Donnerstag, 1. Juni 1995

Aus dem Archiv: Gallo

Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1996“.
Das Restaurant gibt es nicht mehr.


Das „Gallo“ ist eine der beliebtesten Pizzerien in der Bochumer Innenstadt. Wenn man um einen Drogeriemarkt am Südring herumgegangen ist, findet man den Eingang, der in die erste Etage führt. Dort wird man von einem kleinen, beleuchteten Kühltisch empfangen, in dem Antipasti oder auch frische Fische präsentiert werden. Die rustikalen, in dunklem Holz gehaltenen Sitznischen sind häufig gut besetzt, sonn- und feiertags lohnt sich ein Tischreservierung.

Es muss an der Lage liegen, dass der Laden so „brummt“. Sicherlich, Pizza und Pasta, Fleisch- und Fischgerichte werden mit eleganter Grandezza serviert. Die Spaghetti z.B. werden in einem riesigen ausgehöhlten Parmesan-Laib herangerollt und vor den staunenden Augen des Gastes aufgelegt. Mit viel Schwung wird am Tisch das Trüffelöl auf die schwarze Nudeln geträufelt.

Indes: Das Testessen lag schwer im Magen. Zu üppig waren die Nudelgerichte portionier und zu fettreich die Saucen. Die Bemerkung eines Gastes am Nebentisch sprach uns aus der Seele. Auf die die obligatorische Frage des Kellners „Hat’s geschmeckt?“ beim Abräumen des noch halbvollen Tellers kam die Antwort: „Och jo, aber es war viel zu viel!“

-kopf


Kortumstr/Ecke Südring 15, 4478 Bochum

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