Der Text erschien erstmals in "Bochum geht aus 2013".
Seitdem Marcus Post das Ausflugslokal im Bochumer Lottental übernommen hat, ist aus dem einstmals betulichen Restaurant des Golfhotels nebenan ein Treffpunkt fürs jüngere Publikum geworden. Besonders der mit Korbsesseln in zeitgemäßem Design und einem promenadendeckartigen Sonnendach zur Terrasse aufgepeppte Biergarten hat im Sommer einen besonderen Chic. Sicher, nachmittags kommen immer noch die betuchten Stiepeler Ruheständler nach einem Spaziergang durch den nahen Botanischen Garten auf Kaffee und Kuchen vorbei, aber mit seinem stilsicheren Lounge-Ambiente lädt der Laden ebenfalls die Jugend zum Chillen ein. Unterstützt wird sie dabei von einem jungen Servicepersonal, das mit seiner charmanten Kratzbürstigkeit auch die Szenelokale im Bermudadreieck bereichern könnte. Durch seine Marketing-Aktivitäten ist Post’s Lottental besonders als ein Heiratsparadies bekannt, das dem innerstädtischen Livingroom in dieser Hinsicht durchaus Konkurrenz macht. Geboten wird eine moderne, mit viel Kreativität angerichtete Frischeküche, die Spaß macht und auch ausgefallene Geschmacksnuancen bietet.
Zum Glück hatten wir an diesem Freitagabend einen Tisch reserviert, denn im Lottental ging schwer die Post ab. Bis wir unseren Weißwein bekamen (0,2l 5,90 Euro), dauerte es eine Weile, und so war etwas warm geworden. Als wir ihn zurück gehen ließen, mussten wir uns patzige Blicke gefallen lassen, und bei den neuen Gläsern wurde ein zweites mit Eiswürfeln dazu geliefert – das hatten wir nun davon, dass wir als Kunde König sein wollten!
Unsere Suppen wurden in überdimensionalen, ostasiatisch anmutenden Tassen aufgetragen, die mit dem ebenfalls extravaganten Geschirr, auf dem zum Entrée Brot und Aufstriche serviert und in der Hektik nicht abgeräumt worden waren, um den Platz auf dem Tisch kämpften. Dabei waren sie aromatisch und lecker. Das Rucolaschäumchen (6,80 Euro) entpuppte sich als ein pikantes Sahnesüppchen, das mit einem über die Tasse gelegten Zitronengrasstengel, um den etwas gegrilltes und in Sesam gewälztes Hühnerfleisch gewickelt war, in eine Yin- und eine Yang-Hälfte geteilt wurde. Ein paar rote Pfefferkörner sorgten für den optischen Kick. Die Rahmsuppe von Strauchtomaten mit Pestohaube (4,90 Euro) kam optisch weniger raffiniert daher, schmeckte aber gut.
Unsere Hauptgänge bestellten wir von der gerade aktuellen Spargel- und der normalen Speisekarte. Zum einen gab‘s ganz puristisch eine Portion des königlichen Gemüses von Gut Böckenhoff bei Raesfeld mit Sauce Hollandaise und neuen Kräuterkartoffeln, dazu zwei kleine gegrillte Medaillons vom Bunten Bentheimer, einer seltenen westfälischen Schweinerasse. Die ausgezeichneten Zutaten rechtfertigten durchaus den stolzen Preis von 23,90 Euro für dieses Gericht ohne Schnickschnack. Die schottische Lachstranche unter einer Kartoffelkruste auf Blattspinat mit Pinienkernen und Riesling-Sauce war da mit 19,50 Euro schon fast ein geschmackliches Schnäppchen, obwohl die Kartoffelkruste ein wenig unter der zu starken Bräunung litt.
Recht üppig waren dann die beiden Desserts. Ein ganz auf die Saison abgestimmtes Erdbeer-Tiramisú (6,90 Euro) war ordentlich mit den roten Früchten garniert, und auch der alte Parmesan auf Balsamico (6,90 Euro) hätte mit seiner Salatgarnitur und den Baguettescheiben, deren Krume anscheinend die Schärfe des Käses etwas mildern sollte, gut als Vorspeisen-Gang durch gehen können.
Seitdem Marcus Post das Ausflugslokal im Bochumer Lottental übernommen hat, ist aus dem einstmals betulichen Restaurant des Golfhotels nebenan ein Treffpunkt fürs jüngere Publikum geworden. Besonders der mit Korbsesseln in zeitgemäßem Design und einem promenadendeckartigen Sonnendach zur Terrasse aufgepeppte Biergarten hat im Sommer einen besonderen Chic. Sicher, nachmittags kommen immer noch die betuchten Stiepeler Ruheständler nach einem Spaziergang durch den nahen Botanischen Garten auf Kaffee und Kuchen vorbei, aber mit seinem stilsicheren Lounge-Ambiente lädt der Laden ebenfalls die Jugend zum Chillen ein. Unterstützt wird sie dabei von einem jungen Servicepersonal, das mit seiner charmanten Kratzbürstigkeit auch die Szenelokale im Bermudadreieck bereichern könnte. Durch seine Marketing-Aktivitäten ist Post’s Lottental besonders als ein Heiratsparadies bekannt, das dem innerstädtischen Livingroom in dieser Hinsicht durchaus Konkurrenz macht. Geboten wird eine moderne, mit viel Kreativität angerichtete Frischeküche, die Spaß macht und auch ausgefallene Geschmacksnuancen bietet.
Zum Glück hatten wir an diesem Freitagabend einen Tisch reserviert, denn im Lottental ging schwer die Post ab. Bis wir unseren Weißwein bekamen (0,2l 5,90 Euro), dauerte es eine Weile, und so war etwas warm geworden. Als wir ihn zurück gehen ließen, mussten wir uns patzige Blicke gefallen lassen, und bei den neuen Gläsern wurde ein zweites mit Eiswürfeln dazu geliefert – das hatten wir nun davon, dass wir als Kunde König sein wollten!
Unsere Suppen wurden in überdimensionalen, ostasiatisch anmutenden Tassen aufgetragen, die mit dem ebenfalls extravaganten Geschirr, auf dem zum Entrée Brot und Aufstriche serviert und in der Hektik nicht abgeräumt worden waren, um den Platz auf dem Tisch kämpften. Dabei waren sie aromatisch und lecker. Das Rucolaschäumchen (6,80 Euro) entpuppte sich als ein pikantes Sahnesüppchen, das mit einem über die Tasse gelegten Zitronengrasstengel, um den etwas gegrilltes und in Sesam gewälztes Hühnerfleisch gewickelt war, in eine Yin- und eine Yang-Hälfte geteilt wurde. Ein paar rote Pfefferkörner sorgten für den optischen Kick. Die Rahmsuppe von Strauchtomaten mit Pestohaube (4,90 Euro) kam optisch weniger raffiniert daher, schmeckte aber gut.
Unsere Hauptgänge bestellten wir von der gerade aktuellen Spargel- und der normalen Speisekarte. Zum einen gab‘s ganz puristisch eine Portion des königlichen Gemüses von Gut Böckenhoff bei Raesfeld mit Sauce Hollandaise und neuen Kräuterkartoffeln, dazu zwei kleine gegrillte Medaillons vom Bunten Bentheimer, einer seltenen westfälischen Schweinerasse. Die ausgezeichneten Zutaten rechtfertigten durchaus den stolzen Preis von 23,90 Euro für dieses Gericht ohne Schnickschnack. Die schottische Lachstranche unter einer Kartoffelkruste auf Blattspinat mit Pinienkernen und Riesling-Sauce war da mit 19,50 Euro schon fast ein geschmackliches Schnäppchen, obwohl die Kartoffelkruste ein wenig unter der zu starken Bräunung litt.
Recht üppig waren dann die beiden Desserts. Ein ganz auf die Saison abgestimmtes Erdbeer-Tiramisú (6,90 Euro) war ordentlich mit den roten Früchten garniert, und auch der alte Parmesan auf Balsamico (6,90 Euro) hätte mit seiner Salatgarnitur und den Baguettescheiben, deren Krume anscheinend die Schärfe des Käses etwas mildern sollte, gut als Vorspeisen-Gang durch gehen können.
-kopf
44797 Bochum-Stiepel, Grimbergstr. 52
Fon 02 34. 9 73 51 12
Mi-Fr ab 17 Uhr, Sa ab 15 Uhr, So ab 12 Uhr. Mo, Di geschlossen
http://www.posts-lottental.de/
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