Sterneköchin Erika Bergheim und Sponsor Thomas Stauder
präsentieren "Essen geht aus 2010/2011"
vor dem Jagdhaus Schellenberg
(Foto: Michael Alisch)
Seit letztem Wochenende liegt die Ausgabe 2010/2011 des Restaurantführers „Essen geht aus“ an den Kiosken und in den Zeitschriftenhandlungen von Essen. Mit nur 200 getesteten Restaurants statt 300 ist er um ein Drittel schmaler ausgefallen als im letzten Jahr, und das hat seinen Grund. Im Frühjahr musste der Essener und Düsseldorfer Druckerei- und Verlagskonzern VVA Insolvenz anmelden, die Muttergesellschaft des Überblick-Verlags, der „Essen geht aus“ herausgibt. Als es vor dem Sommer nicht klar war, wie es weiter gehen sollte, verließ Chefredakteur Peter Erik Hillenbach mitsamt den meisten der knapp 20 Tester das sinkende Schiff und begann, zusammen mit der futec AG in Lünen eine neue Gastro- und Shoppingführer-Reihe zu starten, deren erstes Heft „Dortmund genießt“ kurz vor dem Erscheinen steht. Eine Essener Ausgabe soll im Frühjahr 2011 folgen.
Doch auch im Überblick-Verlag arbeitete man auf Wunsch des VVA-Insolvenzverwalters weiter. Mit neuer Tester-Truppe hat die neue Chefredakteurin Petra Köster ein Heft zusammen gestellt, das sich nur wenig von seinen Vorgänger-Ausgaben unterscheidet. Für Innovationen war wohl zu wenig Zeit. Die Einstiegsmeldungen und -Reportagen scheinen noch mehr den PR-Wünschen des Verlags zu entsprechen, zu Recht wird den überaus erfolgreichen Aktionen des Gastronomen-Vereins „Essen genießen“ eine Success-Story gewidmet. Auch in den Restaurant-Rezensionen wird gut Wetter für die Essener Gastronomie gemacht (die es schließlich auch verdient hat), aber auch auf viele einzelne Mängel hingewiesen. Ansonsten war in der Redaktion wohl business as usual angesagt. Und das muss „Essen geht aus“ auch vermitteln, denn der Verlag sucht immer noch einen Käufer.
Andrerseits: Große kulinarische Neuerungen hat das Kulturhauptstadtjahr 2010 der Essener Gastronomie ascheinend nicht gebracht. Worüber sollte man da berichten? Sicher, bereits Ende letzten Jahres bekamen Erika Bergheim und ihr „Nero“ im Schloss Hugenpoet einen Michelinstern, und im Museum Folkwang eröffnete im Frühjahr das „Vincent & Paul“ unter der Leitung von Frank Heppner, und das wird in „Essen geht aus“ selbstverständlich dokumentiert. Als Neuigkeit wirkt das aber im Trubel, den RUHR.2010 mitgebracht hat, fast schon wie kalter Kaffee.
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