemüsewürfel mitsamt der Gemüsebrühe, Kartoffel- und Rote Bete-Würfel und Fleischwürfel zurück in die heiße Fleischbrühe geben.
Beim Servieren einen Klecks Sahnemeerettich dazugeben und den Teller mit gehackter Petersilie bestreuen.

2 Kommentare:

  1. Ich glaub, ich muß Deiner Mama mal widersprechen. Borschtsch bspw. wird auch nicht gebunden, ist aber trotzdem keine Vorsuppe. Und es gibt sicher noch andere Beispiele.

    Das Fleisch sieht gut aus. Und daß es gestern noch lecker war, kann ich mir gut vorstellen.

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  2. Erinnert mich an "Gaisburger Marsch". Sieht super lecker aus. Tafelspitz muss ich auch mal wieder machen...

    Gruß Tom

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