Donnerstag, 2. Juni 1994

Aus dem Archiv: Feinkost Köhler

Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1994/1995“.
Das Bistro gibt es nicht mehr. Feinkost Köhler ist seit 2002 im Café Strickmann aufgegangen.


Etwas Schwellenangst muss man schon überwinden, um an die Bistro-Theke des Feinkostladens „Köhler“ zu gelangen. Von Annonciertafeln draußen angelockt, hält man zuerst die Theke mit den Mitnahmegerichten für die Gastro-Abteilung. Verschiedene Aufläufe, Eintöpfe und allerlei Backwaren wirken da schon sehr verlockend, doch die sind nicht die Spitze der Köhler’schen Kulinarik. Erst wenn man die Treppe ins Untergeschoss des großen Ladens hinter sich gelassen hat, findet man zwischen Flaschen- und Lebensmittelregalen den Edel-Imbiss.

Wenn sich dort auf den Barhockern die sogenannte „Köhler-Gang“ tummelt, die Stammgäste des Hauses, muss man die zweite Schwelle überwinden. Eng ist es nämlich im Feinkostladen – doch es lohnt sich. Die Standardkarte bietet ca. 14 Gerichte, hauptsächlich mit Meeresfrüchten: „Hummersuppe mit Shrimps“ (14,50 DM), „50 Gramm Sevruga-Kaviar mit Zwiebeln, Zitrone, Crème Fraîche und Ei an Toast“ (45,00 DM) oder „Röstkartoffeln Spezial mit Hummerkrabben und Lachsstreifen, Kräutersauce und fruchtigem Salat“ (32,50 DM). Die Tageskarte ist saisonal. Im Sommer z.B. gibt es eine „Sommerliche Kartoffelsuppe mit Croutons“ (10,50 DM), „Melone mit Parmaschinken und Portwein an kleinem Salat“ (19,50 DM). Die „Pfifferlinge in Rahm mit kleinem Semmelknödel“ (16,50 DM) waren allerliebst. Pikant zubereitet und nicht zu schwer, die Portion nicht zu groß, gerade richtig für den kleinen Hunger am frühen Nachmittag. Alles wird in der Küche frisch zubereitet.

Wer es sich leisten kann, am Tag schon dem Wein zuzusprechen – bei „Köhler“ findet er schöne Angebote. Pinot Grigio. Chilenischen Chardonnay, Elsässer Riesling oder Cabernet Sauvignon gibt es im Glas und in der Flasche.
-kopf

44137 Dortmund, Hansastr. 59

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