Der Text erschien erstmals in „Ausgehen im Ruhrgebiet 1996“.
Vom Turm der Burg Blankenstein hat man einen wunderbaren Blick auf einen der schönsten Abschnitte des Ruhrtals, von Hattingen über Bochum-Stiepel bis nach Witten. Der Hattinger Stadtteil Blankenstein zu Füßen der Burg ist ein Architektur-Kleinod. Er gehört wie das Dorf Westerholt zu den besonders geschützten Ortskernen des Ruhrgebiets.
So ist es kein Wunder, dass im Sommer der riesige Biergarten im Burghof ein beliebtes Ausflugsziel ist. Im Burgrestaurant gibt es zudem sonntagnachmittags Kaffee und Kuchen, eine besondere Spezialität sind die „Bergischen Waffeln mit Sahne und heißen Kirschen“. Größere Gesellschaften werden mit sogenannten „Rittermenüs“ angelockt. Dann bekommen die Gäste entsprechende Gewänder, und das Bier wird in großen Humpen serviert.
Etwas einsam kamen wir uns schon vor, als wie eines Freitag abends auf der Burg à la Carte speisten. Das heißt nicht, dass wir die einzigen Gäste waren. In einem Nebenraum hatten wir schon eine 20-köpfige Gesellschaft erspäht, und an einer langen Tafel, drei oder vier Tische von unserer eigentlich ganz gemütlich Sitznische entfernt, feierte ein Trupp junger Burschen von einem Sportverein, als kämen gleich Lancelot und Ivanhoe dazu. Gelegentlich donnerte ein „Hipp, Hipp, Hurra“ durch das Burggewölbe, so dass die betende Madonna auf dem Bild über unseren Köpfen bedenklich die Augen verdrehte. Auf der anderen Seite, vor der Theke, hatte sich das Blankensteiner Kneipenpublikum zum Bierchen versammelt, so dass wir das gastronomische Spektrum der Burg komplett erlebten.
Die Speisekarte gab sich bürgerlich. Zu passablen Preisen um die 30 Mark werden Spezialitäten wie „Schweinefilet Madagaskar mit einer rassigen Pfeffer-Rahm-Sauce“ oder „Rinderfilet auf Roquefort-Sauce“ angeboten. Standardbeilage ist ein schmackhaftes „Gratin dauphinoise“.
Etwas enttäuschend war der „Graved Lachs auf Avocadoschnitzel und Kräuter-Senf-Dressing“. Der dazu gehörige „marinierte Feldalat“ war auf dem selben Teller angerichtet und übertünchte mit seiner sauren Vinaigrette alle anderen Aromen. Die „gefüllten Riesengarnelen auf Tomaten-Estragon-Sauce mit verschiedenen Gemüsen und Wildreis“ schienen auch etwas überpfeffert.
Nicht zu beanstanden war jedoch die liebliche Tomatensuppe und ein „Schweinefilet auf Honig-Mandel-Sauce mit Zuckererbsenschoten“. Doch als ich zu deisem süßen Gericht eine Empfehlung aus den offen angebotene Weinen haben wollte, wurde ich enttäuscht. Gleich alle Angebote von einem leicht französischen Roten über einen halbtrockenen Rosé bis hin zu einem fruchtigen Chablis („sehr zu empfehlen zu Fischreichten“ versprach die Weinkarte) wurden mir alle ans Herz gelegt, und so war ich so schlau wie vorher.
Vom Turm der Burg Blankenstein hat man einen wunderbaren Blick auf einen der schönsten Abschnitte des Ruhrtals, von Hattingen über Bochum-Stiepel bis nach Witten. Der Hattinger Stadtteil Blankenstein zu Füßen der Burg ist ein Architektur-Kleinod. Er gehört wie das Dorf Westerholt zu den besonders geschützten Ortskernen des Ruhrgebiets.
So ist es kein Wunder, dass im Sommer der riesige Biergarten im Burghof ein beliebtes Ausflugsziel ist. Im Burgrestaurant gibt es zudem sonntagnachmittags Kaffee und Kuchen, eine besondere Spezialität sind die „Bergischen Waffeln mit Sahne und heißen Kirschen“. Größere Gesellschaften werden mit sogenannten „Rittermenüs“ angelockt. Dann bekommen die Gäste entsprechende Gewänder, und das Bier wird in großen Humpen serviert.
Etwas einsam kamen wir uns schon vor, als wie eines Freitag abends auf der Burg à la Carte speisten. Das heißt nicht, dass wir die einzigen Gäste waren. In einem Nebenraum hatten wir schon eine 20-köpfige Gesellschaft erspäht, und an einer langen Tafel, drei oder vier Tische von unserer eigentlich ganz gemütlich Sitznische entfernt, feierte ein Trupp junger Burschen von einem Sportverein, als kämen gleich Lancelot und Ivanhoe dazu. Gelegentlich donnerte ein „Hipp, Hipp, Hurra“ durch das Burggewölbe, so dass die betende Madonna auf dem Bild über unseren Köpfen bedenklich die Augen verdrehte. Auf der anderen Seite, vor der Theke, hatte sich das Blankensteiner Kneipenpublikum zum Bierchen versammelt, so dass wir das gastronomische Spektrum der Burg komplett erlebten.
Die Speisekarte gab sich bürgerlich. Zu passablen Preisen um die 30 Mark werden Spezialitäten wie „Schweinefilet Madagaskar mit einer rassigen Pfeffer-Rahm-Sauce“ oder „Rinderfilet auf Roquefort-Sauce“ angeboten. Standardbeilage ist ein schmackhaftes „Gratin dauphinoise“.
Etwas enttäuschend war der „Graved Lachs auf Avocadoschnitzel und Kräuter-Senf-Dressing“. Der dazu gehörige „marinierte Feldalat“ war auf dem selben Teller angerichtet und übertünchte mit seiner sauren Vinaigrette alle anderen Aromen. Die „gefüllten Riesengarnelen auf Tomaten-Estragon-Sauce mit verschiedenen Gemüsen und Wildreis“ schienen auch etwas überpfeffert.
Nicht zu beanstanden war jedoch die liebliche Tomatensuppe und ein „Schweinefilet auf Honig-Mandel-Sauce mit Zuckererbsenschoten“. Doch als ich zu deisem süßen Gericht eine Empfehlung aus den offen angebotene Weinen haben wollte, wurde ich enttäuscht. Gleich alle Angebote von einem leicht französischen Roten über einen halbtrockenen Rosé bis hin zu einem fruchtigen Chablis („sehr zu empfehlen zu Fischreichten“ versprach die Weinkarte) wurden mir alle ans Herz gelegt, und so war ich so schlau wie vorher.
-kopf
Burgstraße 16, 45527 Hattingen-Blankenstein (Welper)
Fon 0 23 24. 3 32 31
Di-So ab 18 Uhr, Kneipe, Kaffee und Kuchen, Biergarten Sa ab 14 Uhr, So ab 11 Uhr
https://burgblankenstein.de/restaurant/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen