Mittwoch, 1. Juni 1994

Aus dem Archiv: Adria

Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1994/1995“.
Das Restaurant gibt es nicht mehr.


Die Bochumer Pizzeria „Adria“, eher unscheinbar an der Herner Straße bei der U-Bahn-Station Bergbaumuseum gelegen, hat ihre überzeugte Fan-Gemeinde. Es ist auch eine Gaudi ganz besonderer Art, wenn Terzo Salsiccia seine Gäste erst gar nicht die Karte lesen lässt, sondern gleich in seinem seit über zwanzig Jahren gepflegten gebrochenen Deutsch die Tagesspezialitäten annonciert. Es snd die Nudelgerichte, die mittags die Bediensteten des Bergbaumuseums und anderer umliegender Behörden in die „Adria“ ziehen. Besonders die mit schwarzer Tintenfisch-Tinte gefärbten Pasta sind Terzos Stolz. Aber auch die ganz normalen Tagliatelle mit Lachs munden vortrefflich, nachdem Terzo sie mit unnachahmlicher Grandezza mit Pfeffer aus der Mühle bestreut hat. Kommt man mit ihm ins Plaudern, so erzählt er gern von seinen Alfa-Romeo-Testfahrten zum Nordkap oder seinen Ausflügen mit dem Pizzeria-Betreiber-Verein „Ciao Italia“ zum Papst.
-kopf
44787 Bochum, Herner Str. 19

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