Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1994/1995“.
Das Restaurant ist seit 2021 geschlossen.
Ist „Il Piccolo Principe“ ein exklusives italienisches Ristorante oder eher eines „alla mamma“? Exklusiv benehmen sich jedenfalls die Herren vom Service. Sie sind den Damen bei der Garderobe behilflich und reagieren freundlich, wenn der Gast sein Weinglas zur Seite geschoben hat, um besser an die Kräuterbutter zu gelangen: „Dann servieren wir den Wein eben links.“
Wie bei Muttern benehmen sich hingegen die jungen Familien, die gern beim „Kleinen Prinzen“ Spaghetti und Pizza zu sich nehmen. Überhaupt, „Il Piccolo Principe“ ist eine der In-Pizzerien in Mülheim, und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, das die Atmosphäre des Hauses in eine exklusive Hektik stürzt. Das Mitnahme-Publikum – Pizza, Pasta und Salat gibt es auch für zu Haus – fördert nur das fröhliche Jahrmarktstreiben.
Küche und Kellner können sich ihm auch nicht entziehen. Die Kräuterbutter zu den Pizzabrötchen, Wein, Wasser und die verschiedenen Bestandteile der Gemischten Vorspeisenplatte, einer Empfehlung der Tageskarte, waren so unterschiedlich temperiert, dass sie kaum miteinander harmonierten. Die Butter knochenhart, der Wein zu warm, das Wasser zu kalt, beim Biss in die Tomate zuckten die Zahnnerven vor Kälte, doch die in Parmaschinken geschlagene Melone vermochte nicht zu erfrischen. „Saltimbocca alla romana“ schmeckte kräftig nach Bratenfond und Weißwein, und „Bistecca al Gorgonzola“ und überzeugte durch eine pikante Art wie bei Muttern. Die Preise schienen eher exklusiv. Vielleicht hätten wir doch eher eines der vielen Nudelgerichte oder eine Pizza testen sollen.
Die schöne Geschichte, wie der Laden zu dem Namen „Der klein Prinz“ gekommen ist, rundete den Besuch im „Il Piccolo Proncipe“ jedoch zu einem gelungenen Abend ab. Das hat natürlich mit Saint-Exupèrys Büchlen zu tun, aber wie und warum, das mag Patron Giuseppe Vecchio doch lieber selbst erzählen.
Das Restaurant ist seit 2021 geschlossen.
Ist „Il Piccolo Principe“ ein exklusives italienisches Ristorante oder eher eines „alla mamma“? Exklusiv benehmen sich jedenfalls die Herren vom Service. Sie sind den Damen bei der Garderobe behilflich und reagieren freundlich, wenn der Gast sein Weinglas zur Seite geschoben hat, um besser an die Kräuterbutter zu gelangen: „Dann servieren wir den Wein eben links.“
Wie bei Muttern benehmen sich hingegen die jungen Familien, die gern beim „Kleinen Prinzen“ Spaghetti und Pizza zu sich nehmen. Überhaupt, „Il Piccolo Principe“ ist eine der In-Pizzerien in Mülheim, und es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, das die Atmosphäre des Hauses in eine exklusive Hektik stürzt. Das Mitnahme-Publikum – Pizza, Pasta und Salat gibt es auch für zu Haus – fördert nur das fröhliche Jahrmarktstreiben.
Küche und Kellner können sich ihm auch nicht entziehen. Die Kräuterbutter zu den Pizzabrötchen, Wein, Wasser und die verschiedenen Bestandteile der Gemischten Vorspeisenplatte, einer Empfehlung der Tageskarte, waren so unterschiedlich temperiert, dass sie kaum miteinander harmonierten. Die Butter knochenhart, der Wein zu warm, das Wasser zu kalt, beim Biss in die Tomate zuckten die Zahnnerven vor Kälte, doch die in Parmaschinken geschlagene Melone vermochte nicht zu erfrischen. „Saltimbocca alla romana“ schmeckte kräftig nach Bratenfond und Weißwein, und „Bistecca al Gorgonzola“ und überzeugte durch eine pikante Art wie bei Muttern. Die Preise schienen eher exklusiv. Vielleicht hätten wir doch eher eines der vielen Nudelgerichte oder eine Pizza testen sollen.
Die schöne Geschichte, wie der Laden zu dem Namen „Der klein Prinz“ gekommen ist, rundete den Besuch im „Il Piccolo Proncipe“ jedoch zu einem gelungenen Abend ab. Das hat natürlich mit Saint-Exupèrys Büchlen zu tun, aber wie und warum, das mag Patron Giuseppe Vecchio doch lieber selbst erzählen.
-kopf
Trooststr. 23, 45468 Mülheim
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