Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1994/1995“.
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Das kleine „Gasthaus Schmeling“ in Mülheim-Saarn hat sich einer regionalen Spezialität ganz besonderer Art gewidmet: der Ente. Von einer Anrichte im Gastraum grüßt das Federvieh zweifach in ausgestopfter Form, auf der Karte finden wir es indes nicht. Im Herbst, so gibt der Kellner Bescheid, da wird die Spezialität wieder täglich angeboten. Jetzt, im Sommer, sei leichtere Kost angesagt, und die schwere, von Patron Helmut Schmeling in der Röhre mit wohldosierter Hitze gebackene Ente gäbe es nur auf Bestellung. Von einer Geflügelfarm im Ruhrtal bei Essen-Kettwig werden die gefiederten Gaumenfreuden bezogen. Nicht nur Haus- , sondern auch Wildenten könne man ordern. Doch da sei Vorsicht geboten – wegen der Schrotkörner.
Das alternative Angebot auf der Karte erweist sich als hübsche, feine Küche mit deftigem, regionalem Einschlag. „Happen von jungem Matjes auf Röst-Schwarzbrot“ und „Variation von Matjes an Sommersalaten“ bezeugen den Einfluss der niederrheinischen Küche, die „Gebratene Blutwurst auf warmen Endivienkartoffeln“ sind sogar eine typische Mülheimer Spezialität (und nicht zu verwechseln mit den hausmütterlichen Würstchen auf warmem Kartoffelsalat, dem Schrecken jedes Partybüffets). Den Hang des Rheinländers zum Süß-Sauren dokumentieren die „Gebackenen Hummerkrabben auf Soja-Sprossen mit einem Dop Süß-Sauer“ und das „Ragout von der Kalbshaxe in Pommerysenfsauce“.
Wie man auf exquisite Art die regionale Küche erweitert, zeigt das „Steinbuttfilet mit bunten Linsen auf italienischen Nudeln“. Doch Freunde der leichten Kost sollten hier aufpassen. Der Fisch ist fetter, als man denkt, und die Nudeln in guter Butter geschwenkt. Schmackhaft, aber heavy.
Das Restaurant gibt es nicht mehr.
Das kleine „Gasthaus Schmeling“ in Mülheim-Saarn hat sich einer regionalen Spezialität ganz besonderer Art gewidmet: der Ente. Von einer Anrichte im Gastraum grüßt das Federvieh zweifach in ausgestopfter Form, auf der Karte finden wir es indes nicht. Im Herbst, so gibt der Kellner Bescheid, da wird die Spezialität wieder täglich angeboten. Jetzt, im Sommer, sei leichtere Kost angesagt, und die schwere, von Patron Helmut Schmeling in der Röhre mit wohldosierter Hitze gebackene Ente gäbe es nur auf Bestellung. Von einer Geflügelfarm im Ruhrtal bei Essen-Kettwig werden die gefiederten Gaumenfreuden bezogen. Nicht nur Haus- , sondern auch Wildenten könne man ordern. Doch da sei Vorsicht geboten – wegen der Schrotkörner.
Das alternative Angebot auf der Karte erweist sich als hübsche, feine Küche mit deftigem, regionalem Einschlag. „Happen von jungem Matjes auf Röst-Schwarzbrot“ und „Variation von Matjes an Sommersalaten“ bezeugen den Einfluss der niederrheinischen Küche, die „Gebratene Blutwurst auf warmen Endivienkartoffeln“ sind sogar eine typische Mülheimer Spezialität (und nicht zu verwechseln mit den hausmütterlichen Würstchen auf warmem Kartoffelsalat, dem Schrecken jedes Partybüffets). Den Hang des Rheinländers zum Süß-Sauren dokumentieren die „Gebackenen Hummerkrabben auf Soja-Sprossen mit einem Dop Süß-Sauer“ und das „Ragout von der Kalbshaxe in Pommerysenfsauce“.
Wie man auf exquisite Art die regionale Küche erweitert, zeigt das „Steinbuttfilet mit bunten Linsen auf italienischen Nudeln“. Doch Freunde der leichten Kost sollten hier aufpassen. Der Fisch ist fetter, als man denkt, und die Nudeln in guter Butter geschwenkt. Schmackhaft, aber heavy.
-kopf
Kölner Str. 68, 45481 Mülheim-Saarn
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