Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1996“.
Die malerische Hattinger Altstadt ist ein architektonisches Juwel im Ruhrgebiet. Das aufmerksam wiederhergestellte, weitläufige Fachwerkensemble braucht keinen Vergleich mit anderen Altstädten dieser Art zu scheuen. Dass in dieser romantischen Umgebung fast in jedem zweiten Haus ein gastronomischer betrieb untergebracht ist, verwundert dabei nicht.
Den Markt für die gehobene italienische Küche teilen sich hier die Restaurants „Bänksken“ und „Basilea“. Das Bänksken erreicht man vom Obermarkt aus durch einen breiten Laubengang, in dem es sich an heißen Sonnentagen schattig essen lässt. Die Gasträume in dem Fachwerkhaus erstrecken sich über zwei Etagen; oben sitzt man luftig und kann durch die Balkenkonstruktion das Leben und Treiben unten beobachten.
Bei verschiedenen Besuchen war das Haus immer sehr gut besucht. Die Kellner hatten viel zu tun, die üppigen Salatberge und gut belegte Pizzen an die hungrigen Gäste zu verfüttern, schließlich wollen Einheimische und Touristen geleichermaßen gesättigt werden. Doch neben dieser italienischen Standardverpflegung bieten Mirko Vaccarino und Massimo Bavosi auch eine schöne Sonderkarte mit Spezialitäten und Tagesgerichten an. Fisch-, Fleisch- und Nudelgerichte werden da empfohlen, und auch recht pikante Salate. Ein Rucola-Salat mit Gamberoni war sein Geld wert. Obwohl eine Flasche Aceto Balsamico zum individuellen Nachwürzen bereitgestellt wurde, war er in der Küche schon hervorragend angemacht worden. Bei den Hauptgerichten waren die Fische schön à point gegrillt oder gebraten, und die die hausgemachten Nudeln waren mit ihren verschiedenen Füllungen eine Delikatesse.
Einer der mühsamsten Arbeitsplätze in der Küche des „Bänksken“ scheint mir der des Radieschenschnitzers zu en. Kein Gericht, sei es ein einfaches von der Standard- oder ein ambitioniertes von der Tageskarte, blieb von dieser gezackten Einheitsgarnitur verschont. Bei dem ein oder anderen grünen Salat mögen die rot-weißen Dinger ja noch eine witzige Anspielung auf die italienischen Nationalfarben sein, doch im Großen und Ganzen sieht (und schmeckt) man den Gerichten doch an, aus welcher Landesküche sie stammen.
-kopf
Gelinde 5, 45525 Hattingen
Fon 0 23 24. 20 19 50
tägl. 12-15 und 17-23 Uhr
http://baenksken-hattingen.de/
Mittwoch, 14. Juni 1995
Aus dem Archiv: Bänksken
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